Читать книгу Heile die Wunden deiner Kindheit - Susanne Huhn - Страница 28
DIE BÜRDE DES RUCKSACKS
ОглавлениеDer Rucksack befindet sich auf unserem Rücken, daher sehen wir ihn nicht. Wir haben es nicht bemerkt, dass er uns aufgesetzt wurde, und wir haben es nicht gespürt, dass er immer schwerer wurde, denn wir kannten es ja nicht anders.
Doch auch wenn wir ihn nicht sehen und uns seiner nicht bewusst sind, spüren wir die Schwere des Rucksacks oft sogar körperlich: Unser Nacken ist verspannt, wir sind unter der Last gebeugt, wir leiden an Atemnot, als schnürte uns etwas den Brustkorb ein, oder wir fühlen uns nach hinten gezogen. Diesen Rucksack zu tragen kostet uns viel Lebenskraft. Die Bürde der negativen Glaubenssätze und unserer toxischen Verhaltensmuster macht sich nicht nur in unseren Beziehungen bemerkbar. Es geht uns auch sonst niemals so richtig gut. Das kommt uns normal vor, da es den meisten Menschen ähnlich geht. Das Leben ist nicht einfach, sagen wir, und seufzen dabei leise.
Wir belohnen uns mit Schokolade, mit Fernsehen, mit Alkohol oder etwas anderem, weil wir den schwierigen Alltag geschafft haben, statt die pure Freude darüber zu spüren, dass wir am Leben sind und dieses Leben weitgehend selbstbestimmt gestalten dürfen. Statt unserer inneren Stimme zu folgen, die uns zu mehr Lebendigkeit und mehr Freude rät, leben wir unter unseren Möglichkeiten. Daran ist dieser Rucksack schuld. Er macht es uns so schwer, dass wir nicht mehr mit dem Leben tanzen können. Wir schaffen es gerade so, irgendwie dahinzuschlurfen und dabei einigermaßen kompetent und leichtfüßig auszusehen. Das mag übertrieben klingen, doch wenn Sie ehrlich sind, müssen Sie dem zustimmen. Sehnen Sie sich nicht nach viel mehr Lebensfreude, Liebe und Leichtigkeit? Wenn Sie sich nach etwas sehnen, dann ist es auch in Ihnen angelegt, sonst kommen Sie gar nicht auf die Idee.
Die Wunden unserer Kindheit lassen uns glauben, dass das Leben schwer sein muss, doch was wäre, wenn wir uns irrten?