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SECHS

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Die polizeiliche Ignoranz machte ihn wütend und es begann, schmerzhaft in ihm zu brodeln. Sage und schreibe vier Jahre hatten sie gebraucht, die Tote zu finden. Erst ein Typ aus Bayern musste dafür durch die Wahner Heide reisen und über die Knochen stolpern. Hätte er Name und Adresse, würde er ihm dafür ein Geschenk schicken oder gar einen Orden. Dankbar war er jedenfalls. Die Polizei hatte es nicht hinbekommen, das Opfer zu finden, geschweige denn, das Verbrechen an der Frau zu bemerken. Sie hatten sie jahrelang ignoriert und nicht einmal mitbekommen, dass sie verschwunden war. Die Nummer Eins auf seiner Liste. Dabei hatte ihre Leiche mitten in der Wahner Heide gelegen – sozusagen auf einem Präsentierteller. Nicht zugedeckt – nicht vergraben – nicht versteckt. Und, als wäre die polizeiliche Ignoranz nicht schon genug, taten sie es nach ihrem Auffinden in einem lächerlichen Fünfzeiler, zu allem Überfluss und lapidar, auch noch als natürlichen Tod ab. Lächerlich! Er war frustriert, hätte alleine deswegen schon wieder ausrasten können und hoffte doch sehr, dass sein zweites Opfer deutlich schneller gefunden werden würde. Es war zum jetzigen Zeitpunkt noch in voller Schönheit und wartete darauf, die gebührende Aufmerksamkeit zu erhalten. Und auch dieses Mal war es nicht zugedeckt – nicht vergraben – nicht versteckt. Die Kraft für die tagtägliche, vergebliche Hoffnung auf einen Bericht über das Auffinden der nächsten Leiche, konnte und wollte er nicht ein weiteres Mal aufbringen. Seine Werke verdienten mehr Respekt. Sie sollten Aufsehen erregen und für Schlagzeilen auf den Titelseiten der Presse sorgen. Und endlich jedem verständlich machen, dass es keine andere Wahl für ihn gab und, dass er noch nicht am Ziel war. Noch lange nicht!

Sperrgebiet!

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