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Wolfsmoor, Teil 2 Tabea und der Ricklefsclan 13. Zweite Begegnung und erste Erkenntnisse

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….erste hormonelle Turbulenzen….

Ewald konnte die Einblicke in eine parallele Welt, die Tabea versucht hatte ihm zu vermitteln, kaum verkraften. Da er jedoch vermutete, dass Pathologie und SPUSI diesmal auch im Dunkeln tappen würden, wie bei den 5 Fällen zuvor, blieb ihm kaum etwas Anderes übrig, als ihr zu glauben. Sechs Mordfälle in einem 200 Seelen Dorf sprengten im Übrigen auch den landesweiten Durchschnitt.

„Tabbi, wie geht es jetzt weiter, was müssen wir unternehmen?“, fragte er in der Hoffnung, sie würde Vorschläge unterbreiten.

„Ich habe eine Idee, der ich alleine nachgehen muss! Kümmere du dich um alles andere, SPUSI usw., damit der äußere Schein gewahrt bleibt!“

Sie gingen nach einem abschließenden HC ins Bett. Nach dem Frühstück fuhr Ewald nach Hause und anschließend ins Büro.

Tabea zog sich in den Ohrensessel zurück und betrachtete die Amulette. Sie waren rund und aus Silber und offensichtlich sehr alt. In der Mitte war ein Wolfskopf eingraviert, umrandet von einem Kranz aus Rosen. Tabea befestigte ein Lederband an zweien von ihnen, damit sie ihres um den Hals tragen konnte. Eins befestigte sie an Peppis Geschirr, so fest, dass es nicht verloren gehen konnte. Das andere für Buffy an dem Lederband stopfte sie in ihre Jeans. Sie zog sich Schnürstiefel an, verpackte sich in Handschuhe, Mütze und Schal und verließ das Haus. Mit Peppi im Schlepptau begab sie sich zum Stall, wo sie Buffy sattelte und das Amulett an deren Trense befestigte.

Sie stieg in den Sattel und schlug den Weg zum Wald ein. Es hatte weder geschneit, noch gefroren und durch die wärmenden Sonnenstrahlen löste sich der Schnee langsam auf. Unerschrocken ritt sie durch den Wald und durch das Moor. Sie bewegte das Pferd in alten Spuren. Sie wollte zum Haus im Moor, instinktiv wusste sie, sie würde den Mann dort finden. Zwar war er verantwortlich für das Gefühlschaos in ihrem Inneren, aber laut Aaltje benötigte sie ihn zum Sieg über Leefke. Es sei denn, ihr Inneres würde ihr andere Schritte empfehlen.

In Gedanken an Femke und ihren Mann ließ sie Buffy im Schritt gehen. Sie liebte ihre Freundin, wusste aber auch, sie musste jetzt Prioritäten setzen. Ihrer Trauer konnte sie später immer noch freien Lauf lassen. Es durfte nicht zu weiteren Morden kommen.

Sie tätschelte Buffy den Hals und rief Peppi heran, die im Unterholz herum stromerte. Der Hund jagte um das Pferd und freute sich seines Lebens. Sie schlidderte durch den Schneematsch und schleppte alles heran, was ihren Weg kreuzte.

Wieder wurde Tabea bewusst, wie still die Umgebung um ihr Haus geworden war. Noch vor einem Jahr war jeder Ausritt von Naturgeräuschen begleitet gewesen, die zu Wald und Moor dazu gehörten. Es herrschte absolute Stille und diese verlieh dem Ausritt etwas Bedrückendes. Sie kannte die Ursache, wusste aber auch, nach dem Sieg über Leefke würde sich alles regenerieren.

Nach ca. einer Stunde sah sie das reetgedeckte Haus. Sie hielt das Pferd an und rief den Hund zu sich, der neben ihr Platz nahm. Sie ließ den Anblick des Hauses, das versteckt zwischen den Tannen lag, auf sich wirken. Die in ihr aufkommende Unruhe versuchte sie zu ignorieren. Aber die Schmetterlinge tanzten schon, ohne ihn zu sehen.

Langsam setzte sie sich in Bewegung auf das Haus zu. Als sie vor einem großen Tor ankam, sah sie ihn. Er stand im Schuppen und hackte Holz, ganz Gottes Geschenk an die Frauenwelt, das er nun mal war. Die langen Haare waren hinten zusammen gebunden. Er hatte ihr den Rücken zugewandt und mit absoluter Lässigkeit und Leichtigkeit spaltete er Holz, hob mit nur einer Hand die dicksten Brocken hoch. Enorme Muskeln spannten sich unter dem Hemd. Er war riesengroß und wie sie fand, einfach außergewöhnlich. Er trug Jeans und ein Baumwollhemd, darüber eine Lederweste….wie ein uralter Rocker. Sie beobachtete ihn total ergriffen, hormonelles Chaos breitete sich im Inneren aus. Selbst der Hund und das Pferd verhielten sich ruhig. Plötzlich drehte er sich um und schaute sie ernst an, was Tabea aus ihren Verzückungen riss. Er ließ die Hand mit der Axt sinken. Seine Augen schienen sich in ihre zu versenken. Langsam kam er auf sie zu. Vor dem Gatter blieb er stehen und sah sie an. Keiner sagte einen Ton, nur Peppi wedelte mit dem Schwanz. Während er sie anstarrte öffnete er das Gatter, ohne ein Wort zu sagen. Er trat an die Seite, um sie durch zu lassen. Peppi ließ nicht lange auf sich warten und sprang ihn freudestrahlend an. Er bückte sich und die beiden begrüßten sich wie alte Freunde.

„Hmm, interessant“, flüsterte Tabea.

„Im Schuppen steht mein Pferd, daneben ist noch eine Box frei, dort kannst du deine Stute abstellen!“, sagte er mit tiefer, melodischer Stimme, die Tabea einen Schauer über den Rücken jagte.

„Ich mach denn mal Kaffee, oder lieber Tee?“, fragte er sie mit ernstem Gesicht.

„Kaffee wäre schön“, antwortete sie und ärgerte sich, dass ihre Stimme nicht so souverän klang, wie sie sollte.

Während sie zum Schuppen lief, dreht er sich um Richtung Haus, Peppi schwanzwedelnd hinter ihm her. Tabea schüttelte den Kopf und grinste. Der erste Schritt war getan.

Der Schuppen war viel größer, als es von außen den Anschein hatte. Im hinteren Teil sah sie einen riesigen Wallach stehen, offensichtlich ein Clydesdale. Der Schimmel lugte hoch und fing an zu wiehern, als er Buffy sah. Auch die schien sichtlich interessiert. Die Box neben dem Wallach war tatsächlich frei und allem

Anschein nach frisch ausgestreut, als hätte sie auf den Neuzugang gewartet. Tabea entfernte Sattel und Zaumzeug und stellte das Pferd in die Box. Buffy und der Wallach fingen an sich zu begrüßen. Dann widmeten sie sich dem Heu in der Ecke.

Tabea schaute sich um. Alles war aufgeräumt und sauber.

„Wow!“, murmelte sie vor sich hin. Die angrenzende Werkstatt ließ auch nichts zu wünschen übrig.

Sie schaute noch einmal zu den Pferden, die friedlich nebeneinander fraßen und begab sich zum Haus.


….dance me to the end of love…. Leonhard Cohan

Bente ließ die Haustür offen stehen, schloss jedoch die Verbindungstür zum Wohnraum. Vor dem Kamin lag ein alter, riesiger Dobermann, der sich langsam erhob und auf Peppi zu lief. Sie schmiss sich vor dem Rüden direkt auf den Rücken und ließ die Beschnüffelung über sich ergehen. Dann sprang sie auf die Beine und forderte ihn zum Spiel auf.

„Das schafft er nicht mehr, kleines Mädchen“, flüsterte Bente Peppi zu und klopfte ihr den Rücken. Dabei entdeckte er das Amulett und betrachtete es. Er hatte also den richtigen Riecher gehabt. Das Wappen der Rosien war auf dem Amulett zu sehen.

Peppi trottete hinter dem Rüden her und legte sich gemeinsam mit ihm ab. Beide schliefen sofort ein. Bente lief in die Küche und setzte Wasser auf. Er schnappte sich eine Kaffeekanne aus Porzellan und setzte einen Filter auf die Kanne. Dann zermahlte er Kaffeebohnen in der Mühle. Gedanken rasten durch seinen Kopf und seine Eingeweide tanzten Samba. Sie war da, genau wie Aaltje es ihm vorhergesagt hatte. Und sie war viel schöner als bisher vermutet. Wache, bernsteinfarbene Augen, eine gerade Nase, volle Lippen zum Knabbern. Ein schöner Busen und ein toller Hintern, sofern er das auf die Schnelle beurteilen konnte. Ihr Gesichtsausdruck offen und manchmal unsicher, aber er spürte einen Hang zur Renitenz, was ihn amüsiert lächeln ließ. Er war hin und weg und wunderte sich über seine eigene Gelassenheit. Bente goss Wasser auf den Kaffee und ein aromatischer Geruch verbreitete sich im Raum. Zwei Kaffeebecher wurden auf das Tablett gestellt, dazu brauner Würfelzucker und ein Kännchen Sahne. Dazu stellte er eine Schale mit American cookies. Die hatte er öfter bei ihr auf dem Tisch stehen sehen.

Er beobachtete sie schon lange, schon bevor die Morde durch Leefke begannen. Er hatte sie regelrecht gestalked, aber für ihn fühlte sich das anders an, gesünder! Ihren Absturz hatte er mitbekommen und gehofft, sie würde sich schnell wieder fangen. So wie sie ihm heute gegenüber trat, war er sicher, sie hatte es überwunden. Ihre Ausstrahlung war kraftvoll und voller Energie.

Er ließ erneut Wasser durch den Filter laufen und sah sie über den Hof kommen. Ihre Mütze saß schief auf dem Kopf und das Sonnenlicht flutete über ihr dunkles Haar.

Tabea stand vor der Haustür, las das Türschild und fing an zu lachen. In dicken Buchstaben stand dort in einen Holzbalken eingebrannt: „Klookschieters un Meckerbüddels buten blieben!“ Lächelnd betrat sie das Haus.

„Komm herein, Kaffee ist fertig. Deine Jacke und Schuhe kannst du im Flur stehen lassen, das Haus hat Fußbodenheizung. Damit stellte er das Tablett auf den Couchtisch und bat sie Platz zu nehmen. Tabea war angetan von dem gemütlichen Raum. Ein riesiges Chesterfield Sofa stand im Raum mit zwei großen, gemütlichen Sesseln.

„Wie schön!“, entfuhr es ihr.

„Schön, es gefällt dir!“, grinste er sie an. „Ich wollte ein riesiges Sofa, Platz für zwei!“, entfuhr es ihm.

Sie überhörte diese Bemerkung, obwohl ihr Innerstes gerade schrie: „Los rauf da und nimm ihn mit…!“

Er schien ihre Gedanken lesen zu können und strahlte sie mit perfektem Gebiss an. Sie setzte sich in einen Sessel und er sich ihr gegenüber. Das Grinsen schien in seinem Gesicht festgefroren zu sein.

„Wie möchtest Du deinen Kaffee?“

„Nur mit Milch, bitte!“, stammelte sie.

Seine blonden Haare waren mit vielen grauen Strähnen durchzogen, blaue Augen leuchteten ihr entgegen und sie hatte Mühe ihre Atmung zu kontrollieren.

„Ich heiße Bente!“, verkündete er plötzlich.

„Ich bin Tabea, meine Freunde nennen mich Tabbi“, flüstere sie über den Rand ihres Bechers hinweg.

„Ich weiß!“, entgegnete er entwaffnend. „Hab ich an deinem Türschild gelesen.“

Sie wusste nicht, ob sie belustigt oder geschockt sein sollte.

„Also stalking rund um das Haus und nicht nur Wohnzimmer und Schlafzimmer!“,

konterte sie bissiger als gewollt.

Sie sah, dass er zusammen zuckte und entschuldigte sich für ihren Ton.

„Passt schon!“, murmelte er. „Hab ich verdient. Ich hab mich nur nicht getraut dich anzusprechen“.

„Wie lange schleichst du schon um mein Haus oder beobachtest mich heimlich im Wald?“, fragte sie ganz im Kommissarinnenton.

Plötzlich war er auf der Hut, hier saß ihm kein Zimperlein gegenüber. „Schon recht lange“, gestand er ein und sah sie betreten an.

„Wie lange?“

„Ist das ein Verhör, sollte ich meinen Anwalt anrufen?“, fragend sah er sie an.

„Wie lange?“, stocherte sie weiter in seiner Wunde.

„Ein paar Jahre“, gab er zu und ihr Unterkiefer klappte nach unten.

Staunend und sprachlos starrte sie ihn an.

„Was gibt es denn schon an mir zu begaffen?“

„Einfach alles!“

„Oh,“ war alles, was sie heraus brachte. Beide waren still und tranken Kaffee. Sie versuchte, das Thema zu wechseln und befragte ihn zu seinem Pferd.

„Das ist Jethro, ein 19 jähriger Clydesdale. Hab ihn vor 16 Jahren in Holland auf dem Pferdemarkt gekauft.“

Sie erzählte kurz von Buffy, dann versanken beide wieder in ihrem Kaffee.

„Wie alt bist du?“, fragte er sie plötzlich.

„Sechsundfünfzig“, antwortete sie perplex.

„Hast dich gut gehalten!“

„Danke, du dich aber wohl noch besser“, prustete es aus ihr heraus.

Er zog die Augenbrauen hoch und sah sie fragend an.

„Naja, vermute ich“, stotterte sie.

Er füllte ihre Becher erneut und sagte nichts dazu. Aber er wurde deutlich vorsichtiger.

„Weißt Du, als was ich arbeite?“, fragte sie ihn rund heraus.

Er nickte zögernd und fühlte sich, als scheuche sie ihn trommelnd übers Minenfeld.

„Ich merke sofort, wenn jemand bei einer Antwort rumzickt!“

Er lachte.

„Ich dachte eigentlich, dies ist eine gemütliche Stunde zum Kennenlernen. Ich war mir nicht darüber im Klaren, dass ich hier durch die Mangel gedreht werde!“

Sie schoss nach vorne und sah ihm fest in die Augen.

„Das geht anders, also spuck es aus. Wie alt bist Du?“

Die Luft zwischen ihnen knisterte gefährlich.

Er zögerte eine Weile und überlegte nach einer Antwort, die Madame zufriedenstellen würde.

„Vierundfünfzig!“, verkündete er.

„Da hast du wohl ein paar Jahrhunderte vergessen, kann ich verstehen. Wer so alt ist, kann sich schon mal um ein paar Jahre verzählen!“

Was für ein dreistes Weib, die zog ihm glatt die Schuhe aus. Aber er musste auch feststellen, wieviel sie wusste.

„Vierhundertvierundfünfzig“, antwortete er und starrte sie fest an. Mal sehen, wie sie darauf reagieren würde.

„In die Richtung dachte ich auch!“, stellte sie selbstbewusst fest. Er fühlte sich wie auf glühenden Kohlen sitzend, sie dagegen schien auf einer Eisscholle zu hocken.

„Woher kennst du Leefke?“

Die Befragung ging augenscheinlich weiter.

„Du kennst sie?“

Sie nickte und wartete ab. Das Thema schien ihm sichtlich schwer zu fallen, aber sie brauchte Antworten.

„Leefkes Schwester Aaltje ist meine Vorfahrin“, gab sie zu.

„Dachte ich mir, Du hast ihre Augen, die große Klappe kommt eher von Leefkes Seite.“

Entrüstet saß sie ihm gegenüber. „Was für ein Früchtchen!“, fuhr es ihm durch den Kopf.

„Erzähl du zuerst, dann füge ich hinzu, was ich dazu beitragen kann“, schlug er vor. Sie willigte ein und begann zu erzählen. Er lehnte sich im Sessel zurück und nickte. Er wollte ihr gefallen und obwohl es um Leefke ging, knabberte er sich in Gedanken gerade an ihrem Hals hoch. Sie hatte viel von Leefke und Aaltje, aber da war auch noch etwas anderes. Er fragte sich, inwieweit der Wolf in ihr ausgeprägt war. Er musste präsent sein, er erkannte es an ihren Augen. Wenn ihr Blut zu brodeln begann, wechselte ihre Augenfarbe ins Gelbe.

„Hörst du mir überhaupt zu?“, donnerte sie plötzlich in seine Gedankenwelt und riss ihn aus seinen Überlegungen.

„Entschuldigung, ich habe gerade an etwas aus meiner Vergangenheit denken müssen, ich höre dir jetzt zu.“ Und das tat er auch. Sie erzählte ihm alles Wesentliche und schloss ihre Ausführungen mit den Worten:

„So, das war so ziemlich alles!“

Sie sah ihn an und er fragte, ob sie noch etwas zu trinken wünsche.

„Wasser, falls du hast, sonst kannst Du den Hahn nehmen!“

Er stand auf und holte das Wasser aus dem Kühlschrank, das er für sie gekauft hatte. Er kannte die Sorte, sie stand in ihrem Pferdestall, den sie nachmittags gemistet hatte. Er hatte dies auf einem seiner Streifzüge über ihr Grundstück festgestellt. Er stellte die Flasche auf den Tisch und ein wunderschönes Glas, in das Rosen eingraviert waren.

„Was für ein schönes Glas!“, bemerkte sie anerkennend.

Er nickte und entgegnete:

„Hundert Jahre alt, passt zu dir!“ Er fing an zu stammeln:

„Ich meine, nicht, weil du so alt aussiehst. Ich bin echt ein Trampel, wenn ich dir was Nettes sagen will.“

Sie lächelte und gluckste vor sich hin.

„Ich bin da auch eher talentfrei.“

Er sagte mit weicher Stimme:

„Ein schönes Glas für eine schöne Frau, das wollte ich dir sagen. Ich bin dir wohl einiges an Erklärungen schuldig, zum Beispiel den Grund, aus dem ich um dein Haus schlich.“

Er schenkte ihr Wasser ins Glas und reichte es ihr. Sie sank in die Tiefen des Sessels zurück.

„Setz dich doch aufs Sofa und leg die Füße hoch. Soll ich dir eine Decke holen?“

„Nein, danke, es ist prima, wie es ist“.

Sie setzte sich aufrecht hin und trank einen Schluck Wasser.

„Erzähl doch, was du noch beisteuern kannst. Darfst dich auch gerne aufs Sofa setzen, falls es dir dann leichter fällt. Ich halt auch deine Hand!“

Verdammt, war das wirklich aus ihr gekommen?

Er schaute sie ernst an und verdaute ihre Bemerkung. Das Minenfeld war allgegenwärtig. Musste sie so direkt sein? Er hatte schon Schwierigkeiten genug den Knabberdrang an ihrem Hals ruhig zu stellen. Soviel Unverfrorenheit war ihm noch nicht unter gekommen.

„Schon gut, schon gut, so verletzlich bin ich nicht. Aber du könntest mit mir aufs Sofa kommen und dann schauen wir mal, wer was festhält!“

Ha, sie war geschockt und er hatte wieder die Oberhand.

Frech griente er sie an.

„Ich erzähl besser!“

Er erzählte von seinem Leben mit Leefke und seiner geplanten Ermordung, die von Leefke vereitelt worden war. Mitten im Redefluss stockte er und legte den Finger auf den Mund. Er lauschte und sein Körper spannte sich an. Er lief zur Terrassentür.

„Sei still, Leefke ist hier, ich kann sie spüren! Hab keine Angst, sie wird dir nichts tun, sie ist wütend auf mich!“

Er sah sie hinter der Hecke stehen, schön wie vor vierhundert Jahren. Sie konnte das Grundstück nicht betreten, dafür hatte er gesorgt. Hasserfüllt starrte sie ihn an, musste sie doch erkennen, dass seine machtvolle Magie ihrer ebenbürtig war. Plötzlich verschwand sie, genauso wie sie aufgetaucht war. Er spürte sie nicht mehr.

Tabea und Bente hatten völlig die Zeit vergessen, es dämmerte bereits.

„Du solltest heute Nacht hier bleiben. Es ist schon spät und Leefke da draußen. Oder musst Du zurück Tiere versorgen? Dann könnten wir mit dem SUV zu dir fahren!“

Sie schüttelte den Kopf und willigte ein.

„Kannst du kochen?“, fragte er plötzlich.

„Kannst du kochen?“, frotzelte sie zurück. „Ich freue mich, wenn Männer kochen können. Eher freue ich mich, wenn Männer überhaupt was können!“

Er starrte auf sie runter. „Dieser Mann hier kann ausgesprochen viel und auch noch sehr gut!“

Amüsiert betrachtete er sie.

„Aber so ein vorlauter Vogel wie du ist mir noch nicht begegnet. Lernt man das auf der Polizeischule?“

„Im Leben, im Leben!“

Leefke

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