Читать книгу Abenteuer in der Ferne - Tamara Mayer - Страница 3

Montag, 23.02.2015

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Es ist bereits 6.00 Uhr, und der Wecker sagt mir klar und deutlich, dass ich jetzt aufstehen sollte. Die letzten Stunden in Deutschland beginnen. 4529 Gedanken schwirren mir durch den Kopf, unter anderem Dinge, die ich noch einpacken muss, denn der Backpack ist noch nicht mal fertig gepackt, obwohl es in 45 Minuten losgehen wird, in den wohl aufregendsten „Urlaub“ bisher! 130 Tage Australiens Ostküste bereisen und zugleich für das Abenteuer arbeiten. Doch alleine hätte ich mich das niemals getraut, mein Freund Christian, mit dem ich seit sieben Monaten zusammen bin, wird mich begleiten und mit mir gemeinsam alles Schöne und auch Schlechte erleben. Es ist kaum zu glauben, vor zweieinhalb Monaten befand ich mich noch im langweiligen Alltag meiner Ausbildung zur Kauffrau im Groß- und Außenhandel - die ich im Dezember abgebrochen habe - und jetzt ist schon der Tag der Abreise ins Abenteuer.

Die letzten Minuten in meinem Zuhause waren wohl die schlimmsten überhaupt, Abschiedsschmerz hoch 1000, zusammen mit meiner Mama. Von dem Rest der Familie hatten wir uns zum Glück schon am Abend zuvor verabschiedet, beim letzten gemeinsamen Abendessen mit meiner Mama, Oma, Opa und Katha, der Freundin von meinem Bruder, der sich zurzeit im Urlaub in Thailand befindet. Von all unseren gemeinsamen Freunden haben wir uns natürlich auch verabschiedet, mit einer fetten Abschiedsparty am Samstagabend, wegen der wir dann am Sonntag erst einmal außer Gefecht gesetzt waren.

Um 6.45 Uhr brechen wir also nun auf in Richtung Christians Familie, von der wir uns natürlich auch noch verabschieden wollen - und weil sein Vater uns zum Flughafen fährt. Erst im Auto wird mir so langsam klar, dass es jetzt ernst wird und es kein Zurück mehr gibt. Die Tränen lassen sich leider nicht mehr zurückhalten, aber bis zur Ankunft am Münchener Flughafen habe ich mich wieder einigermaßen beruhigt. Wir nehmen unsere jeweils 14 Kilogramm schweren Backpacks und zwei weitere kleine Rucksäcke aus dem Auto und gehen in Richtung Gepäckabgabe. Das Abgeben und Einchecken verläuft zum Glück reibungslos. Doch dann müssen wir uns unsere Thrombose Spritze geben, zum ersten Mal selber spritzen, eine Katastrophe, zumindest bei mir. Als Erstes muss man die Plastikschutzkappe über der Nadel abziehen, die jedoch so schwer runtergeht, dass ich Tollpatsch abrutsche und die spitze Nadel meine Hand streift, die daraufhin blutet. Der nächste Schock ist dann, dass ich denke, die Nadel sei abgebrochen! Doch sie ist zum Glück nur umgebogen und ich kann mir letztendlich den Inhalt der Spritze noch ganz normal in den Bauch injizieren, sodass wir jetzt ohne große Sorgen in den Flieger einsteigen können. Wir sind nur beide immer noch etwas nervös. Ich, weil das Abenteuer losgeht, und Christian, weil es sein erster Flug überhaupt sein wird. Erster und einziger Zwischenstopp nach einer Flugdauer von circa sechs Stunden ist Abu Dhabi, wo es mit drei Stunden Zeitverschiebung schon 19.30 Uhr ist. Ein Blick auf unseren Flugplanzettel sagt uns jetzt, dass es nach drei Stunden Aufenthalt direkt weiter nach Melbourne geht. Als wir jedoch dann verzweifelt auf den Monitoren am Flughafen nach unserem Flug suchen und ihn nicht finden, bemerken wir, dass auf den Flugtickets eine andere Abflugzeit steht, nämlich 2:25 Uhr. Zum Glück lernen wir in dem Moment zwei ebenfalls verzweifelte, deutsche Mädchen kennen, Ines und Chrissi, mit denen wir uns dann zu dem nächsten Infostand von Etihad begeben. Leider sagen uns zwei Mitarbeiter, dass sich der Flug um vier Stunden verschoben hat, aufgrund von technischen Problemen. Somit warten jetzt sieben Stunden Aufenthalt in Abu Dhabi‘s Flughafen auf uns. Yay! Wenigstens gibt es das Spiel UNO, mit dem wir uns zu viert die Zeit ein bisschen verschönern können, und Wlan, mit dem wir zum Glück noch unsere Hostmum Analiese, in deren Gästezimmer wir für die nächsten drei Wochen wohnen werden, von der Verspätung berichten können.

Abenteuer in der Ferne

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