Читать книгу Kinderlandverschickung - Ted Moré - Страница 10
Weiter mit Markt und so.
ОглавлениеDonna Clara ging nun nicht mehr putzen. Es holte sie in der Frühe Irgendwer ab als Verkäuferin für Obst und Gemüse auf einem Wochenmarkt in der näheren oder weiteren Umgebung. Sie entwickelte sich zu einer guten Verkäuferin und war täglich unterwegs. Sie brachte auch jeden Tag etwas mit was man für den Mittagstisch und auch als Beigabe zum Abendbrot essen konnte. Das brachte halbverwelkte Radieschen, „angestoßenes Obst“, welken Salat oder Spinat dem eine Volltaufe mit Wasser auch keine Frische zum Verkauf mehr zurückgab, dass man aber immer und ohne Furcht essen konnte, und es brachte manche Kiste Grünzeug das Opa Wadeck an die Karnickel verfutterte.
Einmal, als Donna Clara für Tante Fienchen auf dem Markt verkaufte ging Junka nach dem „Einpacken“ auf dem Markt mit zu Tante Fietchen, es ergab sich halt, und da kam ein Mann mit etwas Hinkebein. Der nahm sich einen zweirädrigen Handkarren, bepackte den mit Gemüse und Obst und einer Waage mit Gewichten und Tüten dazu. Tante Fienchen schrieb genau auf was er alles auflud, und dann schob er los in die „Kolonie“ zum Hausieren. Angekommen schwang er eine Handglocke und brüllte: „Obst und Gemüse!“ - „Frische Äpfel!“ - „Oma Lutschbirnen!“ Und der Mann verkaufte. Er hatte Junka eingeladen mitzufahren und Junka fuhr nicht, er ging, stolz wie „Oskar“ neben dem Mann her. Nur, als der Wagen ziemlich leer war fuhren sie wieder zurück zu Tante Fienchen und da durfte Junka aufsitzen und wurde gefahren. Bei Tante Fienchen gab es eine Abrechnung und der Mann behielt Geld für sich und für seine Arbeit. So erfuhr Junka schon in sehr jungen Jahren was vom Verkauf.
Eine andere Sache kam dazu. Der eine oder andere Händler nahm Junka mit seinem Auto mit Bananen aus der Reife zu holen, Da war in Herne-Horsthausen, nahe bei der Zeche „Großer Fritz“ eine Bananenreife. Da drinnen hingen in verschiedenen Räumen mit vielen, kleinen Gasflämmchen Bananenstauden von Haken herunter zum Reifen. Die Stauden mussten umgehangen werden, dass sie von leicht angewärmt bis zur goldgelben Reife kamen. Dann wurden die Stauden mit einem scharfen Messer getrennt und gewogen und in Kisten gesteckt die der Käufer mitnahm. Vollreife Bananen landeten in einer „Abfallkiste“, da durfte sich Junka bedienen. Das tat er gerne, denn die überreifen Bananen schmecken besonders süß.