Читать книгу Die Regulierung innovativer Finanzinstrumente - Thomas Weck - Страница 56

2. Hebelwirkung

Оглавление

Derivate sind durch Hebelwirkung gekennzeichnet.212 Die Hebelwirkung beruht auf der Abhängigkeit der vertraglichen Leistungspflicht von einem Referenzwert. Als Referenzwert ist grundsätzlich alles verwendbar, was quantifiziert und objektiv überprüft werden kann. Im Regelfall ist der Referenzwert durch einen Unsicherheitsfaktor (Risiko) beeinflusst, der in einer geschäftlichen Transaktion besteht oder bestehen kann. So eignet sich als Referenzwert z.B. die künftige Entwicklung eines Kurses oder Indexes (z.B. der Ölpreisindex), aber auch die Entwicklung von Faktoren, die für die Märkte relevant sind, ohne von ihnen beeinflusst werden zu können (z.B. das Wetter).

Der Hebel lässt sich berechnen als Vergleichswert aus dem Quotienten der prozentualen Preisänderung des Derivats und der prozentualen Preisänderung des Referenzwertes.213 Wenn man – soweit möglich – die Transaktion auf Basis eines Derivatkontrakts mit einer Anlage desselben Betrags in den Referenzwert vergleicht, führt der Hebel zu einer Erhöhung der Chancen bzw. Risiken. Bei übereinstimmenden Geldanlagen ist der Gewinn bzw. Verlust aufgrund des Hebels also immer größer als beim zugrunde liegenden Kassageschäft. Bei einem Vergleich mit risikogleichen Anlagen in den Referenzwert führt der Hebel entsprechend zu einer Verringerung des einzusetzenden Kapitals.214 Die Hebelwirkung ermöglicht es den Transaktionspartnern somit, an Preisbewegungen des Referenzwerts vollständig teilzunehmen, ohne den vollständigen Preis des Referenzwerts zahlen zu müssen. Das macht Derivate besonders geeignet für einen spekulativen Einsatz.215

Die Regulierung innovativer Finanzinstrumente

Подняться наверх