Читать книгу Umwege zu R. - Ulf Häusler - Страница 19

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8. Kapitel

Das Vorstellungsgespräch hatte bestens geklappt. Sie waren 15 Bewerber und Bewerberinnen gewesen, 10 hatte man genommen, Nephele war eine von ihnen. Was sie innerlich jubilieren ließ.

Sie hatte anschließend noch mit Anne Breker gesprochen, um zwei weitere Dinge zu klären. Ob man sie auch in München stationieren könne, weil es da näher an Zypern sei und sie schneller mal nach Hause könne.

„Oh je Frau Mantalo, das geht leider nicht. Zumindest nicht am Anfang, denn ihre Ausbildung ist hier in FRA und hier werden sie auch zuerst eingesetzt. Aber ist das denn so schlimm? Sie können doch auch von hier aus heimfliegen und sowieso ‚Standby‘, also kostenlos. Dauert doch nur gut eine halbe Stunde länger bis Larnaca und obendrein fliegen wir von hier aus häufiger als von München aus. Und was haben Sie noch auf dem Herzen?“

„Ich kann erst in 8 Wochen anfangen. Ich muss nämlich in Paphos erst meinen Job an der Klinik kündigen und da muss ich die Kündigungsfrist einhalten.“

Sie verschwieg wohlweislich, dass sie das längst getan hatte. „Das ist kein Problem. Ich notiere das eben – Arbeitsbeginn 1. September. Ist das ok?“

„Ja vielen Dank.“

„Und – noch etwas auf dem Herzen? Übrigens waren Sie heute die Beste von allen. Das hat richtig Spaß mit Ihnen gemacht. Und dann Englisch, Griechisch, Deutsch und etwas Spanisch – so ‚vielsprachig‘ ist bei uns eher selten.“

„War ich die Beste, weil da ein gewisser Hans Querdonk geplaudert hat?“

Anne Breker lachte jetzt.

„Also geplaudert hat er, aber sie waren wirklich die Beste. Und durch das Plaudern habe ich besonders auf Sie geachtet.

Also wie Sie das mit der Zeitung gelöst haben, das war schon richtig gut.“

Eine Prüferin hatte sie nämlich gefragt, was sie tun würde, wenn ein HON unbedingt das Handelsblatt haben wolle, aber die Zeitung ausgegangen sei. Nephele hatte geantwortet, dass sie sich vielmals entschuldigen würde, aber sie hätte gesehen, dass ein anderer Passagier die Zeitung schon fast durchgeblättert habe. Sie würde ihn, sobald er fertig wäre, um die Zeitung bitten und sie dann dem besagten HON aushändigen. Nepheles Lösung des Problems hatte offenkundig imponiert.

„Und ich hatte ihn extra gebeten, Ihnen nichts von mir zu erzählen.“

„Warum das denn?“

„Weil er… Ach lassen wir’s“

„Nix da, nun reden Sie schon.“

„Er hatte den Beruf als ‚Saft-Schubse‘ tituliert. Das fand ich gemein."

„Oh, hat er mal wieder auf Macho gemacht. Na, der kann was erleben heute Abend.“

„Nö, lassen Sie mal. Ich war ja auch nicht gerade nett.“

„Wieso?“

„Ich habe ihn auf die ‚Saft-Schubse‘ hin als ‚Piloten-Verschnitt‘ beschimpft.“

Anne Breker fing jetzt an, laut und herzlich zu lachen.

„Sie sind mir ja eine. Also wirklich, Nephele Mantalo, das gefällt mir. Das gefällt mir sogar sehr. Ich bin Anne Breker. Und ab sofort sagen wir ‚Du‘ zueinander. Und mit dem Piloten-Verschnitt werde ich mein Hänschen heut noch gleich ein wenig pieken. Und zur Strafe den Brotkorb ein wenig höher hängen.“

Nephele lachte jetzt auch. Und freute sich, dass die etwa fünf Jahre ältere Frau sie so ‚annahm‘.

„Und wie sieht das aus?“

„Och, der kommt immer etwas ‚hungrig‘ nach Hause. Und heute wird er zur Strafe mal hungrig bleiben, wenn Du weißt, was ich meine.“

„Ist das nicht ein wenig hart? Der liebt Dich nämlich richtig.“

„Hm? Woher weißt Du das denn?“

„Hat er mir zu verstehen gegeben. Und dass Ihr bald heiraten werdet.“

„Das hat er ja noch nicht mal mir gesagt. Wieso dann ausgerechnet Dir?“

„Na ja, er hatte sich da gestern Abend, als wir uns kennen lernten, so ein bisschen missverständlich ausgedrückt. Und um das grade zu rücken, hat er dann erzählt, dass er eine feste Beziehung habe, auch bei LH und dass Ihr bald heiraten würdet. Erst später rückte er dann damit raus, dass Du u.U. heute das Einstellungsgespräch leiten würdest. Und bot mir dann an, Dich auf mich aufmerksam zu machen.“

„Wieso hatte er sich missverständlich ausgedrückt?“

„Klang ein wenig nach Anmache. Und er wurde dann sogar ein wenig rot, als ich ihm da Contra gab.“

„Na, der Schlawiner, der wird sich heute wundern.“

„Geh nicht zu streng mit ihm ins Gericht. Ich glaube, er hatte es wirklich nicht so gemeint. Und vielleicht fliege ich ja mal mit ihm, nicht, dass ich dann was ausbaden muss.“

Anne strahlte jetzt Nephele richtig an.

„Mal sehen. Vielleicht wird er ja doch noch satt. Aber vorher werde ich ihn eine wenig ‚hopp‘ nehmen. Bin gespannt, wann er mir mal ordentlich einen Antrag macht.“

Auf einmal war sie sehr ernst. Und meinte ganz leise:

„Ich glaube, wir zwei werden richtig gute Freundinnen. Weiß auch nicht wieso, aber so viel wie mit Dir, hab ich über Hans noch mit niemandem gesprochen.“

„Ich freu mich auch. Ich hab nämlich nur eine Freundin auf Zypern. Und noch eine in Deutschland zu haben, fände ich Klasse.“

„Wenn Hans mir heute wirklich einen Antrag macht… Also so oder so – wenn wir mal heiraten, kommst Du zu unserer Hochzeit.“

„Sei vorsichtig Anne – ich drohe mit Kommen. Der Hans ist nämlich wirklich ziemlich ok. Und den Macho wirst Du ihm noch austreiben.“

„Worauf Du Dich verlassen kannst.“

Nephele hatte doch ein etwas schlechtes Gewissen, nachdem sie ihren Arbeitsvertrag unterschrieben hatte. Nicht nur in den letzten Tagen während ihres Deutschlandaufenthaltes, sondern vor allem auf dem Rückflug nach Larnaca. Was wohl die Eltern dazu sagen würden? Schließlich waren die völlig ahnungslos. Sie waren zwar verwundert gewesen, dass sie zu Hause ihren Job in der Klinik gekündigt hatte, aber sie hatte es damit begründet, dass man ihr keinen längeren Urlaub gewähren wollte, auch nicht bei einem Gehaltsverzicht. Das hatten alle brav geschluckt. Aber dass sie jetzt als Flugbegleiterin, d.h. völlig berufsfremd arbeiten wollte, davon ahnten zu Hause alle mit Sicherheit nichts. Wenn sie damit rausrücken würde, würde Dad wahrscheinlich voll die Krise kriegen und mit ihr ziemlich meckern, Mom würde sicher recht ernst dreinschauen, aber letztlich zu ihr halten. Und Thisseas – ihr Bruder würde das vielleicht sogar gut finden. Und auf Danae war da auch Verlass, die hatte doch immer zu ihr gehalten.

Es kam dann alles aber doch ein wenig anders als gedacht, denn nur ihre Mom und Danae holten sie ab, Dad hatte einen Gerichtstermin und Thisseas war mit Freunden nach Griechenland zum Wandern geflogen.

Natürlich wurde Nephele aufgefordert, ausführlich zu berichten. Was sie auch liebend gern tat. Aber das Wichtigste war bereits nach einer halben Stunde erzählt und so nahm sie all ihren Mut zusammen und ‚beichtete‘, dass sie am 1. September bei Lufthansa ihre Ausbildung zur Flugbegleiterin beginnen würde. Mom saß am Steuer, Nephele neben ihr, Danae hinten. Mom fuhr – ob vor Schreck wusste man nicht – auf einmal langsamer, Nephele schielte ein wenig zu Danae, die sie anlächelte und das Daumen-hoch-Zeichen machte. „Das meinst Du aber nicht im Ernst?“

„Doch Mom. Ist mein voller Ernst. Und damit Ihr das auch gleich wisst – ich habe keineswegs vor, das für immer zu machen. Aber mal für 1, 2 oder auch 3 Jahre, finde ich toll.“

„Und warum willst Du nicht in Deinem Beruf arbeiten?“

„Weil ich noch was von der Welt sehen will. Und besser und einfacher geht das doch gar nicht, als so.“

„Du warst doch aber sonst auch immer ganz bodenständig. Und dann – ach Nephi – das ist ganz fürchterlich, da sehen wir Dich ja überhaupt nicht mehr.“

„Ihr werdet mich öfter bei Euch sehen, als wenn ich z.B. in Larnaca an einer Klinik arbeiten würde.“

„Das sagst Du jetzt doch nur so. Als Beruhigungspille.“

„Nein, denn insgesamt kommt man im Monat schon so auf 10 – 12 freie Tage. Klar, wenn ich auf Kurzstrecken eingesetzt bin, ist es immer nicht so ganz einfach mit mehreren freien Tagen am Stück, aber Los Angeles bringt sogar 4 freie Tage hintereinander.“

„Und wie willst Du dann herkommen?“

„Da ich nichts für meine Flüge bezahlen muss, ist das so schwer ganz sicher nicht.“

„Hast Du ja offenbar alles vorher genauestens ausbaldowert.“

„Klar. Kenn doch meine Eltern.“

„Aber Du hättest vorher fragen müssen. Und uns nicht vor vollendete Tatsachen stellen dürfen.“

Danae lachte im Hintergrund. Gerade noch hörbar.

„Du, Danae, mir ist nicht nach Lachen zumute.“

„Helena, Du vergisst mal wieder, dass Nephele schon erwachsen ist. Und wenn sie vorher gefragt hätte?“

„Hätte ich es ihr verboten. Oder wenigstens versucht, es ihr auszureden.“

Nun lachten beide Frauen, außer Helena.

„Das hatte ich erwartet. Hätte ich vermuten können, dass Du mich in den Arm genommen und es mir erlaubt hättest, Mom, hätte ich vielleicht sogar gefragt.“

„Trotzdem.“

„Mom, ich bin schon 25. Ganz vergessen? Ihr hättet mich irre unter Druck gesetzt, ich hätte den Schritt mit einem ganz fürchterlich schlechten Gewissen trotzdem gemacht und Ihr wärt alle erst recht sauer auf mich. Jetzt seid Ihr auch sauer, aber ihr könnt mich nicht mehr beeinflussen. Und spätestens in zwei bis drei Wochen habt Ihr Euch ‚entsäuert‘. Och Mom, nun sei doch nicht so, bitte, bitte, bitte.“

„Und was willst Du Deinem Vater erzählen? Der wird Dich ganz schön zusammenstauchen.“

„Wird er sicher versuchen. Aber ich bin ziemlich zäh, wie Du weißt. Und wenn er einmal drüber geschlafen hat, wird er mich mit großen Dackelaugen anschauen, kein Wort mit mir sprechen und spätestens übermorgen wird er verkünden, dass er sich vorkomme, wie ein Huhn, das ein Entenküken ausgebrütet habe.“

Nun musste auch Helena lachen.

„Du scheinst Deinen Vater ja ganz gut zu kennen.“

„Glaub schon. Ist ja so ähnlich wie damals, als ich unbedingt Anwältin werden sollte und lieber Physiotherapie gemacht habe.“

„Dann werde ich Dir wohl ein bisschen die Stange halten müssen – was meinst Du denn eigentlich Danae?“

„Dass es eine gute Entscheidung ist, die Nephele getroffen hat. Aber nur aus einem Grund.“

„Und der wäre?“ fragte Nephele.

„Weil Du das nicht für immer machen willst. Ich finde nämlich, dass so ein hübsches Ding wie Du heiraten und Kinder bekommen sollte. So, wie der liebe Gott das für uns Frauen vorgesehen hat.“

„Und – hilfst Du mir auch bei Dad?“

„Dumme Frage.“

Dad zu überzeugen, war nicht so einfach, das wusste Nephele ja schon vorher. Immerhin hatte sie aber Recht behalten. Bevor er richtig zu toben anfangen konnte, griff erst Helena und dann – sehr vorsichtig – auch Danae in die abendliche Diskussion ein. So wurde die Philippika des Herrn Papa erträglich, er ging knurrend zu Bett, strafte Nephele am folgenden Tag mit Nichtachtung und ‚bekrabbelte‘ sich am Tage darauf wieder. Er schloss das Thema damit ab, dass Nephele versprechen musste, nach 3 Jahren wieder sesshaft zu werden, 5 Jahre wären das absolute Maximum, sonst würde er seine Tochter enterben. „Bist ein Schatz, Dad.“ hatte sie ihm erwidert und da sie wusste, dass ihre Mom nicht unwesentlich zur Befriedung des väterlichen Gemüts beigetragen hatte, hatte sie noch hinzugefügt:

„Nur so nebenbei noch – ich glaube, ich habe die weltbesten Eltern.“

Der Ausspruch tat den beiden sichtlich gut, allerdings musste Dad nun doch noch wenigstens eine kleine Spitze loswerden: „Solange es nach dem Willen der überaus liebreizenden Tochter geht.“

Danae hatte natürlich alles mitbekommen und konnte sich eine Bemerkung nicht ganz verkneifen:

„Da hast Du ausnahmsweise mal Recht.“

Achilleas wollte grade über die ungewohnte Zustimmung strahlen, aber da ergänzte Danae bereits:

„Ich meine nur, dass Nephele überaus liebreizend aussieht. Hat sie natürlich von Dir – Helena ist nämlich immer noch eine schöne Frau, während Du…“

„Sieh Dich vor, Danae…“

„…ziemlich zerfaltet dreinschaust.“

Den Rest des Geplänkels wollte sich Nephele ersparen:

„Ich reite jetzt ein bisschen. Lenka braucht Bewegung.“

Die Familie hatte mit der töchterlichen Entscheidung ihren Frieden geschlossen. Zwar stellte Achilleas am Abend im Bett nochmal fest, dass er sich vorkomme wie ein Huhn, das ein Entenküken ausgebrütet habe, aber Helena kuschelte sich ein wenig an ihn, was ihm sehr gut tat und zu seiner Besänftigung beitrug.

Als Thisseas ein paar Tage nach Hause kam und von den Ereignissen erfuhr, fand er das Vorhaben seiner kleinen Schwester offenbar sehr gut.

„Hätte ich Dir gar nicht zugetraut. Ich dachte, Du würdest nach Deinem Trip den Rest Deines Lebens im Dunstkreis von Mom und Dad verbringen wollen. Und dass Du die rumgekriegt hast ohne meine Unterstützung…“

„Komm mal wieder auf den Teppich, Du lang geratenes Brüderlein. Hat da etwa der Grips mit dem Längenwachstum nicht Schritt gehalten? Hast wohl noch nicht mitbekommen, dass ich schon volljährig bin.“

„Statt dass Du Dich über mein Lob freust, motzt Du mich an.“

„Tu ich doch gar nicht. Aber ich mag bei Euch Schwanzträgern Euer Macho-Gehabe nicht. Kannst Du bei Deinen Schnepfen machen, aber nicht bei mir.“

„Was soll das denn heißen?“

„Nun tu nicht so unschuldig. Was ich da von Deinem Lebenswandel in London gehört habe…“

Thisseas wurde jetzt richtig rot.

„Nichts hast Du gehört, absolut nichts.“

„Stimmt Thissea. Aber man darf ja wohl mal auf den Busch klopfen. Und da Du gerade rot geworden bist wie ein kleiner Schulbub, der bei seiner ersten Zigarette erwischt wurde, habe ich also Recht. Aber ich gönn Dir Deine kleinen Mädchen. Und ich verrate Dich auch nicht, dass Du Dich da durch Londons Betten durchgearbeitet hast.“

Er grinste jetzt, obendrein recht frech.

„Ach und Du bist also richtig tugendsam.“

„Schlafen tu ich mit keinem Jungen. Tu ich erst, wenn ich den Richtigen gefunden habe.“

„Also machst Du den Job nicht, um Dich von den Herren mit den 4 Streifen auf der Uniform flach legen zu lassen?“

„Ganz sicher nicht Du Blödmann. Wir Frauen sind nämlich keine testosterongesteuerten Ziegenböcke, wie Ihr Halbstarken es seid.“

„Also bei meinen Schnepfen, wie Du das nennst, hatte ich immer den Eindruck, dass die das ganz gern haben, was wir mit denen anstellen.“

„Können wir denn mal das Thema wechseln?“

„Von mir aus gerne, geliebtes Schwesterlein. Aber Du hast mit dem Thema angefangen.“

„Hab ich nicht.“

„Hast Du doch. Ich kann mich jedenfalls nicht erinnern, mich als Schwanzträger bezeichnet zu haben.“

„Das hast Du durch Dein Macho-Gehabe provoziert.“

„Komm mal her, meine Kleine.“

Thisseas nahm jetzt seine Schwester einfach in den Arm, erst sträubte sie sich ein wenig, aber dann fand sie es doch sehr schön. Sie liebte ihren großen Bruder nämlich und der sie genauso. Zumal er früher, als sie noch beide zur Schule gingen, immer ihr großer Beschützer gewesen war. Und schon als kleines Mädchen hatte sie oft gedacht, so einen Mann, wie ihren Bruder würde sie sogar heiraten wollen.

„Hast Du denn schon eine feste Freundin?“

„Weiß nicht.“

„Nun red schon. Hast Du Dir eine kleine Engländerin geangelt?“

„Nein. In England schon. Aber keine Engländerin.“

„Mensch nun erzähl schon. Lass Dir doch nicht alles aus der Nase ziehen.“

„Aber nichts zu Mom und Dad und auch nicht zu Danae. Versprochen?“

„Versprochen“

„Sie ist Holländerin. Willst Du sie mal sehen?“

„Klar, nun mach schon.“

Thisseas zückte sein Smartphone und klickte auf die Foto-App.

„Wow, die sieht aber richtig toll aus. Und wirkt auch noch ausgesprochen nett. Hat die so rote Haare? Hör mal - so viele Fotos von ihr – ist das etwa was Ernstes?“

„Könnte schon sein.“

„Oh je – und wo Dad schon fleißig für Dich nach einer Frau sucht.“

Thisseas wurde jetzt ganz ernst.

„Kann er sich abschminken. Dörte und ich werden heiraten, ob ihm das gefällt oder nicht.“

„Dörte heißt sie also.“

„Dörte van Elst. Sie ist Zahnärztin. Und wollte ihre Kenntnisse in Englisch und Griechisch verbessern.“

„Griechisch auch?“

„Sie möchte so gern nach Griechenland gehen und da dann praktizieren.“

„Und wie habt Ihr Euch kennengelernt?“

„Ich bin mal aus Jux in einen griechischen Sprachkurs für Engländer gegangen. Da saß sie auch. In einer griechischen Redewendung war sie unsicher und da habe ich ihr geholfen. Das war der Anfang.“

„Hm. Sie nimmt hoffentlich die Pille.“

„Nein, nimmt sie nicht. Und die übliche Verhütung machen wir auch nicht. Aber ihre Frauenärztin hat da was gemacht.“

„Also keine Schnepfen. Nur noch eine promovierte Dörte.“

„Nur noch eine promovierte Dörte. Du, ich war noch nie derart verliebt. Wusste gar nicht, dass es so etwas gibt.“

„Und empfindet sie auch so?“

„Glaube schon. Und ich war wohl der erste, der richtig mit ihr zusammen war. Ach Nephi, Du ahnst gar nicht wie schön alles mit ihr ist.“

„Stimmt. Aber ich freu mich für Dich. Ganz richtig freu ich mich für Dich. Und wenn sie so ist, wie sie aussieht, werden wir vielleicht mal gute Freundinnen? Aber nun musst Du auch noch promovieren. Also später mal eine Frau Doktor und dazu nur ein Herr Mantalos – das geht nun wirklich nicht.“

„Stimmt. Bin schon dabei. Aber nichts verraten. In einem halben Jahr hab ich den Titel.“

„Weißt Du was, großer Bruder? Deine kleine Schwester ist richtig stolz auf Dich. Und mit dem Titel überraschst Du dann Mom und Dad. Und vor allem auch mit Dörte.“

Thisseas grinst.

„So habe ich es vor.“

Umwege zu R.

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