Читать книгу Umwege zu R. - Ulf Häusler - Страница 21
Оглавление10. Kapitel
Nephele hatte ihre Ausbildung wie vereinbart begonnen. Sie war richtig aufgeregt, als es los ging und ein wenig überrascht, was da alles von einem verlangt wurde.
Zur Ausbildung gehörten neben dem Kennen und Bedienen der flugzeugspezifischen Geräte, wie zum Beispiel der Bordküche, die sich Galley nannte, auch das Ausgeben von Speisen und Getränken, die an Bord eines Flugzeugs zu beachtenden Serviceregeln und das Verhalten in Notfällen. Da es auch an Bord zu Unfällen oder plötzlichen medizinischen Notfällen kommen kann, musste sie auch einen Erst-Hilfe-Kurs absolvieren. Und natürlich wurden ihr und den Kollegen auch die unterschiedlichen Flugzeugtypen vorgestellt.
Selbstverständlich wurde Ihnen geradezu eingebläut, dass eine Flugbegleiterin in erster Linie dafür zuständig sei, dass die Fluggäste während ihres Flugs bestens versorgt würden und sich sicher fühlten. Und selbstredend lernten sie alle auch, dass die Arbeit schon einige Zeit vor dem Abflug beginne: Bevor es in den Flieger gehe, finde eine kurze Besprechung statt. Bei diesem sogenannten Briefing würden mit dem Rest der Crew und den Piloten die Flugroute und das Wetter besprochen. Außerdem werde festgelegt, wer welche Aufgaben übernehme. Gebe es Besonderheiten auf dem Flug, wie beispielsweise allein reisende Kinder, sei dies ebenfalls zu besprechen. Anschließend habe man mit den Kollegen die Kabine auf Sauberkeit zu überprüfen und die Servicewagen vorzubereiten.
Die Ausbilderin erläuterte aber noch mehr:
„Ihr bereitet die Kabine außerdem vor, indem Ihr Zeitungen und Zeitschriften auslegt und Kissen, Decken, Spielsachen und andere Utensilien bereithaltet. Ist alles fertig, beginnt das Boarding. Hierbei begrüßt Ihr die Fluggäste, Ihr helft ihnen bei der Suche nach ihren Plätzen und sorgt dafür, dass ihr Handgepäck sicher verstaut ist.
Kurz vor dem Abflug folgen die Sicherheitseinweisungen. Ihr zeigt den Fluggästen die Notausgänge, erklärt ihnen die Sicherheitsausstattung des Flugzeugs und informiert sie über das richtige Verhalten im Notfall. Die Einweisungen erfolgen meist in mindestens zwei Sprachen, die vorher festgelegt wurden. Nach einer letzten Kontrolle nimmt jeder von Euch selbst seinen Platz für den Abflug bzw. für die Landung ein.
Während des Fluges versorgt Ihr dann die Gäste. Wer in der Business-Class und wer in der Economy serviert, wurde auch bereits beim Briefing festgelegt. Ihr serviert Getränke und Mahlzeiten, verteilt in der Business Class auf Wunsch Zeitungen und gebt ggf. Auskunft, wenn ein Gast beispielsweise etwas über die Flugroute oder die Reisehöhe wissen möchte. Wenn jemand überfragt sein sollte, bittet er den Fluggast um Entschuldigung und vertröstet ihn, dass man seine Frage schnellstmöglich klären werde – d.h. Ihr wendet Euch dann an die Kabinenchefin bzw. Chef, nur der Chef der Crew holt notfalls beim Kapitän Erkundigungen ein. Später sammelt Ihr das Geschirr wieder ein und bringt die Galley in Ordnung. Je nach Flugziel verteilt Ihr außerdem Einreise- und Zollformulare. Oft bietet Ihr auch zollfreie oder zollreduzierte Waren zum Verkauf an. Dass Ihr Euch um Fluggäste wie allein reisende Kinder, Mütter mit Säuglingen, Behinderte oder Passagiere mit Flugangst besonders aufmerksam kümmert, ist wohl selbstverständlich.
Sollte es mal zu einem Notfall an Bord kommen, leistet Ihr erste Hilfe. Kleinere Brände, die aber sehr, sehr selten vorkommen, könnt und sollt Ihr löschen. Und wenn es wirklich wider alles Erwarten mal zu einem ernsten Zwischenfall kommen sollte, habt Ihr an der schnellen, aber ruhigen Evakuierung des Fliegers mitzuwirken.
Und zum Schluss: Hat alles geklappt, gebt Ihr den Fluggästen, deren Handgepäck woanders verstaut war, ihre Sachen wieder. Und zu guter Letzt verabschiedet Ihr die Fluggäste.
Tja, und je nach Flugroute habt Ihr danach nun Feierabend und verlasst das Flugzeug. Oder aber bei den sogenannten Kurzwenden müsst Ihr zusammen mit Euern Kollegen den nächsten Flug vorbereiten. Gibt es Fragen?“
Die Ausbilderin hatte ihren Vortrag völlig emotionslos und routiniert vorgetragen – keiner fragte, alle waren ganz schön erschöpft von solch einem langen Vortrag.
Zum Glück fanden alle Lehrgänge in Vollzeit statt. Und endlich war die theoretische Grundausbildung abgeschlossen – am nächsten Tag sollte es endlich mit den praktischen Übungen losgehen.
Nicht nur Nephele, sondern all ihre Mitstreiter fanden es sehr viel spannender, die ersten praktischen Übungen zu absolvieren. Die Übungsabschnitte zum richtigen Verhalten im Notfall empfanden alle als großen Spaß – keiner dachte auch nur im Entferntesten daran, dass man das hoffentlich nie im Ernstfall praktizieren müsse. wie beispielsweise die Evakuierung des Flugzeugs über Notleitern oder Wasserrutschen. Diesen Teil lernten sie an Attrappen und Simulatoren. Auch mit den Kabinen und Bordküchen von unterschiedlichen Flugzeugtypen wurden sie vertraut gemacht. Dabei spielte man mit den ‚Ausbildlingen‘ die verschiedensten Situationen durch und sie mussten dabei unter Beweis stellen, dass sie immer die Ruhe bewahrten, nie den Überblick verloren, auch im größten Trubel höflich blieben, zuvorkommend reagierten und vor allem auch verinnerlichten, dass man sich nicht als Einzelkämpfer, sondern als Teil der gesamten Crew verstand.
Nach ziemlich genau 6 Wochen war die Grundausbildung abgeschlossen. Es standen nun die schriftliche und praktische Prüfung an. Erstere war an einem Vormittag erledigt – sie bekamen alle einen dicken Stoß mit Fragen – die Antworten waren im Multiple-Choice-Verfahren zu geben. Wochen später erfuhr Nephele von Anne, dass sie nur ein falsches Kreuzchen gesetzt hatte. So gut hatten nur 2 Teilnehmerinnen abgeschnitten. Den am nächsten Tag folgenden Prüfungsflug absolvierte Nephele ebenfalls ohne Schwierigkeiten. Anne konnte ihr auch hier später berichten, dass der Prüfungschef ihr berichtet habe, dass ‚diese eine Ausländerin‘ so souverän gearbeitet habe, als wenn sie schon 10 Jahre auf dem Buckel hätte. Er habe eigentlich bei ihr nur zu bemängeln gehabt, dass sie beim Servieren der Getränke die Champagnerflasche neben die heiße Kaffeekanne stellte.
„Die kleine war richtig süß: Als ich sie auf das Fehlerchen aufmerksam machte, wurde sie ganz rot und hat sich entschuldigt. Ich glaube, die hat sich wahnsinnig über sich selbst geärgert. Du, Anne, aus der wird mal was.“
Nephele war selig, als sie abends ihr Zertifikat bekam, dass sie sich nun ‚Flugbegleiterin‘ nennen durfte. Auch die international gültige Bezeichnung ‚Flight Attendant‘ war darauf vermerkt. Und dass die Engländer sie ‚Cabin Attendant‘ oder ‚Air Hostess‘ und die Franzosen den Begriff des Flugbegleiters mit ‚Hôtesse de l’air‘ übersetzten, hatte sie natürlich längst mitbekommen.
Klar, dass Anne vom Ende der Ausbildung Nepheles erfahren hatte, Sie rief deshalb bei ihr an.
„Hallo Nephele, gratuliere zu Deiner neuen Würde. Das müssen wir unbedingt feiern. Hast Du Lust, heute Abend zu uns zu kommen?“
„Oh Anne, das ist wirklich sehr lieb von Dir. Aber ich bin todmüde. Und morgen will ich nach Hause. Und ein Stand-by-Ticket muss ich mir auch noch besorgen.“
„Keine faulen Ausreden. Morgen kannst Du doch ausschlafen. Und Hans ist auch da.“
„Und wird der dann wieder frech? Sodass ich ihn wieder Pilotenverschnitt nennen muss?“
Sie hörte Anne lachen.
„Glaub eher nicht. Und Du müsstest Dir dann schon was Neues ausdenken, er hat nämlich seit 2 Tagen seinen 4. Streifen auf der Uniform.“
„Wow. Ich gratuliere. Aber ihr habt doch schon gefeiert?“
„Eben nicht. Hans war gleich unterwegs und hat jetzt 2 Tage frei. Wir wollten das heute nachholen. Und zwar mit Dir. Er weiß nämlich nicht, dass ich Dich auch einlade.“
„Hm. Und wer kommt noch alles?“
„Keiner. Seine Freunde sind nämlich samt und sonders Schnapsdrosseln und die würden frühestens morgens um 6 wieder gehen Und das auch nur, weil ich damit drohe, dass einer die Brötchen fürs Frühstück holen muss.“
„Ok, Anne. Bin überredet. Ich komme. Sogar gerne. Wo wohnst Du eigentlich?“
„In Neu-Isenburg. Anemonenweg 54.“
„Das glaub ich jetzt nicht. Ich wohne nämlich auch in NI. Hab durch Zufall in der Friedrichstraße 40 unterm Dachjuchhe eine kleine Mansardenwohnung ergattert.“
„Mensch, dann kannst Du ja laufen.“
„Muss ich sogar, weil ich noch kein Auto habe. Kaufe ich gleich, wenn ich aus Zypern zurück bin.“
„Hans wird sich freuen, wenn er Dich da beraten kann. Der ist nämlich ein Auto-Narr.“
„Dann bis nachher. Und wann soll ich antreten?“
„Halb sieben.“
Es wurde ein ganz toller Abend. Seit langem hatte Nephele nicht mehr so viel lachen müssen. Hans war in Vorlage getreten.
„Ich werde auch nie mehr ‚Saftschubse‘ sagen. Habe beschlossen, Dich zu befördern.“
„Nimm Dich in acht, Hänschen.“ funkelte Anne ihn an.
„Dann muss ich es für mich behalten.“
Nephele grinste jetzt ziemlich herausfordernd.
„Nun red schon. Wirst ja schon ganz blass, wenn Du das in Dich hineinfressen musst.“
„Wie wär’s mit ‚Champagner-Schubse‘?“
„Das klingt viel besser. Gebe ich unumwunden zu. Anne findest Du nicht auch, dass Hans in seiner Uniform jetzt wie ein Süßwasser-Kapitän aussieht? Wenn man ihm den kleinen Kranich wegnimmt, könnte er gleich auf dem Main anheuern.“
Hans lächelte etwas verhalten, weil er doch so wahnsinnig stolz war auf den 4. Streifen.
„Im Tennis sagt man dazu ‚Einstand‘, oder?“
„Ich dachte, so ein ganz richtiger Flugkapitän würde nur Golf spielen. Tennis ist doch nur etwas für ‚kreti und pleti‘.“
„Wollt Ihr nicht mal aufhören, Euch anzufrotzeln, Ihr Zwei?
Hans, köpf Du mal lieber die Flasche Veuve Clicquot und Du, Nephele, machst uns einen Village Salad, so wie Du ihn von zuhause her kennst. Die Zutaten hab ich alle besorgt.“
„Was gibt es denn als Festmahl?“ Hans war voller Vorfreude. „Boef a la mode.“
„Das ist aber ein französisches Gericht. Und da lässt Du Nephele vorweg einen Zypriotischen Salat machen?“
„Schau mal, Nephele, kaum hat der Junge seine Streifen beisammen, schon meint er, an unsern Kochkünsten rumkritteln zu können. Mach mal so weiter Hänschen. Kann Dir auch eine Pizza kommen lassen.“
Hans grinste jetzt recht unverschämt, umfasste seine Anne und küsste sie.
„Du sollst mich nicht immer Hänschen nennen. Ich heiße Hans.“
„Wenn sich Hans wie ein Hänschen benimmt, wird er auch so genannt. Und nun lass mich gefälligst los. Was soll Nephele denn von uns denken.“
„Du, die sieht so aus, als wenn sie schon bemerkt hat, dass es zweierlei Menschen auf Erden gibt.“
Nephele grinste.
„Kann schon sein. Hab mal was darüber gelesen.“
Nepheles Salat schmeckte köstlich.
„Nicht böse sein, Anne, aber der Feta-Käse ist nicht ganz das, was er sein müsste. Wenn ich aus Zypern zurückkomme, bringe ich Euch mal welchen von meiner Mom mit. Unsere Danae macht ihn immer und zwar von unseren eigenen Ziegen.“
„Wie, bist Du eine Landwirtstochter?“ fragte Hans.
„Halb und halb. Mein Vater ist Anwalt, sogar ein ziemlich guter und meine Mutter hat ein paar Weinfelder und Ziegen und Schafe von ihren Eltern übernommen und kümmert sich darum. Ist aber ein Zuschussgeschäft. Mein Dad subventioniert meine Mom.“
„Hast Du noch Geschwister?“
„Ja. Einen Bruder. Ist 3 Jahre älter als ich. Auch Jurist.“
„Und warum hast Du nicht studiert?“
„Ich wollte nicht. Ich muss mit Menschen zu tun haben. Mein Vater wollte, dass ich auch Jura mache, aber ich habe mich durchgesetzt und bin eigentlich Physiotherapeutin.“
„Und jetzt bist Du…“
„Untersteh Dich Hans…“ ging Anne auf Hans los.
„Und jetzt bist Du Flugbegleiterin. Warum das?“
„Ich wollte noch nicht sesshaft werden. In Paphos geboren, in Paphos zur Schule gegangen, in Paphos Abi gemacht und daran anschließend in Paphos praktiziert, dort geheiratet, dort ganz viele kleine Kinderchen bekommen, um schließlich in Paphos zu sterben – also ich will nicht dereinst zu den Fußkranken der Völkerwanderung gehören. Sondern noch ein bisschen was sehen von der Welt. Gut, ich habe leicht übertrieben – Unser Haus zwischen Pissouri und Plataniskia gehört auch noch dazu. Paphos steht da als pars pro toto.“
„Finde ich toll, Nephele. Bist ne richtig tolle Frau.“
Das Lob von Hans tat Nephele richtig gut.
„Mit der Schnelligkeit Deiner Auffassungsgabe wirst Du noch im Vorstand der LH landen, Hans.“
Anne und Hans erzählten dann auch noch ein wenig von sich.
Anne war gerade in der Küche, um für alle Café zu machen.
Und plötzlich rutschte es Nephele einfach so raus, sie wusste selbst nicht, wie das passieren konnte.
„Wann heiratet Ihr eigentlich?“
„Weiß nicht.“ antwortete Hans etwas lahm.
„Das ist aber keine Antwort. Aber gut, geht mich nichts an. Entschuldige.“
„Irgendwann heiraten wir.“ schob Hans nach.
„Kannst Anne ja mal fragen? Oder hast Du Schiss, dass sie Dich gar nicht will.“
„Das eigentlich weniger. Aber ich wollte erst den 4. Streifen haben.“
„Den hast Du ja jetzt. Los mach schon, ich glaube, sie sehnt sich danach.“
„Jetzt gleich?“
Anne kam jetzt mit dem Tablett mit drei Tassen Espresso.
„Was ist mit ‚jetzt gleich‘?“
„Setz Dich mal.“
„Das hatte ich vor.“
„Du Anne, darf ich Dich mal was fragen?“
„Seit wann denn so förmlich?“
Hans war inzwischen aufgestanden und auf Annes Seite des Tisches gegangen. Bekam einen hochroten Kopf, kniete sich vor seine Anne hin:
„Willst Du meine Frau werden. Na ja, bist Du ja schon. Also ich meine, würdest Du mich heiraten? So ganz richtig mit Standesamt und wenn Du willst auch mit Kirche und so? Also das volle Programm?“
Anne war plötzlich sehr ernst geworden, wurde blass und dann rot und dann war’s vorbei mit ihrer Fassung, die Tränen kullerten, aber sie gab ein deutliches „Ja, Du lieber Kerl Du, klar will ich Dich heiraten.“ von sich. Hans zog sie zu sich hoch, wickelte seine Arme um sie, das Schniefen wurde weniger und Hans ergänzte seinen Heiratsantrag:
„Und warum heulst Du da, Annelein? Bist doch sonst so tough. Also, dass Du wegen mir heulst, soll das letzte Mal gewesen sein. Ok? Nephele, nun sag doch auch mal was.“
„Was soll ich denn dazu sagen. Merkst Du nicht, dass das Freudentränen sind, Du Depp? Oh Anne – Männer!“
Annes Kajal-Stift war ein bisschen verschmiert. Aber sie strahlte, dass es eine Freude war.
„Nephele hat mich überredet. Und das war alles so plötzlich, dass ich nicht mal den geplanten ‚Brilli‘ parat habe.“
„Welch ein Glück. Ich finde Brillanten fürchterlich. Aber schöne Eheringe will ich. Mindestens 1.000er Gold.“
„Das wird wohl eher nichts Anne. Gold hat sowieso ‚nur‘ 999 Goldgehalt und die Ringe mit dem höchsten Goldgehalt sind wohl 900er. Dukatengold nennt sich das. Weiß ich von meinen Eltern.“
„Wann gehen wir die Ringe kaufen, Hans?“
„Morgen.“
„So Ihr zwei Turteltäubchen. Ich geh jetzt nach Hause. Doof, dass ich keine Stand-by-tickets bekommen habe. So kann ich wohl erst übermorgen los.“
„Was Ihr nicht wisst – ich habe zwar 2 Tage frei, aber morgen Abend muss ich wieder los. Und zwar nach Larnaca um 21.45 und dann in der Nacht wieder zurück. Willst Du mitkommen, Nephele?“
„Und wie soll das gehen?“
„Ich schaukele das schon.“
„Und wie genau?
„Dass Ihr Frauen es immer so genau wissen wollt. Sei einfach zum Briefing da und dann kommst Du auf einen der Jump-Seats. Macht mir zwar etwas Ärger hinterher, aber der wird erträglich ausfallen, weil eine von der Crew morgen unmittelbar vor dem Hinflug einen kleinen Schwächeanfall haben wird, sodass Du einspringen musst. Bis zum Rückflug hat sie sich dann erholt. Hat noch den Vorteil, dass Du zurück nicht Stand-by fliegen musst, sondern es ist ein Flug zum Einsatz, da muss man Dich mitnehmen, notfalls im Cockpit.“
„Hat das nicht etwas ‚Gerüchele‘, wie Ihr das bei Euch nennt?“
„I wo, kann doch keiner was beweisen. Ich rede vorher mit der Irene, das ist ne Kollegin von Dir und bei der habe ich noch was gut. Jedenfalls genug, dass sie nicht plaudern wird.“
Als Nephele sich nun endgültig verabschiedete, nahm Hans sie in den Arm und flüsterte ihr leise zu:
„Danke, dass Du mir einen sanften Tritt versetzt hast.“
Anne brachte Nephele noch zur Tür.
„Bist ein Schatz, wie hast Du das nur hinbekommen? Ich glaube, er hätte noch ein Jahr gebraucht.“
„Ich glaube nicht. Er brauchte nur einen sanften Schubs.“
„Danke Liebes, komm gut heim und schlaf gut.“
„Ihr auch.“
Anne lächelte fast ein wenig verlegen. Beide Frauen wussten, dass es bei dem Brautpaar wohl ein wenig später werden würde.