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Übung – Das Gesicht baden

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Kommen Sie für diese Übung, wenn möglich, ins Liegen. Machen Sie es sich bequem, strecken und dehnen Sie sich ein wenig zu allen Seiten, um die erste Schicht von Anspannung im Körper loszulassen. Nehmen Sie sich dann einige Atemzüge Zeit, um das Gewicht Ihres Kopfes auf der Unterlage zu spüren und erlauben Sie ihm, ganz schwer zu werden und sich vom Boden tragen zu lassen.

Bringen Sie nun die Aufmerksamkeit zu Ihrem Gesicht. Laden Sie Ihr Kind ein, hinzuspüren, was im Bereich des Gesichts besonders deutlich wahrnehmbar ist. Wo zeigen sich Anspannungen? Welche Bereiche sind hart, fühlen sich verkrampft oder unangenehm an? Welche Stellen sind dagegen weich, warm und entspannt?

Nachdem Sie ausreichend Kontakt mit den Empfindungen im Gesichtsbereich aufgenommen haben, können Sie Ihre Hände kräftig aneinanderreiben, bis sich die Handflächen wohlig warm anfühlen. Nun legen Sie Ihre Hände ganz langsam und behutsam auf ihr Gesicht, als wären diese eine warme Decke. Stellen Sie sich vor, dass die Wärme der Hände in das Gesicht hineinfließt und die vielen kleinen Anspannungen nach und nach zum Schmelzen bringt. Das Gesicht darf sich in die Hände hineinöffnen und dabei ganz weich werden.

Nehmen Sie sich ein paar Atemzüge Zeit, ins Gesicht hinzuspüren und zu genießen. Lösen Sie dann die Hände sanft wieder, indem Sie die Finger spreizen und wahrnehmen, wie wieder Licht auf Ihre Augen trifft. Streichen Sie dann mit den Fingerkuppen über die Haut, von der Stirn bis zum Hals hinab. Halten Sie noch für einen Moment inne und spüren Sie nach, wie sich die Empfindungen im Gesicht mit dieser Übung verändert haben.

Im Körper sammelt sich die Anspannung und Aufregung des ganzen Tages. Sie spüren sie in Form von kribbligen Beinen, Anspannungen in Schultern und Nacken, einem Überschuss an Energie und Ähnlichem. Oft sind diese Empfindungen alles andere als angenehm und es kann einen regelrechten Widerstand in uns hervorrufen, wenn wir ohne Vorbereitung versuchen uns achtsam in einen solchen angespannten und unruhigen Körper einzuspüren. Ohne das Wissen und die richtigen Mittel, diesen unangenehmen körperlichen Erfahrungen zu begegnen, haben wir oft Schwierigkeiten zur Ruhe zu kommen und unsere Achtsamkeitspraxis kann uns schwerfallen.

Eine Möglichkeit, Anspannung und Unruhe abzugeben, ist Bewegung. Manche Kinder brauchen Bewegung und Spiel, bevor sie zu ruhigeren Übungen in der Lage sind. Tanzen, rennen, Ball spielen, ein Waldspaziergang – holen Sie die Kinder mit der Art von Bewegung ab, die ihrer Energie und ihrer Unruhe angemessen ist. Die Anstrengung vor der Entspannung kann dazu beitragen, die Muskulatur zu erwärmen, sodass sie sich im Nachhinein besser zu lösen und zu öffnen vermag.

Entgegen aller Ansichten über Achtsamkeit, gehen Bewegung und Präsenz für körperliche Empfindung wunderbar Hand in Hand. Wir können den Körper in Ruhe wie in Bewegung beobachten. Durch achtsame Bewegung lernen wir, welche Art uns zu strecken und zu dehnen, zu rennen, zu gehen und zu tanzen guttut.

Die folgende Übung spielt mit einem Wechsel aus Bewegung und Stille, aus der nach und nach ein Verständnis für die Empfindungen des eigenen Körpers entsteht.

Wachs mit mir!

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