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Übung – Die Ballatmung

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Diese Übung wird am besten im Stehen praktiziert. Stellen Sie sicher, dass Sie beide genug Platz um sich haben, sodass Sie Ihre Arme und Hände zu beiden Seiten ausstrecken können. Stellen Sie sich mit hüftbreit geöffneten Beinen auf, bleiben Sie locker in den Knien und lassen Sie den Rücken sanft in die Höhe wachsen, während das Steißbein schwer Richtung Boden zieht. Ermuntern Sie Ihr Kind, für einen Augenblick Kontakt zum Atem aufzunehmen. Wo ist er spürbar? Wie fühlt er sich an?

Dann heben Sie die Arme und Hände auf Brusthöhe an. Runden Sie dabei die Arme, als würden Sie darin einen großen Ballon oder Wasserball halten. Die Handflächen zeigen dabei auf Brusthöhe Richtung Bauch.

Nehmen Sie nun zwei oder drei bewusste und etwas tiefere Atemzüge. Laden Sie mit dem Einatmen Bauch, Brust und sogar den Rücken ein, sich in den gedachten Ball vor Ihnen zu öffnen und zu weiten. Ganz sanft driften dabei auch Ihre Hände auseinander und der Ballon wächst ein wenig.

Mit dem Ausatmen werden Ball und Atemkörper wieder kleiner. Spüren Sie nach, wie der Atem aus dem Körper herausströmt und geben Sie ihm etwas von der noch im Körper verweilenden Anspannung und Aufregung mit.

Wiederholen Sie diesen Wechsel noch drei-, viermal. Dann lassen Sie die Arme sinken und kommen für einen Moment ins Nachspüren. Wie fühlen sich Ihre Körper nun an? Hat sich der Atem verändert? Danach sind Sie eingeladen sich auszuschütteln, zu strecken und zu dehnen und so die Übung zu beenden.

Sie werden es während Achtsamkeitsübungen immer wieder erleben, dass die Aufmerksamkeit abschweift und sich anderen Dingen zuwendet. An manchen Tagen mag dies weniger der Fall sein, an anderen jedoch scheint die Aufmerksamkeit für keine Sekunde beim Atem oder dem Körper verweilen zu wollen. Beobachten wir dies, so erkennen wir, dass unsere Stimmung, die Energie, die uns zur Verfügung steht und die Erlebnisse der vergangenen Tage formen, wie wir uns fühlen, halten und sogar denken. Das kann eine große Erleichterung sein, denn so verstehen wir, dass wir unsere Unruhe nicht willentlich erschaffen. Leider ist es genauso wenig möglich, sie auf Knopfdruck „loszuwerden“. Es braucht einen geduldigen, liebevollen, aber beharrlichen Umgang mit unserer Aufmerksamkeit, um in Zeiten der Unruhe wieder zu mehr Stille zu finden.

Viele Praktizierende empfinden dieses fortwährende Abschweifen als frustrierend. Sie fragen sich, ob Achtsamkeit für sie nicht geeignet ist oder ob sie etwas falsch machen. Seien Sie beruhigt! Dieser Wechsel aus Sammlung und Abschweifen ist ein natürlicher Teil der Achtsamkeitspraxis. Tatsächlich trainieren wir den Muskel der Achtsamkeit bereits, indem wir unsere Aufmerksamkeit immer wieder und mit aller Geduld zurückführen. Die folgende Übung stärkt diese liebevolle, aber beharrliche Haltung der eigenen Aufmerksamkeit gegenüber.

Wachs mit mir!

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