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Der Atem

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Der Atem ist ein zentraler Punkt unseres körperlichen Erlebens. Nicht nur versorgt er den Körper mit dem lebensnotwendigen Sauerstoff, er verbindet auch unser körperliches Empfinden mit unseren Emotionen und Gedanken. Über den Atem können wir Informationen darüber erhalten, was gerade im Körper vor sich geht, wie viel Anspannung oder Ruhe ihm zur Verfügung steht. So atmet zum Beispiel ein entspannter Körper unbeschwerter als ein angespannter. Achten wir auf den Atem, so lernen wir, dass körperliche Anstrengung und Krankheit den Atem schwer und mühsam werden lassen, während er in Zeiten der Ruhe, Gelassenheit und im Schlaf flacher oder leichter fließen wird.

Aber der Atem liefert nicht nur Informationen über unsere Körperlichkeit. Er sagt auch viel über unsere Gefühle und Gedanken aus. Schreck lässt den Atem stocken, Wut macht ihn kurz und kräftig und ein einzelner Gedanke reicht manchmal aus, um Rhythmus und Qualität des Atems völlig zu verändern.

Trotz all der Hinweise auf unser Wohlbefinden, die wir aus dem Atem gewinnen, ist er mehr als nur eine Informationsquelle. Wir haben auch die Möglichkeit, den Atem bewusst dazu einzusetzen, Körper, Herz und Geist auszubalancieren und zur Ruhe zu bringen. Der Atem kann uns ein wichtiger Verbündeter sein, wenn wir unsere Emotionen regulieren und Stabilität im täglichen Erleben finden möchten. Der Atem kann uns mit seiner Beständigkeit und Erreichbarkeit als Ankerpunkt dienen, als Zufluchtsort, wenn wir uns zerstreut fühlen und keinen klaren Gedanken zu fassen vermögen.

Um Kinder an die Achtsamkeit für den Atem heranzuführen, braucht es etwas Fingerspitzengefühl. Selbst für Erwachsene ist diese Form der Meditation oft mit der Idee von Disziplin verbunden, die die Praxis schnell mit Druck erfüllt. Dieser Druck und ein zu enger Fokus verhindern, dass wir den Atem als Quelle für Stabilität und Freude für uns entdecken dürfen. Stattdessen entwickeln wir mechanische Atemmuster, die nicht im Kontakt sind mit den Bedürfnissen des Körpers. Der Atem wird dann schnell als eng oder unangenehm empfunden. Hält dies über längere Zeit an, wenden wir uns oft von der Atembetrachtung oder auch der Meditation als Ganzem ab.

Achtsamkeit für den Atem kann voll Freude und Neugier sein, wenn wir Druck oder Zwang im Üben beiseitelassen. Aus diesem Grund sind die folgenden Übungen so konzipiert, dass sie unsere Kinder auf spielerische Weise an den Atem heranführen. Sie verbinden die Elemente von Bewegung, Kreativität und Forscherdrang mit der Achtsamkeit für den Atem und bieten so einen Zugang zum Atem, der frei ist vom Zwang „sich konzentrieren zu müssen“.

Wachs mit mir!

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