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Die Reise mit Forster

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Nachdem Humboldt sein Studium an den Nagel gehängt hatte, brach er Ende März 1790 mit Forster zu einer mehrmonatigen Studienreise auf. Über Belgien und die Niederlande ging es nach England, wo es auch Bergwerke zu besichtigten galt. Im Juni 1790 schrieb Humboldt aus Derbyshire, er habe „den größten Theil des Tages unter der Erde“ in Bergwerken verbracht.29 Durch Forster lernte er weitere namhafte Naturforscher kennen. In London begegnete er dem Botaniker und Gründer der Linnean Society James Edward Smith, dem Weltumsegler Joseph Banks und dem deutschen Naturforscher Christoph Girtanner, der ihm erste Einblicke in die neue Lehre des französischen Chemikers Antoine-Laurent Lavoisier vermittelte. So knüpfte sich langsam ein Netz von Forschungskontakten, das Humboldt half, sich über die Grenzen Preußens hinweg als Naturforscher bekannt zu machen.

Auf der Rückreise über Frankreich hielten sich Humboldt und Forster mehrere Tage im revolutionären Paris auf. Wenig später bekannte Humboldt, dies seien „die frohsten und lehrreichsten Stunden“ seines Lebens gewesen. Die Vorbereitungen für die Feierlichkeiten am ersten Jahrestag der Revolution (14. Juli 1790) waren gerade in Gang, und der 20-Jährige ließ sich schnell von der Umbruchsstimmung mitreißen. „Der Anblik der Pariser, ihrer Nationalversammlung, ihres noch unvollendeten Freiheitstempels (zu dem ich selbst Sand gekarrt habe) schwebt mir wie ein Traumgesicht vor der Seele“, schrieb er an Friedrich Heinrich Jacobi.30 Nur vier Jahre später würde Forster, der Mitbegründer der jakobinischen Mainzer Republik, in Paris sterben.

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