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Fast wie Autofahren

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»Jetzt setzt du dich mal drauf.« Der Schäfer reitet plötzlich neben mir her, und ich blicke verdutzt zu ihm auf. Hat er Mitleid mit mir? Oder hat er diesen Tag ganz bewusst ausgewählt, um seinen schon mehrfach geäußerten Vorschlag in die Tat umzusetzen?

Seine Stimme hat einen Tonfall, der keinen Widerspruch duldet. Er steigt ab, hält das Pferd und fordert mich auf, meinen linken Fuß in den Steigbügel zu stellen und aufzusitzen. »Zum Losgehen gibst du ihm die Absätze, zum Anhalten ziehst du an den Zügeln«.

Ich nicke beflissen wie ein Fahrschüler, dem man gerade beigebracht hat: »Kupplung langsam kommen lassen!« Ich hätte nicht gedacht, dass Reiten so einfach ist.

Ist es auch nicht, wie ich gleich feststelle. Der Araber macht ein paar Schritte, ich wackle unsicher im Sattel hin und her. Um mich irgendwie festzuklammern, presse ich meine Unterschenkel mit aller Kraft an den Bauch des Pferdes. Sofort wird aus dem Gewackel ein noch deutlich unangenehmeres Gehoppel – der Übergang von Schritt zu Trab, wie ich heute weiß. In Zeitlupe kippe ich nach rechts und plumpse in den Tiefschnee am Wegesrand. Ein glimpflicher »Marshmallow-Sturz«. Das würde ich in Zukunft noch oft und auch deutlich schmerzhafter auf nicht so weichem Untergrund erleben.

Der Pferdeversteher

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