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Ein Quartier für den Winter

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Als die Tage dann kürzer und die Nächte kühler und ungemütlicher wurden, war es höchste Zeit, sich nach einem Stall umzusehen. Es war inzwischen Oktober, und morgens lag weißer Raureif auf den spärlichen Grashalmen. Auf die Idee, meine Pferde bis zum nächsten Frühjahr einfach unter freiem Himmel zu halten und sie nur mit Heu und Wasser zu versorgen, wäre ich damals noch nicht geommen. Schließlich brachten alle anderen Bauern ihre Tiere während der Winermonate in überdachten Ställen unter. Musste also richtig sein, oder? Wir zerrachen uns über diese Frage nicht lange den Kopf.

Heute stehen meine Pferde von Januar bis Dezember, Tag und Nacht bei Wind und Wetter draußen auf der Koppel. Das tut nicht nur ihnen, sondern auch mir gut, denn ich spare mir jede Menge Arbeit und noch dazu unnötige Ausgaben. Aber klüger wird man nur durch Erfahrung, und die kostet eben Lehrgeld. Unser Konto war jedoch leer geräumt, trotzdem wollten wir es wie die Nachbarn machen. So sahen wir uns in der Umgebung nach einem möglichst günstigen Winerquartier für Samson und Java um. Zwei Grundstücke weiter stand ein verlasenes, wenn auch ziemlich verwahrlostes Gehöft. »Das wäre vielleicht was«, sagte ich zu Anja, und sie nickte zaghaft.

Der Pferdeversteher

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