Читать книгу Berliner Polizei von 1945 bis zur Gegenwart - v.-Hinckeldey-Stiftung - Страница 16

Eine gewaltige Explosion und ihre politischen Folgen

Оглавление

Am 16. März 1946 ereignete sich auf dem Hof der Polizeikaserne in der Kleinen Alexanderstraße eine gewaltige Explosion, bei der eine Detonation der anderen folgte. Was war geschehen?

Für zwei Bereitschaften war Dienstsport angesetzt worden. Er fand auf dem Kasernenhof statt, der wüst aussah. Denn dort lagerte viel Munition aller Kaliber, die aus Berlin-Mitte nach Kriegsende zusammengetragen worden war. Ein Teil der eingesetzten Polizeiangehörigen erhielt den Auftrag, den Kasernenhof aufzuräumen.

Ein Kollege, der durch seine Überheblichkeit auffiel, wollte den herumstehenden Polizeiangehörigen zeigen, wie eine Eierhandgranate funktioniert. Aus Unachtsamkeit entsicherte er die Granate und warf sie dann mitten in die gelagerte Munition. Eine heftige Explosion war die Folge. Den Kollegen flogen die Brocken nur so um die Ohren. Die noch vorhandenen Gebäude stürzten mit großem Getöse ein. Durch die herabfallenden Trümmer wurde unglücklicherweise auch ein unbeteiligter Fußgänger erschlagen.

Das Kommando der Schutzpolizei mußte in Behelfsräume des ehemaligen Marstalls am Berliner Schloß verlegt werden. Die von sowjetischer Seite eingeleiteten Untersuchungen führten zur vorübergehenden Festnahme des Sportbeauftragten, der die Aufsicht innegehabt hatte, da er der Sabotage verdächtigt wurde.

Die Explosionskatastrophe war dann Anlaß zu dem Beschluß der Alliierten Kommandantur vom 23. April 1946, die Bereitschaftsinspektion aufzulösen. An ihre Stelle rückten Bezirkswachen, die bei den Polizeiinspektionen Kreuzberg, Steglitz (amerikanischer Sektor), Charlottenburg (britischer Sektor), Wedding, Reinickendorf (französischer Sektor), Lichtenberg, Mitte und Pankow (sowjetischer Sektor) gebildet und denen die Angehörigen der Bereitschaftspolizeiinspektionen zugeteilt wurden.

Berliner Polizei von 1945 bis zur Gegenwart

Подняться наверх