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»Ich bin kein Sportmuffel, noch nie gewesen und lief mit 33 meinen ersten Marathon, in Winterthur. Zu den größten Siegen meines Lebens gehört es, die Durchschnittlichkeit meines Talents akzeptiert zu haben und mich nicht von der Tatsache beirren zu lassen, dass ich mit der Weltspitze nichts, aber auch gar nichts zu tun habe, und ich habe gelernt, meine Mittelmäßigkeit zu genießen. Ankommen ist alles!

Ich bin 100 km in Biel gelaufen, bin mit Freunden in 58 Stunden 1000 km von Füssen nach Rom geradelt, habe bei einem 24-Stunden-Schwimmen im Hallenbad Haar bei München 28 km zurückgelegt und im darauffolgenden Sommer den Bodensee durchschwommen – in der langsamsten Zeit, die je für einen offiziellen Bodensee-Durchquerer registriert wurde, was mir in der Ultraweitschwimmer-Szene den Ehrentitel ›Weltmeister im Langsamschwimmen‹ einbrachte.

Kurzum: Dass ich ein toller Hecht bin, habe ich mir bereits hinlänglich bewiesen. Ich könnte mich getrost in einen Ohrensessel fläzen, meinem Bauch beim Wachsen zuschauen und ansonsten zufrieden vor mich hin verwittern. Warum also ackere ich mich hier in Zeitlupe den Waldweg hinauf, mit leerer Trinkblase und staubtrockenem Mund?«

WIGALD BONING

Lauf, Wigald, lauf

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