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ОглавлениеDemokratische Volksrepublik Laos
Berühmt, berüchtigt, beneidet für:
Eines der geheimnisvollsten Tiere wird ab und zu in Laos gesichtet: das Vietnamesische Waldrind, Saola. Es ist so mysteriös, dass es mit Einhörnern verglichen wird – obwohl es zwei Hörner hat.
Fläche: | 236.800 Quadratkilometer, so groß wie Rumänien |
Einwohner: | 7.038.000, ein Drittel von Rumänien |
Glücksschlange
Laos ist ein wunderbares Land mit wunderbaren Menschen und einem fürchterlichen Kriegserbe. So wie Bosnien-Herzegowina auch Jahrzehnte nach dem Jugoslawienkrieg mit Landminen verseucht ist, lauern in Laos bald fünfzig Jahre nach dem Vietnamkrieg immer noch mehrere Millionen Streubomben auf ihre Opfer.
Streubomben verteilen viele kleinere Sprengsätze über große Flächen. Was nicht explodiert, bleibt als Blindgänger im Boden und kann Jahre später noch explodieren. Die Opfer werden getötet oder schwer verstümmelt. Oft sind es Kinder, die arglos mit den Sprengsätzen spielen oder beim Fußballspielen oder auf dem Schulweg in eine Sprengfalle laufen. Die allermeisten Opfer dieser heimtückischen Waffen waren immer schon Zivilisten.
In Laos befinden sich noch Millionen Blindgänger von Streubomben im Boden.
Laos war Rückzugsgebiet von vietnamesischen Dschungelkämpfern in den 1960er-Jahren. Während ihres Bombenkriegs warf die US-Luftwaffe mehr als zwei Millionen Tonnen Bomben über Laos ab. Dreißig Prozent davon explodierten nicht, darunter Schätzungen zufolge achtzig Millionen Streubomben. Zigtausende Menschen wurden seither durch diese Bomben getötet oder verletzt. Nur ein Prozent des betroffenen Gebiets ist bisher vollständig geräumt. Bei einem symbolträchtigen Besuch in Laos 2016 nannte US-Präsident Barack Obama die amerikanische Unterstützung dabei eine „moralische Verpflichtung“. Nachdem die USA in den zwanzig Jahren zuvor hundert Millionen Dollar zur Räumung nicht explodierter Bomben zur Verfügung stellten, bedeutete Obamas Zusage von neunzig Millionen Dollar für drei Jahre ein großes Plus an Sicherheit.
Bis zum Jahr 2030 soll es weltweit keine Blindgänger von Streubomben mehr geben. Darauf verständigten sich 2016 die mehr als hundert Mitgliedstaaten der Streubomben-Konvention. Die 2008 verabschiedete und 2010 in Kraft getretene internationale Konvention ächtet die Verwendung, die Herstellung, den Handel und die Lagerung dieser Waffen. Insgesamt 24 Länder und drei weitere Gebiete sind noch von Blindgängern kontaminiert. Neben Laos ist der Irak am stärksten betroffen. Das langfristige Ziel ist die völlige Abrüstung dieser Waffen – ein sehr langfristiger Wunsch, denn in aktuellen Konflikten verstreuten russische Kriegsbomber über Syrien und saudische Kriegsbomber über dem Jemen ihre tödliche Fracht.
Nagas vor einem Tempel in Laos
Da trifft es sich zumindest für Laos gut, dass man ein ungewöhnliches Reptil, das einer Schlange mit Beinen ähnelt, entdeckte und als Glücksbringer in einen Tempel brachte. Ein Bauer hatte das Tier in der Nähe seiner Reismühle gefunden, berichtete der Mönch Douang Inthavimane der Zeitung „Vientiane Times“. Das Tier soll während der buddhistischen Fastenzeit im Tempel in einem Käfig zur Schau gestellt werden, erinnere es manche doch an einen Naga, ein als Gott verehrtes schlangenähnliches Tier aus der Mythologie. Nach überliefertem Glauben bringe es der Nachbarschaft Glück, wenn ein starkes Tier im Tempel lebe. Da wünscht man Laos, dass noch viele solcher Glücksschlangen gefunden werden.