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DER AUFSTIEG MOSKAUS

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Am Morgen des 16. Januar 1547 läuteten die Glocken der Uspenskij-Kathedrale im Moskauer Kreml zur bedeutendsten Krönung, die das Moskauer Reich je gesehen hatte. Großfürst Ivan IV. Vasilevič aus dem Geschlecht der Rjurikiden sollte zum Zaren von ganz Russland gekrönt werden. Da war er gerade einmal sechzehn Jahre alt. Acht Jahre zuvor war Ivan Vollwaise geworden, hatte aber bereits als Dreijähriger beim Tod seines Vaters Vasilij III. die Großfürstenwürde erhalten. Die praktische Herrschaftsausübung des Moskauer Reiches, eines der größten europäischen Territorialstaaten, lag in den Händen verschiedener mächtiger Bojarenfamilien, dem russischen Erbadel, der sich aus den Nachfahren der einstigen Gefolgsleute der ersten Kiever Fürsten gebildet hatte. Aber auch der Moskauer Metropolit Makarij, das faktische Oberhaupt der Russisch-Orthodoxen Kirche, übte starken Einfluss auf die Geschicke des Moskauer Reiches und besonders auf seinen Großfürsten aus.

Makarij hatte lange auf diesen Tag hingearbeitet. Die Krönung Ivans sollte seinen lang gehegten Traum erfüllen: Das Fürstentum Moskau sollte aufsteigen vom unbedeutenden Randgebiet der Kiever Rus zum größten und mächtigsten russischen Großfürstentum, das in der Lage war, das Jahrhunderte währende Tatarenjoch abzuschütteln wie auch das Erbe des untergegangenen Byzanz anzutreten.

Das Reich der Zaren

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