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Die gesellschaftlichen Verhältnisse zeigen uns diskursive kollektive und institutionelle Zuschreibungen, die mit unterschiedlichen Erwartungen an die psychiatrische Pflege verbunden sind. Da auch die psychiatrische Pflege Teil der Gesellschaft ist, kann die Ent-Subjektivierung nicht über das Ablösen aus gesellschaftlichen Verhältnissen herbeigeführt werden. Mit Foucault wissen wir, dass Wissen und Wahrheit im gesellschaftlichen Diskurs durch diskursive Praktiken nach Regeln produziert werden. Es ist für einen bestimmten Zeitraum festgelegt, was geschrieben werden darf.

Eine Option auf dem Weg zur Emanzipation psychiatrischer Pflege wäre weiter zu warten, bis die diskursiven Praktiken grundlegend geändert werden. Eine weitere Option könnte den Grundwiderspruch zugunsten einer lokalen Ent-Subjektivierung auflösen. Die Pflege psychisch erkrankter Menschen ist ein Prozess der Sinnfindung, Bedeutungszuschreibung und des Verstehens des Handelns im Ablauf und in der Wirkung, als Vorbehaltsaufgabe im Rahmen des Pflegeprozesses. Der Fokus pflegerischer Interventionen ist auf die individuelle Handlung bzw. das individuelle Handeln im Alltag gerichtet, welches im Gegensatz zum bloßen Verhalten auf Handlungsentwürfen basiert. Hier liegt die Schnittstelle von Handlung und Wissen. Wissen ist die Grundlage allen Handelns und es bestimmt, wie wir das Handeln anderer verstehen. Handelnde im Alltag zu verstehen und zwischen Handeln und Handlung und zwischen unterschiedlichen Handlungsmotivationen unterscheiden zu können, eröffnet der theoretische Ansatz der Lebenswelt, der den Pflegeprozess theoretisch fundieren und zur lokalen Ent-Subjektivierung der psychiatrischen Pflege beitragen kann. Lassen Sie uns nun vom Allgemeinen zum Besonderen kommen.

Verstehen in der Psychiatrischen Pflege

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