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Delanys Instinkt sagte ihm, dass es Shaw war, der gegen ihn gezogen hatte.

Er sollte recht behalten.

Delany ließ das Messer fahren, griff blitzartig zur Waffe, riss sie förmlich aus dem Holster und feuerte bereits, während er sich noch nicht einmal zur Hälfte gedreht hatte.

Shaw kam auch zum Schuss, aber der ging ins Leere.

Der Pockennarbige hatte ein kleines Loch, mitten auf der Stirn. Dumpf und schwer fiel er zu Boden, während Delany einen kleinen Satz nach vorne gemacht hatte und Mark McKenna den Colt unter die Nase hielt.

"Steckenlassen!", befahl er dem Rancher, dessen Hand sich um den Coltgriff gelegt und die Waffe zu zwei Dritteln herausgezogen hatte.

Einen Augenblick lang geschah gar nichts.

McKennas Blick bohrte sich in Delanys Augen.

Dann entspannte sich der Gesichtsausdruck des Ranchers etwas. Er ließ den Revolver gänzlich zurück ins Holster gleiten und gab seinen Männern ein Zeichen, nicht zu schießen. Delany hatte derartig schnell gehandelt, dass die Leute jetzt ohnehin kaum gegen ihn vorgehen konnten, ohne gleichzeitig ihren Boss zu gefährden.

Und dafür schreckten sie verständlicherweise zurück, schließlich lebten sie von ihm.

"Lasst die Eisen stecken!", erklärte McKenna noch einmal, wie zur Bekräftigung. Dann machte der Rancher eine Geste der Anerkennung. "Ich habe noch nie einen Mann gesehen, der so schnell mit dem Revolver war!", bekannte er mit unverhohlener Bewunderung.

Delany zuckte mit den Schultern.

"Vielleicht haben Sie noch nicht viele gesehen...", versetzte er dann in bewusster Tiefstapelei. Er hatte schon lange kein Interesse mehr an dieser Art von Ruhm.

"Nein, nein", beeilte sich McKenna. "So ist das nicht! Ich kann das sehr wohl beurteilen. Sie sind verdammt gut!"

Die Tatsache, dass der pockennarbige Shaw kaum einen halben Meter von ihm entfernt mausetot im Gras lag, schien ihn nicht im mindesten zu berühren.

Er ist völlig gefühllos!, erkannte Delany. Selbst seinen eigenen Männern gegenüber! Für ihn waren sie nicht mehr, als Werkzeuge.

"Wie heißen Sie?"

Delany zögerte.

In seinem Gesicht zuckte es fast unmerklich.

Dann nannte er seinen Namen und McKenna machte ein nachdenkliches Gesicht.

"Irgendwo glaube ich, diesen Namen schon einmal gehört zu haben..."

"Das glaube ich kaum!"

"Doch, doch! Ich bin mir fast sicher!" Er machte ein nachdenkliches Gesicht. "Könnte es sein, dass wir uns irgendwann - vielleicht ist es schon Jahre her - einmal begegnet sind?"

Delany schüttelte energisch den Kopf.

"Halte ich für ausgeschlossen. An einen Schuft wie Sie hätte ich mich erinnert!"

McKenna war im ersten Moment konsterniert, dann grinste er breit und hässlich.

Er deutete auf Wesley, der sich unterdessen auch die Fesseln von den Füßen abgestreift hatte. Mit freien Händen war das eine Kleinigkeit.

"Sie können den jungen Carter mitnehmen!", erklärte der Rancher. "Unter der Bedingung, dass er mir in Zukunft keine Schwierigkeiten mehr macht!"

"Ich bin nicht sein Kindermädchen!", versetzte Delany. "Ich bin ihm lediglich nachgeritten, um ihn vor einer Dummheit zu bewahren, die ihm das Leben kosten könnte. Leider kam ich etwas spät..."

McKenna trat zu Delany hin und klopfte ihm auf die Schulter, als wären sie langjährige Freunde. Diese Geste wirkte etwas aufgesetzt, Delany war sich nicht so recht klar darüber, was er davon zu halten hatte.

Dann deutete der Rancher auf Shaws Leiche, die mit dem Gesicht zum Boden gewandt ausgestreckt dalag.

"Sie können seinen Posten haben!", erklärte er.

Delany hob die Augenbrauen hoch. Das war wirklich eine Überraschung.

Fast glaubte er, sich verhört zu haben.

"Ich meine es ernst!", setzte McKenna hinzu. "Jemanden wie Sie kann ich brauchen! Mein Gott, wie Sie mit dem Revolver umgehen... Da wirken die meisten meiner Männer doch wie blutige Anfänger!"

Delany sah dem Rancher in die Augen.

Er meint es wirklich ernst!, durchfuhr es ihn.

"Kein Interesse!", erklärte Delany.

"Ich zahle gut!"

"Trotzdem."

"Jeder hat seinen Preis, Delany. Und jeder ist käuflich!"

"Ich war es bisher nicht!"

McKenna ließ ein schallendes, freudloses Lachen hören. Dann wurde sein Gesicht plötzlich wieder sehr ernst. Er musterte sein Gegenüber mit einem kühlen Blick.

"Ich denke, Sie werden sich die Sache durch den Kopf gehen lassen, Mr. Delany... Verdammt, ich komme noch darauf, woher mir Ihr Name so bekannt vorkommt!"

Der letzte Revolverkampf: Super Western Sammelband 6 Romane

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