Читать книгу Der letzte Revolverkampf: Super Western Sammelband 6 Romane - Pete Hackett - Страница 40

Оглавление

35


Delany machte sein Pferd an der Querstange zwischen den Pfosten der Veranda fest.

Bevor sie dann ins Haus gingen, fragte McKenna plötzlich: "Was haben Sie mit den Carters zu tun? Sie haben sich gestern sehr vehement für den jungen Heißsporn Wesley eingesetzt..."

Delany horchte auf, während McKenna ihn aufmerksam musterte.

Es musste ihm jetzt eine gute Antwort einfallen.

"Ich bin gerade dabei, die Seiten zu wechseln", erklärte er kühl. "Vorausgesetzt, Sie machen mir das ausreichend schmackhaft!" Er zuckte wie beiläufig mit Schultern. "Was ist so besonderes dabei?"

McKenna grinste.

"Sie wollen also handeln!" Er lachte. "Ich muss sagen, Sie gefallen mir immer besser."

Sie gingen ins Haus, McKenna voran, dahinter Willard und Lorrimer, die beiden Wachhunde.

Delany hat das untrügliche Gefühl, dass die beiden nicht besonders begeistert von der Aussicht waren, jemanden wie ihn vor die Nase gesetzt zu bekommen - unvergleichlich besser mit dem Revolver und daher natürlich auch besser bezahlt. Die unterschwellige Rivalität war unverkennbar, obwohl noch gar nichts abgemacht war.

Als sie die Wohnstube betraten, war dort Thompson, der Anwalt, gerade dabei, seine Unterlagen zusammen zu suchen.

"Ich werde mich dann auf den Rückweg machen, Mr. McKenna. Wir haben soweit alles Nötige besprochen!"

McKenna nickte.

"In Ordnung!", raunte er.

Wenig später war der Anwalt verschwunden und der Rancher warf sich in einen der Sessel.

Delany taxierte die Lage.

Noch zögerte er.

McKenna gab Lorrimer ein Zeichen.

"Hol den Bourbon aus dem Schrank und schenk diesem Gentleman hier ein Glas ein!", befahl er. Lorrimer grunzte etwas Unverständliches und machte dann die paar Schritte zum Schrank.

Delany hielt jetzt den Moment für gekommen.

"Hände hoch und keine Bewegung!" Blitzschnell war er zur Hüfte gefahren, hatte den Revolver herausgezogen und richtete ihn jetzt direkt auf den sichtlich überraschten McKenna.

"Was soll das?"

"Ist das so schwer zu begreifen?"

Die beiden Wachhunde wagten zunächst keine Bewegung.

Sie standen da wie Salzsäulen und warteten erst einmal ab.

"Wer von euch auch nur mit der Wimper zuckt, ist ein toter Mann!"

Delany knöpfte seine Jacke auf und holte ein Paar Handschellen aus der Innentasche. Dabei fiel der Blick des Ranchers unweigerlich auf den Blechstern.

"Verdammt, Sie haben falsch gespielt, Delany!"

"Sie können das bezeichnen, wie Sie wollen. Aber ich bin seit kurzem Deputy und in dieser Eigenschaft werde ich Sie jetzt verhaften!"

McKenna glotzte ungläubig auf sein Gegenüber.

"Das wagen Sie nicht, Delany!"

Zur Antwort warf er ihm die Handschellen hin.

"Legen Sie sich die an, McKenna! Und zwar ein bisschen plötzlich!"

"Und wenn ich mich weigere?"

"Dann ist es mir ein Vergnügen, Sie abzuknallen! Verdient hätten Sie es! Glauben Sie also nicht, dass ich zögern würde..."

McKenna wurde bleich.

Langsam schien ihm der volle Ernst seiner Lage bewusst zu werden.

"Das werden Sie mir noch bezahlen, Delany! Jawohl, das werden Sie!"

Delany zuckte mit den Schultern.

"Zunächst einmal sind Sie damit an der Reihe, McKenna!"

Der Rancher steckte seine Hände in die Handschellen und Delany trat hinzu, um sich davon zu überzeugen, dass sie auch wirklich eingeschnappt waren.

Die beiden Wachhunde, die die Szene mit fast unbewegten Poker-Gesichtern bis jetzt hingenommen hatten, hielten das für einen guten Zeitpunkt, um das Blatt wieder zu wenden.

Ein kurzes Nicken, ein kleines, kaum merkliches Zeichen des gegenseitigen Einverständnisses und sie rissen fast gleichzeitig die Colts aus den Holstern.

Lorrimer, der in der Linken noch die Flasche Bourbon hielt, die er für seinen Boss aus dem Schrank geholt hatte, war der erste von ihnen, der das mit dem Leben bezahlte.

Delany hatte sich augenblicklich zu Boden fallen lassen, als er begriffen hatte, was die beiden wollten.

Noch im Fallen lösten sich ein Schuss aus seiner Waffe und zerfetzte Lorrimer den Hals. Auf dem Boden liegend feuerte Delany noch einmal auf seinen Gegner und streckte ihn damit endgültig nieder.

Ein dumpfer, ersterbender Schrei.

Mit weit aufgerissenen Augen rutschte Lorrimer am Schrank entlang nach unten. Die Flasche Bourbon entfiel ihm, knallte auf den Fußboden und zersplitterte.

Delany war unterdessen längst herumgewirbelt.

Dort, wo er noch Sekundenbruchteile zuvor gelegen hatte, splitterten jetzt die Fußbodenbretter vom Einschlag mehrerer Kugeln.

Mit einem Schuss in die Brust streckte Delany dann einen Augenaufschlag später auch den zweiten Wachhund - Willard nieder.

Als Delany sich dann wieder erhoben hatte, stellte er mit Schrecken fest, dass McKenna sich in Richtung Tür aufgemacht hatte.

Er hatte die Klinke bereits heruntergedrückt, da setzte Delany einen wohlplatzierten Schuss in den Türrahmen, nur Zentimeter vom Gesicht des Ranchers entfernt.

"So nicht, McKenna!"

Delany spannte erneut den Hahn.

McKenna wurde bleich und erstarrte zu einer Maske des Schreckens.

Er wagte keine weitere Bewegung.

"Versuchen Sie das nie wieder, McKenna", zischte Delany. Er flüsterte es fast, aber es verfehlte dennoch nicht seine Wirkung.

McKenna war für ein paar Augenblicke völlig unfähig, irgendeine Äußerung zu machen.

Er schluckte, während Delany weiterhin den gespannten Revolver auf ihn gerichtet hielt.

Schließlich nickte der Rancher schwach.

"Okay...", hauchte er.

"Ich denke, dass ich Ihnen ausreichend bewiesen habe, wie ernst ich es meine, Sir!"

"Ja..."

Delany machte ein paar Schritte auf seinen Gefangenen zu und kam nahe an ihn heran. Ihre Blicke bohrten sich ineinander und McKenna sah die unbedingte Entschlossenheit in den Augen seines Gegenübers.

Verdammt! Ich habe ihn unterschätzt!, wurde es dem Rancher klar. Aber diese Erkenntnis kam etwas spät...

McKenna hatte gedacht, den schnellschießenden Fremden für ein paar Dollars kaufen zu können - für den Rancher nicht mehr als ein Trinkgeld, für einen Glücksritter wie Delany vermutlich ein Vermögen...

Aber da hatte er sich getäuscht!

"Sie müssen vollkommen verrückt sein", hauchte McKenna in ohnmächtiger Verzweiflung. Er schien noch kaum glauben zu können, was sich in der letzten Minute zugetragen hatte. "Und lebensmüde!", setzte er noch hinzu. "Jawohl, Sie müssen lebensmüde sein!"

Delany zuckte die Achseln.

"Ich hoffe, dass Sie es nicht sind", stellte er kühl fest.

"Was soll das heißen?"

"Das werden Sie gleich sehen, McKenna!"

Der letzte Revolverkampf: Super Western Sammelband 6 Romane

Подняться наверх