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Die Magenspiegelung war ohne Befund geblieben. Dennoch klagte die Patientin - ihr Name war Christine Koberich - über häufige Magenprobleme und Sodbrennen.

„Zahlreiche Menschen leiden gelegentlich unter Magenbeschwerden, ohne dass krankhafte Veränderungen festgestellt werden können“, erklärte Dr. Härtling.

„Woran liegt das?“, wollte die achtunddreißigjährige Frau, die ihm gegenübersaß, wissen. Sie war alleinerziehende Mutter von zwei schulpflichtigen Kindern und hielt sich mit schlecht bezahlten Teilzeitjobs über Wasser, weil ihr Mann seiner Unterhaltszahlungspflicht nur sehr mangelhaft nachkam.

„Bei vielen Patienten handelt es sich um eine Störung der Bewegungsabläufe im Magen“, erläuterte der Klinikchef. „Durch Stress und hastiges Essen kann die Muskelarbeit der Magenwände, die dafür sorgen, dass der Speisebrei zügig verarbeitet und zum Magenausgang transportiert wird, irritiert sein. Wenn das der Fall ist, gelangt Magensäure in die Speiseröhre und verursacht Sodbrennen.“

Frau Koberich nickte. Dr. Härtling riet ihr zu einem Mittel mit dem Wirkstoff Cisaprid, das sowohl in trinkbarer Flüssigkeit als auch in Tablettenform angeboten wurde. Da ihm bekannt war, dass die Patientin Schwierigkeiten beim Tablettenschlucken hatte, verschrieb er ihr die Flüssigkeit und entließ sie mit einem freundlichen Händedruck.

Über Mittag blieb Dr. Sören Härtling in der Paracelsus-Klinik. Jana hatte sich mit seiner Schwester Trix Lassow verabredet. Ottilie war zu Besuch bei einer sehr alten Bekannten. Ben war von einem Schulfreund zum Barbecue eingeladen worden. Tom und Josee hatten Wandertag. Und Dana erwartete ihren Vater im Kasino des Klinikums.

Während des Essens fragte Sören Härtling: „Hast du inzwischen mit deiner Freundin geredet?“

Dana seufzte. „Claudia schwebt auf Wolke sieben.“

„Ist sie verliebt?“

Dana nickte eifrig. „Bis über beide Ohren.“

„In wen?“

„In einen Kollegen. Sie hat keine Zeit für mich, aber ich bleibe am Ball.“

„Vielleicht macht ihre Großmutter sich wirklich grundlos Sorgen.“

Dana kaute die letzten Röstkartoffeln auf.

„Als ich das letzte Mal mit Claudia telefonierte, hatte ich nicht den Eindruck, dass sie krank ist. Sie wirkte fröhlich und quietschvergnügt.“

„Tja, dann.“ Dr. Härtling schob seinen leeren Teller beiseite. Die Säuglingsschwestern Olli und Irmgard kamen an ihrem Tisch vorbei und grüßten den Chef und seine Tochter. Beide grüßten zurück. Dann fragte Sören: „Kaffee und Schwarzbeerkuchen zum Nachtisch, Dana?“

„Kaffee ja. Kuchen nein.“

„Der Schwarzbeerkuchen ist sehr lecker.“

„Ich glaub ’s dir, aber ich kann nicht mehr.“ Dana legte die Hände auf ihren Bauch und stöhnte: „Ich bin satt. Ich bringe nichts mehr runter.“

„Okay, dann nur Kaffee “, sagte Dr. Härtling, stand auf und holte ihn.

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