Читать книгу Schicksal, Tränen und doch das Glück: Arztroman Sammelband 4 Romane - A. F. Morland - Страница 8
1
ОглавлениеDraußen regnete es in Strömen. Alles versank sozusagen hinter einer gläsernen Wand. Man konnte nichts mehr erkennen. Als dann auch noch Nebel aufzog, war es draußen wie in einer Hexenküche.
Die Fenster standen auf. Ein Söller davor verhinderte den Regen, in die Stuben zu dringen. Der Mann am Tisch schien das Wetter gar nicht zu bemerken. Vor ihm lagen viele Papiere und Berechnungen. Auch jetzt ging seine Hand zügig über die weiße Fläche, bedeckte sie mit etlichen Zahlen, um sie dann wieder durchzustreichen und neu anzufangen. Aber auch damit war er nicht zufrieden. Eine Unmutsfalte schob sich zwischen die Augen.
Im Zimmer verstreut standen halb gepackte Koffer. Noch vieles lag herum, was verstaut werden musste. Jetzt hob er den Kopf, sah nach draußen - aber der Blick war nach innen gekehrt,
Es war ein schöner, stolzer Mann, der da am Tisch saß. Er war breitschultrig, kräftig und sehr groß, aber trotzdem wirkte er schlank. Und dann die blauen Augen unter den schwarzen Brauen! Sie konnten leidenschaftlich, zärtlich und auch sehr kühl blicken.
Wieder wurde ein vollgeschriebener Bogen zusammengeknüllt und in den Papierkorb geworfen. In diesem Augenblick klopfte es an der Tür. Es musste dreimal wiederholt werden, bis er es bemerkte.
»Herein!«
Ein junger Mann trat herein, blond und ein wenig kleiner als der am Tisch sitzende.
Kopfschüttelnd sah er sich jetzt um, und dann lachte er leise auf: »Na, und du predigst immer Ordnung! Das müssten die Schwestern mal sehen, da würde es aber ein Donnerwetter geben!«
Der Angesprochene tauchte aus seiner Gedankenwelt auf, sah alles verstreut im Zimmer, sah den Gast an und lachte auch.
»Brauchst es ja nicht weiterzugeben«, sagte er.
»Eigentlich sollte ich es tun, aber es nützt ja nichts mehr. Du gehst ja doch fort.«
»Ja, ich gehe!« Seine Stimme klang jetzt fest und entschlossen.
Doktor Joachim Haller trat jetzt an den Tisch und nahm ein paar Blätter auf.
»Was soll denn das?«
»Ich rechne und rechne mir den Kopf wund, aber ich weiß immer noch nichts.«
»Du lässt also von deinem Plan nicht ab?«
»Nein! Und du hast versprochen, mir zu helfen, wenn es so weit ist, Joachim! Wie steht es damit?«
»Natürlich halte ich mein Wort«, sagte Haller. »Das weißt du doch. Aber, Stefan, überleg es dir doch noch einmal gründlich! Das viele, viele Geld! Du wirst es vielleicht noch mal bitter bereuen. Ich bitte dich, überdenk es noch einmal gründlich. Weißt doch, kannst immer zurückkommen - alle Zeit - ach, ich weiß nicht.«
Doktor Stefan Kaingruber zog die Augenbrauen zusammen.
»Du hast schon mal ganz anders gesprochen, Joachim. Warum jetzt diese Abwehr?«
»Nicht Abwehr, ich finde es noch immer wundervoll. Aber, Stefan - du allein willst für alles bürgen? Ich kann das einfach nicht still hinnehmen. Und wenn es schiefgeht?«
Der Mann stand auf und trat ans Fenster. Das Häusermeer vor ihm war am letzten Tag durch die Regenwand unsichtbar gemacht worden. Dr. Stefan Kaingruber dachte daran, wie oft er an diesem Fenster gestanden hatte, voller Heimweh und Sehnsucht - und dann noch die unglückliche Liebe. Nein, er musste aus Wien fort. Jetzt sofort - heute noch! Er hielt es nicht mehr aus, er war schließlich auch nur ein Mensch. Und er hatte es schon so lange in sich getragen - diesen Wunsch, seine Lebensaufgabe. Jetzt hatte er alle Brücken hinter sich abgebrochen. Nun gab es nur noch ein Vorwärtsstürmen; und er musste den steilen Weg gehen. Einer musste immer den Anfang machen. Ihm war, als würde eine innere Feder ihn treiben. Er konnte ja gar nicht mehr zurück.
Gestern hatte er mit Professor Sondberg gesprochen, dem Mann, unter dem er gelernt hatte, dem er alles verdankte. Und auch der Professor war begeistert gewesen und hatte gesagt: »Wunderbar, Stefan, wirklich wundervoll! Sie können mit meiner Hilfe rechnen. Sie können sich immer an mich wenden. Ich wusste, Sie sind etwas Besonderes. Tun Sie es, und man wird Ihnen dankbar sein!«
Dankbar! Jetzt wo er an die Worte zurückdachte, kam ihm alles so seltsam vor. Annelie! Wieder quoll das Blut aus seinem Herzen hervor. Sie hatte ihn fortgetrieben! Annelie! Und er hatte gedacht, immer hierzubleiben, weil ihn seine kleinen Patienten so sehr liebten. Er hatte sich ihnen vollkommen aufgeopfert.
Stefan Kaingruber drehte sich herum.
»Ich gehe heim, wie abgemacht. Wenn alles klappt, kann ich dir in drei, vier Monaten einen Brief schreiben. Wirst du dann kommen?«
Sie gaben sich die Hände.
»Selbstverständlich, Stefan. Du kannst mit mir rechnen. Und wenn du mal in Schwierigkeiten gerätst, Stefan, lass es mich wissen. Ein wenig kann ich auch locker machen - hörst du?«
Stefan lächelte sanft. »Du bist ein wahrer Freund.«
Haller sagte: »Ich werde dir jetzt beim Packen helfen. Ich sehe schon, du verstehst nichts davon. Hast du dich schon von allen verabschiedet?«
»Ja, ich habe alles getan.«
»Man wird dich sehr vermissen, Stefan!«
Sein Gesicht nahm einen kantigen Ausdruck an. Er wusste, hier war seine Heimat für viele Jahre gewesen - hier war er glücklich, beliebt. Alle mochten ihn. Aber wie würde die Zukunft aussehen?
Er biss die Zähne zusammen. Nein, er durfte jetzt nicht mehr zurückdenken. Er hatte es so gewollt. Aber vielleicht war er feige? Eine Flucht vor sich selbst?
Haller brachte sehr schnell Ordnung, und bald standen die Koffer fix und fertig gepackt.
»Wenn ich dich nicht hätte«, sagte Stefan.
»Wie ein Kindermädchen, für alles zu gebrauchen - ich weiß schon. Aber jetzt muss ich mich auch verabschieden. Ich habe Dienst. Du weißt ja, für dich haben wir noch keinen Ersatz bekommen, und da müssen wir halt mehr arbeiten.«
»Oh, Joachim!«
Sie reichten sich noch einmal die Hände. Haller spürte unwillkürlich, wie der Freund noch immer litt. Und er hatte gehofft, er hätte alles überstanden. Es war nicht gut, wenn man jemanden mit blutendem Herzen gehen ließ. Aber Stefan war so stolz und konnte auch oft sehr unnahbar sein. Er kam eben aus uraltem Bauerngeschlecht, und die hatten ihre Dickschädel. Stefan wollte nichts davon wissen.
»Ruf mich an, damit ich weiß, dass du gut angekommen bist, Stefan!«
»Ich werd es nicht vergessen.«
Dann war er wieder allein. Eigentlich hätte er jetzt seine Koffer nehmen können und fortfahren, die Tür hinter sich absperren und sich nicht mehr umdrehen. Er zögerte noch immer.
Wieder stellte er sich ans Fenster. Jetzt hatte sich auch der Nebel wieder ein wenig gelichtet, und er sah die Häuser von Wien. Das Städtische Krankenhaus lag mitten drin. Zwar hatten sie einen großen Park und auf diese Weise ein wenig Luft um sich, aber für Stefan war es doch erdrückend gewesen. All die Jahre! Aber da war die Arbeit gewesen - als Chirurg hatte er sich bald einen Namen gemacht. Er war ein besonderer Chirurg. Zu ihm brachten sie die Kinder mit entstellten Gesichtern; und er versuchte, ihnen wieder ein menschliches Aussehen zu geben. Aber das war es nicht allein. Sie brauchten nicht nur ein neues Gesicht, sondern auch wieder Zuversicht und Hoffnung. So viel! Er konnte in die kleinen verstörten Seelen lesen. Und um dieser Kinder willen, um ihnen mehr zu geben, als diese Klinik in der Lage war, um ihnen eine schöne Umgebung zu geben in all ihrem Schmerz, darum wollte er jetzt ausziehen und kämpfen. Schon lange hatte er mit diesem Gedanken gespielt, aber irgendwie war er dann immer so beschäftigt gewesen, dass er es auf später verschoben hatte. Er war ja noch jung, und so viel Zeit lag noch vor ihm.
Aber dann war das mit Annelie passiert. Vor drei Wochen. Jetzt war ihm Wien verhasst. Er hielt es hier nicht mehr aus. Hinzu kam noch die Angst, er würde sie zufällig auf der Straße wiedertreffen. Das ging einfach über seine Kraft. Er konnte nicht! So leidenschaftlich hatte er sie geliebt. Für Annelie hätte er alles getan.
Wieder stöhnte er auf.
Er holte ihr Bild aus der Brieftasche. Mit starren Augen sah er auf die feinen Züge - das blonde, fast weiße Haar, die hellen, gütigen Augen - das liebe Gesicht. Mein Gott, wie sehr hatte er sie geliebt. Und dann ihr Lachen! Sie konnte so übermütig lachen, sie konnte sich so sehr über Nichtigkeiten freuen. So voller Frohsinn war sie immer gewesen, so voller Hingabe zu den Kindern.
Sie war Röntgenlaborantin gewesen. Und dort hatte er sie auch kennengelernt. Vom ersten Augenblick an hatte sie sein Herz gefangen. Zuerst hatten sie sich nur bei der Arbeit gesehen. Aber Stefan war immer besonders glücklich gewesen, wenn er wusste: Gleich gehe ich wieder zu ihr.
Es hatte nicht lange gedauert, bis sie sich auch außerhalb der Klinik getroffen hatten: wundervolle Fahrten in die Umgebung, herrliche Ausflüge. Sie waren tanzen gewesen, sie hatten tausend Gespräche geführt. Ach, sie war eben die Vollkommenheit selbst.
Annelie! Alle in der Klinik wussten um diese zarte Liebe. Stefan war manchmal ein wenig unbeholfen und hölzern den Frauen gegenüber. Aber Annelie wusste, was in seiner Seele vorging. Und sie liebte ihn auch so sehr! Er war der Mann, den sie sich wünschte. Und man sagte ihnen eine glückliche Ehe voraus. Sie hatten alle Voraussetzungen dazu. Hin und wieder hatte Stefan auch mit Annelie über seinen Plan für die Zukunft gesprochen. Sie hatte ihn dann mit leuchtenden Augen angeblickt und gesagt: »Das ist wundervoll, Stefan. Das musst du wirklich tun, hörst du? Warum wartest du noch so lange?«
»Wenn du mit mir kommst«, hatte er lachend gesagt, »dann habe ich eine Fachkraft, die ich nicht bezahlen muss!«
»Oho!«, hatte sie lachend geantwortet. »So ist das also mit dem Herrn Doktor! Darum also spaziert er die ganze Zeit um mich herum. Na, jetzt werde ich auf der Hut sein.« Und ihre Augen hatten wie Kristalle geglitzert.
Ach, die Zeit des wirklichen Kennenlernens war so wundervoll, so zauberhaft gewesen! Stefan wollte sie auskosten, bis zur Neige. Seiner Meinung nach hatten sie ja so viel Zeit. Die Zeit vor der Heirat war doch immer die schönste. Das heimliche Werben, das Sich-dem-anderen-hingeben, das Ihn ergründen. Stefan war glücklich - so glücklich und in sich gesponnen, dass er nicht merkte, wie langsam dunkle Wolken an diesem, seinem rosaroten Liebeshimmel aufzogen.
Den Anfang machte der Tod von Annelies Vater. Ganz plötzlich war er verstorben. Stefan wusste von Annelie, dass der Vater ein Fotogeschäft besaß. Dieses hatte er schon von seinem Vater und dieser wiederum von seinem Vater geerbt. Er hatte nie danach gefragt, ob sie gut damit verdienten. Er wusste nur, dass sie noch einen kleinen Bruder hatte. Wolfgang hieß er und würde bald zehn Jahre alt werden.
Es musste so viel getan werden, und Annelie musste sich um alles kümmern. Stefan hätte ihr so gern geholfen, aber sein Dienst war gerade in jener Zeit so anstrengend gewesen; und dann hatten sie auch noch zwei schwierige Operationen zu bewältigen. Annelie kannte ihn und sagte mit ihrer lieben Stimme: »Ich werde schon damit fertig.« Ihre Augen hatten so traurig geblickt, und ihr Lächeln war so zaghaft gewesen, so entsagend. Aber Stefan hatte es anders gedeutet - er hatte geglaubt, die Trauer um den Vater würde sie so niederdrücken.
Als dann die Zeit kam, wo es wieder ruhiger um sie wurde, hatte sie immer noch keine Zeit für ihn. Ja, dann war der Augenblick gekommen, an dem Stefan fühlte: Sie geht mir aus dem Wege!
Was war geschehen? Was nur?
Drei Tage quälte er sich mit dieser Frage herum: Was habe ich falsch gemacht? Dann hielt er es nicht mehr aus und stürmte los. Er musste sie sprechen. Wie verändert wirkte Annelie, wie eingefallen und blass ihre Wangen.
»Annelie!« Er wollte sie in seine Arme schließen, ihr so viele liebe Worte sagen, aber sie wich ihm aus. Totenblass und mit gesenkten Augen stand sie vor ihm.
»Ich muss mit dir reden, Stefan.« Wie zerbrochen klang ihre liebe Stimme.
»So rede, meine Liebste! Oh, ich werde jetzt für dich sorgen, damit du wieder meine alte Annelie wirst. Was ist geschehen? Trauerst du so sehr?«
»Bitte, lass mich ausreden!« Wie flehend ihre Stimme klang!
Stefan hatte sich hingesetzt und gewartet. Annelie war auf und ab gegangen. Sie rang mit den Händen, und er fühlte: Da war etwas. Und plötzlich spürte er, wie sich sein Herz zusammenzog.
Und dann begann sie: »Ich werde in vier Wochen heiraten, Stefan. Einen Peter Werner, er ist unser Angestellter. Er ist nett und ...«
»Annelie!«, hatte er aufgeschrien. »Das ist nicht wahr! Du machst Scherze, ja?«
Sie lächelte, und jetzt liefen Tränen über ihr Gesicht.
»Ich hab es dem Vater auf seinem Totenbett versprechen müssen. Sonst hätte er einen schlimmen Tod gehabt. Wegen dem Wolfgang, weißt doch. Er ist doch noch ein Kind - und dann ist da die Mutter - und das Geschäft soll doch mal der Wolfgang bekommen, so wie der Vater es von seinem Vater bekommen hat. Ich kann keine zweite Kraft einstellen und bezahlen. So viel gibt das Geschäft nicht her. Und Peter kennt sich aus. Wir, wir kennen uns schon sehr lange. Er liebt mich, und er hat mir versprochen, alles so zu tun, wie der Vater es getan hätte.«
Stefan war im ersten Augenblick wie vor den Kopf geschlagen. Das konnte doch nicht sein! Das durfte doch nicht wahr sein!
»Aber wir lieben uns doch«, hatte er mit brüchiger Stimme geantwortet. »Annelie, du liebst mich doch. Ich liebe dich, ich kann ohne dich nicht leben, ich ...«
»Bitte, Stefan, mach es mir doch nicht so schwer. Ich muss dich vergessen, hörst du? Ich kann doch nicht anders, ich kann es doch nicht ...« Dann war es um ihre Fassung geschehen. Sie warf sich an seine breite Brust und weinte und weinte.
Stefan hatte ihre zuckenden Schultern gestreichelt, ihr alle möglichen Koseworte gegeben, aber zugleich hatte sein Gehirn fieberhaft nachgedacht. Annelie wollte sich für die Familie opfern - für den Bruder, für die Mutter. Der Vater hatte ihr das Versprechen abgenommen. Und er kannte seine selbstlose Annelie gut genug, um zu wissen, dass sie ihr eigenes Glück für die anderen opfern würde.
O du mein Gott, es war ja auch sein Glück! Zwei Menschen sollten glücklich bleiben - dafür mussten zwei andere Menschen unglücklich werden. War das gerecht?
»Annelie, kann ich denn nichts tun? Nichts? Ich will um meine Liebe kämpfen, Annelie, hörst du! Ich will alles tun, was du mir sagst!«
Sie hatte den Kopf gehoben und ihn mit ihren lieben Augen angesehen.
»Du kannst nichts tun, Stefan. Nichts. Du hast deinen Traum, du musst ihn verwirklichen, Stefan du musst es tun. Vergiss mich! Du ... du wirst eines Tages ein anderes Mädchen finden und mit ihr glücklich werden. Ich bin dir nur eine Last. Ich kann nicht von dir verlangen, dass du alles aufgibst.«
»Meine Zukunft ist ein Nichts, wenn du nicht bei mir bist, Annelie«, hatte er gerufen.
»Die Kinder brauchen dich. Du bist begnadet, ich weiß es. Du kannst dich nur für eine Sache einsetzen. Was willst du denn tun? Deinen Beruf wechseln, Fotofachmann werden?« Sie hatte ein wenig bitter gelächelt.
»Aber ich verdiene doch! Ich könnte euch unterstützen. Warum willst du das nicht, Annelie?«
»Weil es nicht geht. Du hast ein Recht auf eine Zukunft. Ich wäre dir nur ein Klotz am Bein, Stefan. So viel verdienst du auch nicht, dass du mich, meinen Bruder und meine Mutter ernähren könntest. Und du willst doch auch eigene Kinder haben. Ach, Stefan, wir müssen uns trennen. Wir müssen!« Und dann war sie einfach davongelaufen. So schnell, dass er ihr nicht einmal folgen konnte.
Sein Herz hatte sich aufgebäumt. Er wollte ihr nach, sich das Glück zurückerobern, aber er wusste, Annelie würde ihm keine Chance geben.
Mit verzerrtem Lächeln steckte er das Bild wieder in seine Brieftasche zurück. Vorgestern hatte Annelie den Peter Werner geheiratet. Er hatte hinten in der kleinen Kirche gestanden, hinter einer Säule. Er hatte ihr liebes Gesicht gesehen. Es war starr wie eine Maske gewesen. Ein anderer hatte an ihrer Seite gestanden. Jetzt waren sie Mann und Frau!
Als sie sich umdrehten, um die Kirche zu verlassen, war er fortgerannt. Abends war er dann zu Professor Sondberg gegangen und hatte ihn gebeten, ihn vorzeitig freizugeben - mit der Ausrede, jetzt das zu tun, was er schon die ganze Zeit vorgehabt habe.
Man hatte ihn selbstlos und edel genannt, aber nur Joachim wusste, dass er auf der Flucht vor sich selbst war. Ein verwundetes Tier verkriecht sich in die Einsamkeit!