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Lore Märthesheimer brach in Tränen aus.

Werner Baumann sprang erschrocken aus dem Bett. „Um Himmels willen, Lore, was ...“

„Das – das war meine Mutter“, stammelte sie. „Mein Vater ... Sein Herz ... Er ist zu Hause zusammengebrochen ... Man hat ihn in die Paracelsus-Klinik gebracht ... Ich muss zu ihm ...“

Sie zog sich mit zitternden Händen an. Tränen rannen ihr über die fahlen Wangen. Ihre Nase tropfte. Sie zitterte am ganzen Leib, als würde sie frieren.

Auch Werner zog sich an, und er war schneller fertig als sie. Hastig verließ er mit ihr die Wohnung. Sein Wagen stand direkt vor dem Haus.

Sie stiegen ein. Werner forderte Lore auf, den Gurt anzulegen. Sie griff danach, aber es dauerte endlos lange, bis die Metallzunge in den Schlitz der Halterung glitt und einrastete. Die Fahrt zur Paracelsus-Klinik nahm zwanzig Minuten in Anspruch. Immer noch verstört und in größter Sorge um ihren Vater stürmte Lore in das Krankenhaus.

Werner Baumann fragte eine Krankenschwester, auf welcher Station Rainer Märthesheimer zu finden war. Wenig später stand er mit Lore im Lift und redete beruhigend auf sie ein. Aber er war nicht sicher, ob sie ihn auch hörte. Der Blick ihrer tränennassen Augen war leer und geistesabwesend.

Sobald der Aufzug stehenblieb, stieß Lore die Tür auf und verließ die Kabine. Werner folgte ihr. Sie erblickte am Ende des Ganges ihre Mutter.

„Mama!“

Sie eilten aufeinander zu und fielen sich in die Arme.

„Wie geht es Papa?“, wollte Lore wissen. Ihre Stimme klang rau und brüchig.

„Ich weiß es nicht.“

„Wird er durchkommen?“, fragte Lore bebend vor Angst. „Er wird doch durchkommen, ja?“

„Vier Ärzte sind bei ihm“, sagte Ute Märthesheimer. „Niemand darf zu ihm. Nicht einmal ich.“

„Worüber hat er sich so aufgeregt?“, fragte Lore krächzend.

Ute Märthesheimer sagte es ihrer Tochter.

Lore schüttelte verzweifelt den Kopf. „O mein Gott.“

Ute putzte sich die Nase. „Ich dachte, er wäre tot.“

„Arme Mama.“ Lore umarmte sie wieder. „Es wird alles gut. Mach dir keine Sorgen. Es wird bestimmt alles gut, Mama.‟

Ute Märthesheimers Blick fiel auf Werner. „Wer ist das?“, fragte sie.

„Das ist Werner Baumann, mein Freund“, antwortete Lore.

Werner nickte Lores Mutter zu. „Frau Märthesheimer. Tut mir leid, dass wir uns unter solchen Umständen kennenlernen.“

Dr. Härtling erschien. Ute und Lore Märthesheimer starrten ihn gespannt an.

„Wie geht es ihm, Herr Doktor?“, fragte Ute Märthesheimer zaghaft.

„Er hat die Krise hinter sich“, antwortete der Klinikchef.

„Wird er sich erholen?“, fragte Lore.

„Er braucht jetzt sehr viel Ruhe“, gab Sören Härtling zur Antwort. „Morgen wird es ihm mit Sicherheit schon viel besser gehen.“

„Dürfen wir zu ihm?“, fragte Frau Märthesheimer.

„Nur Sie“, sagte Dr. Härtling. „Und nur ganz kurz.“

Ute Märthesheimer warf ihrer Tochter einen nervösen Blick zu. Dann ließ sie sich von Dr. Härtling zu ihrem Mann bringen.

Der Arztroman Lese-Koffer Mai 2021: 16 Arztromane

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