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Erst als der AO in der Person von Danza im Gebäude verschwunden war, fiel von den drei Männern des Wachkommandos die besondere Anspannung ab. Diese Anspannung war angesichts von Danza immer da, obwohl sie wussten, dass der AO auf ihrer Seite war.

Danza wusste das, doch es kümmerte sie nicht. Weil sie als AO schon lange genug daran gewöhnt war. Sie hatte niemals so etwas wie Freunde gesucht und nicht nur deshalb niemals welche gefunden.

Vom gesicherten Eingang her führte ein langer Gang mit starkem Gefälle in die Tiefe. Er war der einzige Zugang zur Anlage. Zumindest der einzige, den sie bisher gefunden hatten.

Die Wände waren kahl, grau und überzogen mit einem grün leuchtenden Schimmel.

Danza wunderte sich immer wieder darüber, dass die ansonsten pieksaubere Anlage hier im Gang von diesem grün leuchtenden Schimmel beherrscht wurde. Wieso hatten die Bewohner beziehungsweise diejenigen, die sie aus dem Unsichtbaren heraus gesteuert hatten, nicht den Schimmel entfernt?

Nur weil er genügend Licht erzeugte, um sich hier gut zurecht zu finden?

Einige Meter vor Danza verbarg sich ein mit der Wand und somit mit dem Schimmel regelrecht verschmolzener MEG-RAIDER. Sie hatten solche in einer Art Waffenarsenal gefunden. Erstaunlich genug, dass es diese Dinger auch in der Flotte gab. Sie waren so ähnlich, dass man die gleiche Bezeichnung verwenden konnte, eben Meg-Raider. Und sie hatten eigentlich genau dieselben Funktionen.

Ganz klar waren die Dinger mit an Bord des letzten Scouts gewesen, denn vorher hatte es sie noch nicht gegeben. Und die Veränderungen an ihnen waren wohl darauf zurückzuführen, dass man versucht hatte, ihn auch noch zu verbessern.

Dieser da war trotzdem ohne besondere Fähigkeiten, wäre aber auf Axarabor sündhaft teuer gekommen. Außerdem war er natürlich voll bewaffnet.

Er wurde vollautomatisch aktiviert bei Annäherung und würde niemals zulassen, dass in seiner Umgebung ein unbefugter Eindringling an ihm vorbei kam, zumindest nicht, bevor er selber völlig zerstört war.

Allerdings hatte man ihn inzwischen darauf programmiert, dass die Befreiten Freunde waren.

Die Sensoren des Meg-Raiders hatten trotzdem Schwierigkeiten, den nicht ganz menschlichen AO zu akzeptieren.

Vielleicht lag es ja an dem Mantel, vielleicht aber auch an Danza selbst, an ihrer Besonderheit?

Während sich seine bionische Gestalt mit vier Beinen aus der Wand formte, ging der AO langsam weiter den abfallenden Gang entlang.

Es knirschte, und man hörte das Reiben der uralten Lederhaut, aus dem der Mantel gefertigt war, ganz deutlich.

Danza hat das rechte Auge weit offen. Und in ihm schimmerte das tödlich rote Leuchten der beiden Pulsatoren des Meg-Raiders.

Doch mit einem Mal verkrümmten sich seine künstlichen Beine. Die beiden vorderen mit den Metallhaken, die bereits ausgefahren waren, zuerst.

Der Meg knickte noch weiter ein und schickte sich an, sich zum Selbstschutz wieder in die schimmlige Wand zurückzuziehen.

Als der AO nah genug bei ihm war, wurde der Meg immer langsamer, und das Pulsieren seiner Waffen für einen Augenblick schwächer. Man konnte sich aber auch täuschen, was das betraf. Ein Angriff des Megs erfolgte immerhin nicht mehr. Ganz entgegen seiner eigentlichen Bestimmung, wenn er einen sich Annähernden nicht zweifelsfrei einordnen konnte.

Als Danza weiter ging, berührte sie mit der Linken wie flüchtig, vielleicht auch ein wenig… zärtlich einen der halb wieder eingefahrenen Pulsatoren.

Die Waffe begann sofort wieder stärker pulsierend zu leuchten, doch der AO ging ruhig weiter, mit einem zufriedenen Lächeln im Gesicht.

Der Meg wurde wieder für ein unbewaffnetes Auge unsichtbar, und Danza verwarf im Stillen ihren ursprünglichen Plan, in die Zentrale zu gehen. Vom Eingang am Ende dieses Ganges aus gesehen war es nicht mehr weit bis zu den Unterkünften ihrer Gefangenen.

Nachdem Danza das Wenige von den eigentlichen Bewohnern der Anlage erfahren hatte, was sie in ihren dumpfen Gehirnen hatte finden können, war sie zu dem Entschluss gelangt, sie sicherheitshalber einzusperren. Dann brauchte sie sich nicht mehr so intensiv um sie zu kümmern.

Eine Gewähr dafür war es zwar nicht, dass der Gegner aus dem Unsichtbaren sie dazu benutzen konnte, um die Anlage zurückzuerobern, sobald Danza ihr den Rücken kehren würde, aber es war auch ganz im Sinne der fünfzehn Besatzungsmitglieder und Soldaten, die sich hier unten breit gemacht hatten.

Sie musste es einfach noch einmal versuchen. Egal wie. Und dann, wenn sie endlich wieder Captain Dawn gefunden hatte, würde dieser alles erfahren, was wichtig war zu wissen. Da war sich der AO auf einmal sicher. Sehr sicher sogar!

Obwohl sie in diesem Moment nicht zu sagen vermochte, woher sie diese völlig unvermittelt auftretende Sicherheit überhaupt nahm.

Und aus dem Unsichtbaren entstand jene für alle außer für Danza unhörbare Stimme, die davon sprach…

…es würden Menschen sterben. Mehr als nur einer. So viele wie nötig erschienen.

Nötig erschienen?

Vielleicht sogar… alle?

Danza selber wusste ja noch nicht, dass sie schon längst tot waren, dass nur noch zwei überhaupt noch lebten – und davon Fay Wray die schlimmste Folter erlebte, um von Captain Dawn eine Aussage zu erpressen, die völlig absurd erschien.

Oder meinte diese fremdartige und doch für Danza vertraute Stimme in ihrer orakelhaften Art etwas ganz anderes?

Wenn ja: Was?

Aliens in der Sternensee: Alfred Bekker präsentiert 17 Science Fiction Abenteuer

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