Читать книгу Das Riesen Arztroman Paket August 2021: Arztromane Sammelband 8 Romane - A. F. Morland - Страница 72
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ОглавлениеDr. Sören Härtling kam gegen achtzehn Uhr nach Hause. In der Paracelsus-Klinik lief zur Zeit alles auf den eingefahrenen Schienen, und diese willkommene Verschnaufpause tat dem gesamten Personal merklich gut.
Alle wirkten locker und gelöst und waren mit noch mehr Eifer als sonst bei der Sache. Keine Aufregungen, keine Eile, keine Hektik. Da machte die Arbeit doppelt Spaß.
Gut gelaunt kam Sören heim. Er gab Jana einen festen Kuss auf den Mund und fragte: „Nun, beste aller Ehefrauen, wie ist das werte Befinden?“
„He“, lachte Jana Härtling. „Was ist denn mit dir los? So aufgekratzt habe ich dich schon lange nicht mehr erlebt.“
„Ist es in diesem Haus verboten, gute Laune zu haben?“
Jana schmunzelte. „Im Gegenteil, es ist sogar erwünscht.“
„Neuigkeiten?“, erkundigte sich Sören Härtling.
„Christian Bach hat geschrieben. Die beiliegenden Autogrammkarten von Alexis habe ich inzwischen an unsere Jugend verteilt.“
„Und wo ist der Brief?“, fragte Sören.
„Liegt im Wohnzimmer.“
„Was schreibt Christian denn?“, wollte Dr. Härtling wissen.
„Ich schlage vor, du liest es selbst.“
Sie gingen ins Wohnzimmer. Sören Härtling nahm auf dem Sofa Platz. Seine Frau gab ihm den Brief und setzte sich zu ihm.
Liebe Freunde!
Ich hoffe, ich darf Euch so nennen. Mit großer Freude erinnere ich mich an meinen Urlaub in der Heimat und an meinen Besuch in Eurer Villa. Besonders begeistert hat mich Euer wohlgeratener Nachwuchs. Ihr dürft sehr stolz sein auf Eure Kinder. Auf jedes einzelne. Ohne Ausnahme. Anbei findet Ihr die gewünschten Autogrammkarten für Dana, Josee, Ben und Tom. Alexis hat jedem eine kleine Widmung draufgeschrieben, über die sie sich hoffentlich freuen. Ich habe Alexis von Euren Prachtkindern erzählt, und sie hat mir sehr interessiert zugehört. Ich glaube, solche Kinder hätte sie auch gern. Nun, was nicht ist, kann ja noch werden.
Der Himmel über Jamaika ist mal wieder strahlend blau und lädt zum Baden und Relaxen ein.
Wie schön wäre es jetzt, Euch hier zu haben, mit Euch zu plaudern und zu fachsimpeln – Ihr seid ja beide Ärzte –, gemütlich unter einem Sonnenschirm zu liegen und sich mit einem kühlen Longdrink zu laben.
Ich hoffe sehr, dass wir uns bald wiedersehen, bin in Gedanken bei Euch und kann es kaum noch erwarten, Euch vom Flughafen abzuholen.
Bis dahin grüßt Euch ganz herzlich Euer Christian.
Dr. Sören Härtling ließ den Brief sinken. „Ich denke, es wird allmählich Zeit für erste Reisevorbereitungen.“
Jana staunte. „Jetzt schon?“
Sören lächelte sie an. „Wir wollen es diesmal langsam angehen, damit zum Schluss nicht wieder diese Hektik aufkommt, die wir beide so sehr hassen. Wir hatten vor Urlaubsantritten doch immer mächtig Stress.“
„Für den zumeist unsere Kinder sorgten, aber die sind j a diesmal nicht dabei – und wenn du nicht wieder bis zur allerletzten Minute in der Paracelsus-Klinik bleibst ...“
Sören hob die Hand wie zum feierlichen Schwur. „Diesmal höre ich zeitgerecht auf, ich verspreche es.“
„Das glaube ich erst, wenn es tatsächlich passiert. Es hat bisher noch immer irgendeinen Grund gegeben, weshalb du länger als vorgesehen in der Klinik bleiben musstest. Warum sollte es diesmal anders sein?“
Sören küsste seine Frau lächelnd. „Sei nicht so pessimistisch, mein Schatz. Denk positiv.“
„Na schön, ich kann’s ja mal versuchen.“ Jana streckte den Zeigefinger hoch. „Aber enttäusche mich nicht wieder.“
„Bestimmt nicht. Heiliges Indianerehrenwort.“ Er stutzte. „Was soll die gerümpfte Nase?“
„Du bist kein Indianer.“
„Als Kind war ich einer“, sagte Dr. Härtling. „Mit Leib und Seele.“
Jana Härtling streichelte lächelnd seine Wange. „Du bist kein Kind mehr.“ Sören tat so, als wollte er sie beißen, schnappte nach ihrer Hand. Sie zog sie rasch zurück und er grinste breit. „Du hast wohl noch nie vom Kind im Manne gehört, wie?“