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Oben auf der Straße, nicht weit von der versteckten Bucht entfernt, befand sich eine Tankstelle. Sören steuerte sie an. Ein Mann mittleren Alters begrüßte ihn freundlich. Sören bat ihn, den Landrover nicht nur vollzutanken, sondern auch den Reifendruck zu prüfen, den Ölstand zu kontrollieren, sich die Batterie anzusehen und, falls nötig, Kühlwasser nachzufüllen. So ein Check up hin und wieder konnte einem eine Menge Ärger ersparen. Während der Tankwart sich um den Wagen kümmerte, kamen sie ins Gespräch, und Sören Härtling erzählte, wo er gewesen war, ohne einen Namen zu nennen.

„Bei den Simpsons waren Sie?“, staunte der Tankwart.

„Ja.“

„Die haben nicht gern Besuch, sind lieber allein“, sagte der Tankwart. „Richtige Einsiedler sind das geworden. Das war früher, als Barry noch lebte, nicht so.“

„Haben Sie Barry Simpson gekannt?“

„Er war mein Freund.“ Der Tankwart hängte die Zapfpistole in den Einfüllstutzen. „Ich hätte damals mit zum Hochseefischen fahren sollen, aber meine Frau – ich war zu der Zeit noch verheiratet – hat mich angefleht, bei ihr zu bleiben. Sie hatte einen bösen Traum gehabt, hatte die Jacht untergehen sehen.“ Er prüfte den Reifendruck. Auch den des Reserverades.

„Man kann darüber denken, wie man will, aber meine Frau hatte so etwas wie das Zweite Gesicht. Sie hat – ich kann’s nicht erklären – den Tod ihrer Mutter, ein Busunglück und eine Brandkatastrophe im Traum vorhergesehen.“ Er kontrollierte den Ölstand. „Ich wollte auch Barry und die andern überreden, daheimzubleiben, aber sie haben mich ausgelacht und sind ohne mich gefahren und ein paar Stunden später waren sie tot.“ Erfüllte Wasser in den Kühler. „Manchmal war mir meine Frau – sie starb vor sechs Jahren an Krebs – beinahe unheimlich.“ Er sah nach, ob der Keilriemen ordentlich gespannt war.

„Schade um Claire Simpson. Sie ist nach wie vor eine schöne Frau.“ Er füllte Wasser in den Behälter der Scheibenwaschanlage. „Es ist nicht richtig, dass sie sich dort unten so vergräbt. Ich würde sie gern heiraten.“ Er klappte die Motorhaube zu. „Sie ist allein, ich bin allein.“ Er machte den Tank randvoll und hängte die Pistole an die Zapfsäule. „Das ist doch unsinnig. Aber Claire trauert nach acht Jahren noch immer um ihren Mann. Damit ist niemandem gedient, aber das will sie partout nicht einsehen.“

„Sie hat ihren Mann sehr geliebt“, meinte Sören Härtling.

„Ich habe meine Frau auch sehr geliebt.“ Der Tankwart säuberte seine Hände mit einem Papierhandtuch. „Sie musste mich verlassen. Und Barry hat seine Frau auch verlassen.“ Er hob die Schultern. „Das Leben geht weiter. Ich meine, man muss über einen solchen Verlust doch irgendwann hinwegkommen. Man kann doch nicht ewig trauern.“

„Es gibt auch im Tierreich Fälle, wo das Männchen oder das Weibchen bis zu seinem Tod allein bleibt, wenn der Partner stirbt.“

Der Tankwart seufzte. „Wir könnten es so schön haben, Claire und ich. Ich habe wirklich die seriösesten Absichten, aber sie will nichts davon wissen, und es ist mir leider nicht möglich, sie zu ihrem Glück zu zwingen, sonst hätte ich es schon längst getan.“

Sören zahlte und kehrte zu Dr. Christian Bachs Haus zurück. Er sah sofort nach Jana. Es ging ihr ein klein wenig besser, und sie wollte nicht länger im Bett liegen. Sören setzte sich mit ihr auf die schattige Terrasse, und sie wollte von ihm hören, wie es auf dem Fischmarkt gewesen war. Er versuchte ihr mit blumigen Worten seine Eindrücke zu vermitteln und kam dann auf Alexis zu sprechen.

So präzise wie möglich erzählte er seiner Frau alles, was danach geschehen war. Jana hörte sehr aufmerksam zu. Nachdem Sören geendet hatte, sagte sie: „Christian hat angerufen. Er kommt heute etwas früher nach Hause.“

„Er wird sich wundern, wenn er erfährt, was ich herausgefunden habe“, sagte Dr. Härtling ernst.

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