Читать книгу Das Riesen Arztroman Paket August 2021: Arztromane Sammelband 8 Romane - A. F. Morland - Страница 80

„Simpson heißt sie also“, sagte Dr. Christian Bach zwei Stunden später. „Alexis Simpson. Und sie hat eine Mutter und eine kleine Schwester, bei denen sie immer ist, wenn niemand sie finden kann.“ Er sah Sören Härtling verständnislos an. „Ich begreife nicht, wieso sie die beiden vor mir versteckt. Was ist so schlimm daran, eine Mutter und eine Schwester zu haben?“

„Diese Frage habe ich mir auch gestellt, Christian“, nickte Dr. Härtling. Seine Frau saß neben ihm und hörte schweigend zu.

Der junge Schönheitschirurg kniff argwöhnisch die Augen zusammen. „Da ist doch irgendwo ein Haken.“

„Du hast recht, Christian“, stimmte Dr. Härtling zu. „Da ist ein Haken.“

„Aber wo?“

„Ich habe ihn entdeckt.“ Sören berichtete von seinem Gespräch mit dem Tankwart. Eigentlich hätte Dr. Bach stutzig werden müssen, aber er hörte nur vom Anfang bis zum Ende gespannt zu.

Als Sören Härtling verstummte, fragte Christian Bach: „Und? Wo ist der Haken?“

„Ist dir nichts aufgefallen?“

Christian schüttelte den Kopf. „Nein.“

„Alexis und ihre Mutter haben mir nicht die Wahrheit gesagt.“

Christian musterte Sören verwirrt.

„Julie kann nicht Claire Simpsons Tochter sein“, erklärte Dr. Härtling. „Claire Simpson trauert seit acht Jahren um ihren Mann. Seither hat kein anderer Mann sie mehr berührt. Julie aber ist erst sechs!“

Christian wischte sich mit einer fahrigen Handbewegung über die Augen. Endlich begriff er. „O mein Gott, dann ist Julie nicht Claires Tochter, sondern ... Jetzt hat plötzlich alles einen Sinn, Sören.“ Er sprang auf. Sein Blick pendelte zwischen Jana und Sören Härtling hin und her. „Ich ich muss sofort zu Alexis. Bitte entschuldigt mich.“

„Soll ich mitkommen?“, fragte Sören.

„Nein, ich ...“

„Du bist ziemlich aufgeregt. Vielleicht solltest du lieber nicht selbst mit dem Auto fahren.“ Sören wollte sich erheben.

Christian wehrte mit beiden Händen ab. „Ich schaff das schon, keine Sorge.“

„Wirst du die Bucht finden?“

„Ganz bestimmt“, sagte Christian heiser. „Ich kenne die Tankstelle, von der du erzählt hast.“ Er rollte die Augen. „Dieser Tag bringt eine Menge in Bewegung.“ Hastig verließ er sein Haus. „Ich nehme den Landrover!“, rief er, bevor die Tür ins Schloss fiel. Sekunden später heulte der Motor des Geländewagens auf und kurz danach war nichts mehr zu hören.

Sören sah seine Frau unsicher an. „Hoffentlich habe ich richtig gehandelt.“

„Was kann falsch daran sein, einem Freund die Wahrheit zu sagen?“, erwiderte Jana. „Alexis hätte das schon lange tun sollen. Wie konnte sie glauben, dass ihr Versteckspiel ewig gutgehen würde?“