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Jonas war entsetzt, als Susann ihm erzählte, was ihr am Vorabend passiert war. Diesmal verlangte er mit Nachdruck, dass Susann sich einen Bodyguard nehmen sollte. Aber auch diesmal lehnte sie das rigoros ab.

„Das war nicht einfach nur eine daher gesagte Drohung, Susann. Er ist versessen darauf, an das Geld deiner Eltern zu kommen. Egal mit welchen Mitteln. Vielleicht steckt er gerade mal wieder in der Klemme, und es macht ihm jemand Feuer unter dem Hintern. Da schreckt so mancher auch nicht vor einem Mord zurück“, warnte er sie trotzdem. Doch Susann wollte davon nichts hören.

Aber auch Jonas Hofman wollte das so nicht auf sich beruhen lassen ...

Noch am gleichen Tag machte Susann einen Termin mit dem Anwalt. Jonas begleitete sie. Der Anwalt setzte ein Testament für Susann auf. Sicher ist sicher, sagte sie sich. Alles, was die Firma betraf, sollten, falls ihr wirklich etwas zustoßen sollte, Jonas und seine Frau bekommen. Das Privatvermögen, das beträchtlich war, sollte dann der Kinderkrebshilfe zukommen.

Am nächsten Vormittag, als Jonas und Susann im Büro saßen, sagte er wieder einmal zu ihr: „Susann, du musst eine Pause machen. Trauere um deine Eltern! Hier kannst du es nicht. Und komm mir nicht damit: Die Arbeit lenkt mich ab. Das tut sie vielleicht am Tag, aber nicht nachts. Du siehst müde und abgespannt aus. Abgenommen hast du auch. Also, als dein Freund verordne ich dir mindestens drei Wochen eine Auszeit. Und ...“

Susann versuchte zum wiederholten Mal, sich dagegen aufzulehnen, doch er legte ihr diesmal seinen Zeigefinger auf den Mund und schüttelte den Kopf. „… keine Widerrede!“ Dann nahm er den Finger von ihr weg und musterte sie ernst.

„Ist das wirklich der Grund? Oder schlägst du mir das vor, weil du Angst hast, Onkel Thomas könnte mir was antun?“, fragte sie missmutig.

„Das ist ebenso ein Grund“, gab er zu.

Susann schwieg eine Weile. Ja, sie schlief sehr schlecht. Appetit hatte sie auch nicht. Irgendwie fühlte sie sich auch schlapp und ohne die notwendige Energie, die sie eigentlich für die Leitung einer so großen Firma benötigte.

„Aber ich kann dich das hier doch nicht allein machen lassen“, wandte sie müde ein.

„Ich kann ja deinen Onkel um Hilfe bitten ...“, warf er mit einem verschmitzten Grinsen ein.

Susann erkannte sofort, dass er sie nur necken wollte. Ihr war schon klar, dass er das für mehrere Wochen auch allein hinbekam. Das hatte er schon mehrmals bewiesen.

„Untersteh dich!“, entgegnete sie. „Ich weiß ja, dass du das hinbekommst.“

„Na also! Dann steht deiner Auszeit nichts im Wege.“

Susann stimmte jetzt zu seiner Überraschung zu. Eigentlich hatte er viel mehr Widerspruch von ihr erwartet.

„Aber wenn es wichtig ist und du mich brauchen solltest, informierst du mich sofort. Das musst du mir versprechen“, verlangte sie.

„Das mache ich“, versprach er. „Und – hast du schon eine Idee, wo du deine Auszeit verbringen willst?“

„Ich werde zum Strandhaus fahren“, entschied sie.

Zuerst hatte Jonas noch einige Bedenken. Doch dann meinte er: „Gut. Wann, meinst du, willst du los?“

„Am Wochenende. Ich will das hier noch abarbeiten. Außerdem haben wir morgen einen Termin mit den Produktentwicklern, und am Nachmittag ist die Aufsichtsratssitzung. Da will ich nicht fehlen.“

„In Ordnung. Dann lass uns mal was tun, damit der Rubel weiter rollt“, meinte Jonas lachend, hatte aber schon einen anderen Gedanken im Kopf, den er gewillt war, umzusetzen.

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