Читать книгу Ferien Sommer Bibliothek Juni 2021: Alfred Bekker präsentiert 19 Romane und Kurzgeschichten großer Autoren - A. F. Morland - Страница 21

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Pünktlich um 17 Uhr holte Andros de Mácon Susann mit seinem Wagen ab. Rosalia und Martin beobachteten heimlich, wie er sie zu seinem Auto führte.

„Das wird sie ablenken“, meinte Martin.

„Ja, und er wird gut auf sie aufpassen“, ergänzte Rosalia.

Als Susann vor seinem schwarzen Wagen stand, konnte sie sich die spöttische Bemerkung nicht verkneifen: „Haben Sie es sich anders überlegt? Essen wir in der Stadt?“

„Nein, wir fahren zu mir.“

Susann verkniff sich den weiteren Kommentar. Sie wollte nicht unhöflich sein. Außerdem war sie neugierig, wie es wohl bei ihm aussehen würde.

Andros de Mácon öffnete ihr die Beifahrertür, und sie stieg ein. Ein kurzer Blick genügte ihr, dass sein Fahrzeug eine Sonderausstattung war.

Ziemlich viel Technik, dachte sie. Wozu soll das alles gut sein? Der steht wohl auf diese Dinge.

Er hatte sich ebenfalls in den Wagen gesetzt und fuhr los. Da es ja nur eine geringe Entfernung war, hielt er auch schon vor seinem Sommerhaus.

Susann stellte fest, als sie ausstieg und sich umsah, dass sich zu dieser Seite kaum etwas geändert hatte. Sie erkannte aber, dass die Haustür und die Beleuchtung neu waren.

Ihr Gastgeber öffnete die Tür und ließ sie eintreten. Er führte sie sogleich durch einen Teil des Hauses und erklärte ihr, was er hat ändern und erneuern lassen. Susann staunte nicht schlecht. In nur kurzer Zeit hatte das Innere des Hauses eine Renovierung und Modernisierung erfahren. Die Wände hatten einen hellen und freundlichen Anstrich bekommen. Im Kontrast dazu standen moderne dunkle Möbel.

Nach dieser kleinen Besichtigung gingen sie auf die Terrasse.

„Wir essen später drinnen. Jetzt möchte ich Ihnen den Außenbereich zum Strand zeigen. Für diesen haben Sie sich doch besonders interessiert“, sagte er.

„Das stimmt. Ich bin wirklich neugierig auf das, was Sie hier haben machen lassen“, bestätigte sie seine Vermutung.

„Doch vorher trinken wir noch etwas“, entgegnete er.

Sie stellte sich an das erneuerte Geländer und schaute auf das Meer, während er Getränke für sie beide holte. Er prostete ihr zu und sagte: „Auf einen schönen Abend!“ Susann nickte zustimmend, denn sie hoffte auch darauf, dass es unterhaltsam wird.

Es war ein leichter Aperitif, der sich nicht sofort ins Blut spülte und anfing, die Sinne zu berauschen. Das gefiel ihr.

Als sie die Gläser geleert hatten, nahm er ihr ihres ab und stellte sie auf dem Tisch ab. Dann fasste er Susann leicht unter den Ellenbogen und lenkte sie so zu dem Fahrstuhl, der zum Strand hinunter führte. Susann empfand seine Berührung als angenehm und ließ es geschehen. Ein wohliger Schauer zog sich durch ihren Körper, worüber sie sich wunderte. Warum ist mir das nie bei anderen Männern passiert, fragte sie sich. Während sie den Lift betraten, erklärte er ihr mit wenigen Worten, wie er zu bedienen ist. Es war simpel, wie Susann fand. Andros de Mácon verschwieg ihr dazu jedoch einige Details. Sie musste und sollte nicht wissen, dass man den Fahrstuhl auch über einen Computer steuern konnte und dass dieser und das Gelände mit sensiblen Videokameras ausgestattet worden waren.

Langsam fuhr der gläserne Lift mit ihnen hinunter. Nach einem Knopfdruck öffnete sich die Tür, und sie traten hinaus ins Freie.

„Und – was sagen Sie“, fragte er nach ihrer Meinung.

Susann neigte den Kopf etwas zur Seite und tat, als würde sie überlegen müssen, was sie ihm antworten wollte. Irgendwie fand sie diesen Aufwand schon etwas übertrieben. Andererseits war das etwas für die Zukunft. Irgendwann wäre der Weg nach unten und auch umgekehrt beschwerlich. Da war ein Lift schon vom Vorteil. Und wenn sie bedachte, dass es hier noch etwas steiler zuging als ihr Zugang zum Strand ...

„Hm, ja, die Idee mit dem Lift ist gut gelungen. Ich glaube, Sie haben da auch an spätere Zeiten gedacht. Ich meine, wir werden alle älter ...“

Über ihre Antwort musste Andros de Mácon schmunzeln. Das war nun wirklich nicht sein Hauptgedanke gewesen, als er den Plan für das Haus und den Zugang zum Strand entworfen hatte. Im Vordergrund stand hauptsächlich die Sicherheit.

Aber er gab ihr recht. Es war etwas für spätere Zeiten – wie sie sich ausgedrückt hatte – geschaffen worden.

„Na ja, irgendwie auch praktisch. So kann man auch mehrere oder auch schwere Dinge transportieren“, redete sie weiter, denn sie sah natürlich auch die Vorteile, die so ein Lift mit sich brachte.

„Was meinen Sie mit schweren Dingen?“, fragte er, denn er konnte sich gerade nicht vorstellen, was sie damit meinte.

„Die ganzen Utensilien, die man zum Tauchen benötigt, nur als Beispiel ...“, antwortete sie.

„Taucherausrüstungen? Bedeutet das, dass Sie tauchen gehen?“ Er war über diese Information sichtlich überrascht.

„Ja.“

„Allein?“ Nun bildete sich missbilligend eine steile Falte zwischen seinen Brauen. „Das ist doch viel zu gefährlich.“

Susann schüttelte den Kopf.

„Seit dem Unglück, das meinen Eltern widerfahren ist … seit …“, sie atmete tief ein, denn es fiel ihr immer noch schwer, darüber zu sprechen. „Ich bin seit dem nicht mehr ins Meer gegangen. Nicht zum Baden und auch nicht um zu tauchen.“

„Verstehe!“, murmelte er. „Aber könnten Sie sich vorstellen, es wieder irgendwann einmal zu versuchen?“

„Sicher. Die Unterwasserwelt ist faszinierend. Die vielen bunten Fische, die farbigen Korallen … Es ist eine eigene Welt“, schwärmte sie, woran er merkte, dass ihr das fehlte.

„Ich mache Ihnen einen Vorschlag. Wenn Sie möchten, dann begleite ich Sie bei dem nächsten Tauchgang.“

„Ich glaube, ich bin noch nicht bereit dazu“, entgegnete Susann zögernd.

„Wenn Sie soweit sind, dann ... Aber ich denke, dass wir wieder nach oben sollten. Ihre Schuhe sind auch etwas unpassend für den Strand“, meinte er lachend.

Susann schaute an sich hinunter und drehte ihren rechten Fuß mit dem hochhackigen Pumps hin und her.

„Ja, nach ein paar Schritten wäre der Absatz wohl hin“, wusste sie, und das musste nicht sein, denn sie war der Ansicht, dass man dann das Geld zum Fenster hinausgeworfen hätte, denn die Pumps waren nicht gerade billig gewesen.

Andros de Mácon ließ sie in den Lift treten, wobei sein Augen über ihren Körper wanderten. Wunderschön, dachte er bewundernd. Diese langen schlanken Beine … Diese Frau hat alles, was ich mir wünsche und begehre. Und doch … Er führte diesen Gedanken nicht zu Ende, denn er focht wieder einen inneren Kampf und maßregelte sich dafür.

Warte ab, wie sich alles entwickelt! Wenn sie nicht an dich interessiert ist und nur aus Höflichkeit deine Einladung angenommen hat, dann hat sich das Thema Susann sowieso für dich erledigt. Das war etwas, was er aber nicht glauben wollte.

Susann überlegte unterdessen, ob er wohl die Absicht hatte, selbst zu kochen. Und wenn, wann wollte er sich dann in die Küche stellen? Irgendwie konnte sie sich ihn vor dem Herd nicht vorstellen, was sie versteckt schmunzeln ließ. Na, sie würde es ja bald erfahren.

Als sie wieder oben auf der Terrasse ankamen, führte er sie in das Wohnzimmer, das zugleich - auf der einen Seite an den Panoramafenstern gelegen - eine Essecke besaß. Susann entdeckte, dass der Tisch nun gedeckt war. Wie sie angenehm feststellte, war dieser festlich und sehr ansprechend ausgestattet mit einer cremefarbene Decke, burgunderfarbenen Servietten, weißem Geschirr und Kristallgläsern - alles für zwei Personen.

„Sind hier die Heinzelmännchen am Werk?“, fragte sie lachend, um ihre Überraschung zu überspielen. Doch er war ein guter Beobachter. Ihr erstaunter Blick war ihm nicht entgangen.

„Haben Sie angenommen, dass ich kochen werde?“, fragte er und schmunzelte dabei.

„Also, gefragt hatte ich mich das schon, aber so richtig vorstellen – nein, das konnte ich mir nicht“, antwortete sie ehrlich.

„In der Tat habe ich Heinzelmännchen – wie Sie es nennen - beauftragt, uns beide zu bewirten. Ich hoffe, dass ich die richtige Wahl getroffen habe und ich Sie nicht enttäuscht und hungrig nach Hause bringen muss. Mein Ruf als Gastgeber wäre dann wohl dahin.“

Susann bemerkte, dass er zum Spaßen aufgelegt war und ging selbst darauf ein.

„Ach, so schlimm wird es schon nicht werden. Oder gibt es Käfer und Heuschrecken als Hauptgericht? Dann muss ich passen.“

„Nicht als Hauptgericht – als Vorspeise!“, meine er mit einem ernsten Gesichtsausdruck.

Etwas verunsichert blickte sie ihn prüfend an und lachte dann leise auf. Seine Augen verrieten ihn, denn die sahen sie belustigt an.

„Die kann ich ja auslassen. Ober besser - Sie bekommen auch meine Portion. Wäre doch schade, es verkommen zu lassen. Und falls ich bei Ihnen doch nicht satt geworden bin, nun ja, in Ihrem Kühlschrank wird ja wohl keine hoffnungslose Gähne herrschen. Oder?“

„Für ein ordentliches Picknick wird es reichen“, grinste er.

„Dann ist der Abend ja gerettet“, sagte sie – und das mit einem erleichtern Aufatmen.

„Super“, rief er lachend aus, „dann brauche ich mir – hoffentlich - keine Vorwürfe machen, wenn die Gerichte nicht nach Ihrem Geschmack sind. Okay, dieses Problem wäre also geklärt. Schreiten wir zur Tat! Darf ich bitten?!“ Er deutete zu dem gedeckten Tisch und zog den Stuhl für sie zurück, damit sie sich setzen konnte.

Kaum hatten beide Platz genommen, erschien ein junger Mann, der wie ein Ober gekleidet war. Er zündete die Kerzen an und goss dann Wein in die kristallenen Gläser. Danach verschwand er wieder, um ein paar Minuten später wieder aufzutauchen. Diesmal servierte er eine Hummersuppe, die beide schweigend zu sich nahmen. Susann fand das Vorgericht ausgesprochen lecker und sagte es auch: „Die Suppe war sehr gut. Ich kann es mir nun nicht mehr vorstellen, dass Käfer und anderes Getier serviert werden“, meinte sie mit einen spitzbübischen Gesichtsausdruck und nippte an dem Weinkelch.

„Wer weiß, wer weiß ...“, gab er mit einem Schmunzeln von sich.

Man räumte das Suppengeschirr ab, während er mit ihr zu plaudern begann. Dabei achtete er sehr darauf, nicht über den Grund ihres Aufenthalts im Strandhaus zu reden. Wenn, dann sollte Susann selbst das Gespräch darauf bringen. So erfuhr er aber doch so einiges über sie. Wenn sie nicht gerade so eingebunden in der Firma war, dann malte sie ab und zu, oder las ein interessantes Buch. Wichtig war ihr auch das morgendliche Joggen. Und natürlich das regelmäßige Schwimmen und ab und zu auch mal das Tauchen.

Susann fiel natürlich auf, dass er ziemlich geschickt Informationen über sie einholte. Doch das störte sie nicht weiter, bis auf den Punkt, dass sie noch nichts über ihn erfahren hatte – außer das, was sie über ihn schon wusste. Sie fragte ihn aber direkt: „Warum haben Sie sich dieses Anwesen gekauft? Sie sind doch allein hier?“

„Allein? Sie sind doch bei mir“, meinte er lächelnd. Aber Susann sah ihn strafend an.

„Tja, es hat sich angeboten, dieses Haus zu erwerben“, antwortete er dann. „Der Preis stimmte. Er lag deutlich unter dem Wert. Da habe ich nicht lange überlegen müssen, denn es ist hier wirklich ein schönes Fleckchen Erde.“ Das damit auch ein lukrativer Auftrag zusammenhing und er dadurch mit Hilfe des Klienten den Zuschlag für den Erwerb bekommen hatte, das verschwieg er ihr, denn er war sich sicher, dass dann der Abend gelaufen war und sie nichts mehr von ihm wissen wollte. Das Ganze war aber auch ein verzwickte Angelegenheit!

„Ja, es ist wirklich sehr schön hier. Meine Eltern waren sofort begeistert, als sie einen Ausflug in diese Gegend gemacht hatten. Da stand dieses Haus, das Sie nun besitzen, schon. Mein Vater hatte dann gleich alles in die Wege geleitet und das Grundstück erworben, um dort das Gebäude errichten zu lassen. Da war ich noch ganz klein, als das geschah“, erinnerte sie sich. „Dass meine Eltern ein Unternehmen leiteten, das ist Ihnen bestimmt bekannt. Nun liegt dieses in Jonas Hofmans und meinen Händen.“

„Aber die Firma gehört doch Ihnen – oder?“ War er etwa falsch informiert?

„Ja, das ist richtig. Aber Jonas besitzt Anteile. Er war nicht nur der beste Freund meines Vaters, er war und ist mir selbst mehr Onkel und Freund, als der Bruder von meinem Vater es je war“, erklärte sie ihm, wobei die letzten Worte Härte in ihrer Stimme mitschwingen ließen.

Mittlerweile hatten sie auch den Nachtisch verspeist, der ihnen serviert worden war. Susann hatte alles sehr gut geschmeckt, worüber sie sich auch lobend äußerte.

Auch hatten sie den Platz gewechselt. Jetzt saßen sie mit ihren gefüllten Gläsern sich in den Sesseln gegenüber.

„Sie scheinen auf Ihren Onkel nicht gut zu sprechen“, bemerkte Andros.

Susann gab einen nicht ganz damenhaften Ton von sich, der tiefe Verachtung ausdrückte und sagte: „Das ist ein ganz schlechter Mensch, der nur auf sein eigenes Wohl bedacht ist. Und dazu ist ihm jedes Mittel recht.“

„Hm, liege ich da richtig: Er möchte etwas von dem haben, was Ihr Unternehmen abwirft?“, vermutete de Mácon.

„Er will Geld, viel Geld. Doch er bekommt nicht einen Cent. Meine Eltern haben es so verfügt. Ihr Wille ist auch meiner“, sagte sie hart.

„Und das passt ihm wohl nicht, dass er leer ausgeht?“, vermutete er.

„So ist es. Aber lassen wir das! Ich möchte darüber nicht weiter reden“, gab Susann ihm zu verstehen und griff nach dem Glas, das mittlerweile von dem jungen Ober nachgefüllt und er und der Koch dann von de Mácon entlassen worden war.

Andros de Mácon war etwas enttäuscht, dass er über sie und ihr Problem nicht mehr von ihr erfuhr. Zu gern hätte er erfahren, wie sie sich zu dem Ganzen verhielt und weiter verhalten wollte.

„Was machen Sie eigentlich beruflich?“, fragte sie plötzlich und lenkte ihn somit von ihrer Person und ihrem Problem ,Onkel Thomas‘ weg.

„Oh, ich …“, er fühlte sich gerade etwas überrumpelt mit ihrer Frage. „Ja, ich besitze auch ein Unternehmen. Aber nicht in der Kosmetikbranche wie Sie. Meine Firma beschäftigt sich mit der Computertechnik und Elektronik.“

„Ein kleines oder größeres Unternehmen?“

„Ich würde sagen, es ist schon ein größeres, denn mittlerweile beschäftige ich über einhundert Leute. Neben Entwicklung und Forschung geht es auch um den Verkauf und um die Realisierung von Aufträgen.“

„Wow!“, entglitt es ihr staunend, denn das hatte sie irgendwie nicht erwartet. „Aber warum sind Sie denn jetzt hier und leiten nicht Ihr Unternehmen?“

„Jeder braucht mal Abstand, Madame Sanders. Und ich habe auch einen sehr guten Freund, der mich im Büro vertritt. Wichtiges besprechen wir, wenn es notwendig ist, auch über Videofunk. Verschlüsselt, versteht sich“, erklärte er ihr.

„Verschlüsselt?“ Interessiert horchte Susann auf. „Könnte ich das auch – ich meine, mich mit Jonas verständigen, wenn es wichtig für die Firma ist?“

„Natürlich“, versicherte er ihr. „Mit den richtigen Geräten ist das kein Problem.“

Susann dachte kurz nach. Gehört hatte sie schon davon. Über Facetime hatte sie ja bereits mit ihren Eltern gesprochen. Aber das war immer privat. Aber mit einer gesonderten Verschlüsselung – das hörte sich für sie interessant an.

„Könnten Sie das … würden Sie so etwas auch für uns einrichten?“ Susann dachte sofort an den Vorteil, dass sie dann mit Jonas auch über Themen diskutieren und beraten könnte, die sie beide sonst nur im Büro besprachen. Sie konnte sich gut vorstellen, dass das auch Jonas gefallen würde, was aber auch bedeuten könnte, dass er sie drängen würde, dass sie noch länger im Strandhaus blieb, denn man hatte ja Thomas noch nicht ausfindig machen können.

„Ich werde mich morgen gleich mit Jonas darüber unterhalten. Er wird das garantiert begrüßen“, sagte sie dann.

„Geben Sie mir Bescheid, wenn Sie sich entschieden haben! Ich mache Ihnen dann gern ein Angebot.“

„Dauert es lange, so etwas einzurichten?“

„Nein, nicht mal einen Tag“, ließ er sie wissen und erklärte ihr kurz das Wichtigste dazu. Susann hörte sich seine Erklärung mit großem Interesse an, denn sie wollte Jonas überzeugen, dass das von Vorteil für sie und die Firma sei.

Danach unterhielten sie sich angeregt über ihre Freizeitaktivitäten. Susann – wie auch er – stellte fest, dass sie sich in einigen Dingen glichen. So planten sie, sich morgens zum gemeinsamen Joggen zu treffen. Zum Tauchen konnte sie sich noch nicht entschließen, aber er konnte sich gedulden.

Es war schon spät – kurz vor Mitternacht - als de Mácon Susann nach Hause brachte. Kurz bevor sie aus seinem Wagen stieg, sagte sie: „Es war ein sehr schöner Abend. Danke!“

„Für mich auch. Es wäre schön, wenn es nicht bei diesem einen bliebe“, entgegnete er ernst.

Susann nickte zustimmend. „Ja, aber das nächste Mal bei mir.“

„Einverstanden! Dann bis morgen. Bleibt es bei sieben Uhr?“

„Morgen?“ Susann sah ihn fragend an, denn sie hatten sich doch für den darauffolgenden Tag verabredet. Andros lachte leise auf.

„Ja, morgen. Der neue Tag ist bereits zehn Minuten alt.“

„Oh, stimmt“, sagte sie, als sie auf ihre Armbanduhr schaute. „Dann bis morgen.“

Er stieg aus und öffnete für Susann die Beifahrertür. Er schaute ihr noch so lange hinterher, bis sie ins Haus gegangen war. Erst dann fuhr er das kurze Stück wieder zu sich zurück, und das mit einem zufriedenen Lächeln im Gesicht.

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