Читать книгу 11 fantastische Horror-Romane zum Fest - A. F. Morland - Страница 42
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„Jetzt weiß ich, was deine besondere Begabung ist!“, murmelte Mister Smith. Und der Hausmeister von Saint Morn war erfahren genug, um sich gut vorstellen zu können, dass Brian Hunter sich mit diesen Kräften in der Vergangenheit nicht unbedingt nur Freunde gemacht hatte...
Mister Smith kümmerte sich zuerst um den verletzten Deputy. Dessen Schulter sah übel aus. Trotzdem war er erleichtert. „Ihre Kollegen sind gleich hier!“, versicherte Smith.
Deputy Meyers atmete tief durch.
„Ich hole den Erste Hilfe Kasten aus dem Wagen!“, kündigte Smith an.
„Nein, nein, das sieht schlimmer aus, als es ist!“, widersprach Deputy Meyers. Er versuchte aufzustehen und schaffte es schließlich. Schwankend stand er da und steckte den Revolver ein. Dann betastete er seine Schulter.
„Wo ist der Fahrer des Van?“, fragte Brian.
Deputy Meyers lachte heiser auf. „Diese Bestien... Ich fand den Van mitten auf der Straße – leer. Als ich ausstieg, hörte ich Schreie und bin sofort losgelaufen. Ich habe noch nicht einmal im Büro des Sheriffs Bescheid sagen können...“ Er schluckte. „Bis hierher bin ich gekommen, dann wurde ich angegriffen und habe versucht, mich zu verteidigen. Aber diese Biester scheinen mir extrem widerstandsfähig zu sein.“ Er schüttelte den Kopf. „Ich verstehe das nicht. Wie kann das sein, dass die Kugeln sie nicht töten? Das sind Teilmantelgeschosse, die müssten sie eigentlich zerfetzen!“
„Vielleicht haben Sie ja nicht richtig getroffen“, meinte Mister Smith. Er zuckte die breiten Schultern, als Deputy Meyers ihn darauf hin verständnislos ansah. „Naja, kann doch sein! Also ich würde in so einer Situation nicht einmal einen Elefanten treffen, wenn er zwei Meter entfernt wäre!“
„Aber Sie sind auch kein Polizist und trainieren regelmäßig auf dem Schießstand!“, erwiderte er ziemlich aufgebracht. Dann wandte er sich an Brian. „Was hast du gerade eigentlich gemacht?“, fragte er.
Brian schluckte.
Je weniger Menschen von seinen besonderen Fähigkeiten wussten, desto besser. Diese Erfahrung hatte er bereits gemacht. Und das galt sowohl für seine Visionen, als auch für die anderen Kräfte, die er einsetzen konnte. Brian hatte sich darüber informiert. Telekinese nannte man das, was er konnte, wohl. Dinge durch seinen puren Willen bewegen – darauf lief es letztlich hinaus. Allerdings war es umstritten, ob es telekinetische Fähigkeiten überhaupt gab.
Für Brian war das natürlich keine Frage. Er wusste, dass es so war, denn schließlich hatte er seit frühester Kindheit lernen müssen, mit diesen Kräften umzugehen. Mit der Zeit waren sie immer stärker geworden. Ganz zu Anfang, als er noch sehr klein war, hatte er sie nur benutzt, um kleine Spielzeugautos von selbst fahren zu lassen.
„Ich kann einfach nur gut mit Hunden umgehen“, sagte Brian und hoffte, dass Deputy Meyers ihn dann in Ruhe ließ.
„Ich nehme an, Sie brauchen jetzt etwas Ruhe“, mischte sich Mister Smith ein. „Wenn man so etwas erlebt hat, dann kann es schon sein, dass man an den Dingen zweifelt, die...“
„Ich weiß, was ich gesehen habe!“, unterbrach ihn der Deputy. „Man erzählt sich alles Mögliche an seltsamen Geschichten über die Jugendlichen in dem Internat, in dem Sie tätig sind, Mister Smith.“
„Alles Vorurteile!“, erwiderte Smith.
Deputy Meyers atmete tief durch. „Teufel, da kann man schonmal den Verstand verlieren, was?“
„Ich würde diesen Namen nicht zu laut aussprechen, Deputy“, murmelte Smith.