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Als Gloria Sandrini die Haustür öffnete, sah sie zuerst nur einen großen, farbenfrohen Blumenstrauß, hinter dem sich Bernd Hoffmann, ihre neue Liebe, verbarg.

Da war er endlich wieder, dieser große, gut aussehende blonde Mann mit den sensiblen Augen. Jetzt erst wurde Gloria bewusst, wie sehr sie ihn vermisst hatte.

Er war in Japan und Australien gewesen, war von Talk Show zu Talk Show geeilt, hatte Reklame für „Das Lügennetz“, ihren ersten gemeinsamen Film, gemacht, und war nun endlich nach Deutschland zurückgekehrt.

Ganz vorsichtig, um ihr nur ja nicht wehzutun, umarmte und küsste er Gloria. Er roch angenehm nach einem exklusiven Herrenparfüm.

Sie gingen ins Wohnzimmer. Frau Kampmann begrüßte ihren Schwarm herzlich, versorgte die Blumen und zog sich sodann diskret zurück. Bernd setzte sich und zog Gloria auf seine Knie, und dann musste sie ihm erzählen, wie es ihr ging und was ihr vor kurzem widerfahren war.

Er schüttelte vorwurfsvoll den Kopf.

„Man kann dich nicht aus den Augen lassen. Kaum bin ich ein paar Tage weg, wirst du in deinem Bett überfallen und landest im Krankenhaus.“ Seine Hand glitt zärtlich über ihren Rücken. „Als Albert mich in Osaka anrief, wollte ich sofort nach Hause kommen, aber er sagte, ich könne hier nichts tun, es würde in der Paracelsus-Klinik bestens für dich gesorgt - und es wäre wichtiger, die Promotion-Tour fortzusetzen. Das wäre auch dein Wunsch. Händchen halten könnten wir auch in ein paar Tagen noch.“

Gloria Sandrini lachte.

„Unser Manager hat ein Gemüt wie ein Fleischerhund.“

„Und ein Herz aus Gold“, fügte Bernd Hoffmann ironisch hinzu.

Gloria legte ihre Stirn auf seine.

„Ich bin froh, dich wieder hier zu haben“, sagte sie innig.

„Und ich bin froh, wieder bei dir zu sein“, gab er leise zurück.

„Ich habe dich vermisst“, gestand sie ihm.

„Ich dich auch.“

„Ich möchte mit dir schlafen“, hauchte sie erregt.

„Was ist mit deinem lädierten Schlüsselbein?“, fragte Bernd besorgt.

Sie lächelte ihm aus nächster Nähe in die Augen.

„Wir werden eine Position finden, in der wir den dummen Knochen vergessen können.“

Wenig später liebten sie sich sehr sanft, sehr zärtlich, sehr innig und sehr vorsichtig - und es war wunderbar, es war genau das, wonach Gloria sich schon seit Tagen gesehnt hatte. Es tat Gloria unbeschreiblich gut, den Mann, dem sie liebte, so nahe zu sein, seine Kraft zu spüren und seine Zärtlichkeiten zu genießen.

„Wie weit ist die Polizei?“, wollte Bernd wissen, während er „die Zigarette danach“ rauchte. „Hat sie schon eine Spur?“

„Soweit ich weiß, nein“, antwortete Gloria.

„Was ist mit dieser Spraydose? Sind da keine Fingerabdrücke dran?“

„Der Täter trug Handschuhe.“

Bernd Hoffmann blies Rauchringe in die Luft. Sie segelten träge durch den Raum.

„Scheint so, als würden sich die Kripo-Leute nicht sonderlich anstrengen.“

„Ich war ihnen bedauerlicherweise keine allzu große Hilfe“, nahm Gloria die Beamten in Schutz. „Mit meiner Aussage können sie nicht viel anfangen.“

„Es ist ihr Beruf, solchen Kerlen das Handwerk zu legen. Also sollen sie ihren Job auch gefälligst so tun, dass wir beruhigt sein können. Vielleicht brauchen sie ein bisschen Druck von oben, um sich etwas mehr Mühe zu geben.“

„Druck von oben?“ Gloria dachte an Dr. Walter Haller. Bernd wusste von ihm, sie hatte ihm von Walhalla, dem einflussreichen, mächtigen Minister, erzählt, aber es wäre ihr nicht im Traum eingefallen, ihn in dieser Sache um Hilfe zu bitten. Hatte Bernd das etwa vor?

„Ich werd’ mal mit Albert reden“, sagte Bernd. „Er kennt Clemens Bennet, den Plattenproduzenten und Rennstallbesitzer, und dieser wiederum ist mit Gott und der Welt bekannt. Wäre doch gelacht, wenn Bennet es nicht schaffen würde, diesen lahmen Faulpelzen ein bisschen Feuer unterm Hintern zu machen.“

„Du tust ihnen unrecht, Bernd. Ich bin sicher, sie geben ihr Bestes.“

„Und wo ist das Ergebnis?“

„Manchmal verlaufen die Ermittlungen trotz größten Engagements im Sand“, erwiderte Gloria Sandrini tolerant. „Dagegen ist man einfach machtlos.“

Roman Koffer 10 Arztromane zum Jahresende 2021

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