Читать книгу Roman Koffer 10 Arztromane zum Jahresende 2021 - A. F. Morland - Страница 41
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ОглавлениеGloria Sandrini besuchte Bernd Hoffmann jeden Tag in immer neuen Verkleidungen, die sie an ihre Zeit mit „Walhalla“ erinnerten. Sie hatte den Minister sehr geliebt, doch für Bernd empfand sie mehr. Viel mehr. Ein Leben ohne Dr. Walter Haller hatte sie sich immer vorstellen können - ein Leben ohne Bernd Hoffmann hingegen nicht.
Sie spürte, dass sie füreinander geschaffen waren, dass niemand besser zu ihr passte als Bernd. Sehnlich wartete sie darauf, dass Bernd die Augen öffnete, sie ansah, sie anlächelte, mit ihr sprach.
Dr. Härtling versicherte ihr, dass der Zustand des Patienten sich sehr gebessert habe.
„Wieso kommt er dann nicht zu sich?“, fragte Gloria bedrückt.
„Wenn wir Glück haben, wacht er noch in dieser Woche auf“, antwortete der Klinikchef, der vor einer Stunde Biggi Grenkowitz in häusliche Pflege entlassen hatte. Ihre Eltern (der Vater hatte endlich Arbeit gefunden) und Oskar Dubies hatten sie abgeholt. Eine gezielte Physiotherapie würde Biggi in den nächsten Monaten völlig wiederherstellen.
Nach fünf Tagen reagierte Bernd Hoffmann zum ersten Mal. Er seufzte einige Male laut und drückte Glorias Hand. Sie war außer sich vor Freude, obwohl er die Augen nicht aufgeschlagen und nichts gesagt hatte.
Am sechsten Tag öffnete er endlich die Augen. Er sah Gloria an, erkannte sie, vermochte aber noch nicht zu sprechen, doch das machte ihr nichts aus. Sie redete eben für zwei, und sie hoffte, dass der vertraute Klang ihrer Stimme zu seiner rascheren Genesung beitrug.
Als sie am siebten Tag wieder in die Paracelsus-Klinik kam, empfing Bernd sie mit einem leisen, langsamen, mühsam gesprochenen „Ich liebe dich“.
Sie traute ihren Ohren nicht.
„Was? Was hast du gesagt?“
„Ich liebe dich.“ Beim zweiten Mal ging es schon besser.
Gloria lachte und weinte gleichzeitig.
„O Liebster, Liebster, jetzt weiß ich, dass alles gut wird. Ich ... ich liebe dich auch. Ich kann dir nicht sagen, wie sehr! Ich weiß nur, dass ich nie wieder ohne dich sein kann.” Sie beugte sich über ihn, küsste ihn ganz vorsichtig, und ihre Freudentränen fielen auf sein Gesicht.
Sieben Monate später standen sie vor der Kamera, um „Das Lügennetz II“ zu drehen. Eine Woche davor hatten sie in aller Heimlichkeit geheiratet, und jedermann konnte sehen, wie glücklich sie waren.
ENDE