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1.4 Daten und Vorgehen

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Die für das Buch verwendeten Informationen und Daten stützen sich vor allem auf die Forschung der verschiedenen Fachdisziplinen, die (auto-)biografische Literatur zu den Bundesrätinnen und Bundesräten und zahlreiche Medienbeiträge. Besonders wertvolle Dienste leistete das Bundesratslexikon von Altermatt (2019a), das einen einmaligen Fundus der Geschichte der Schweizer Bundesratsmitglieder darstellt. Ebenfalls hilfreich waren die vielen Biografien über die Magistraten sowie die Autobiografien von ehemaligen Bundesräten. Diese sind so zahlreich, dass sie im Folgenden nur erwähnt werden, wenn aus ihnen zitiert wird.5 Schliesslich wurde auf verschiedene Recherche- und Dokumentationsplattformen wie die Mediendatenbank Swissdox, die digitale Plattform zur Schweizer Politik von Année Politique Suisse an der Universität Bern und die Datenbank zu den Schweizer Eliten der Universität Lausanne zurückgegriffen (OBELIS 2020). Auch die amtliche Statistik zu den Bundesratsmitgliedern wurde konsultiert.6 Besonders nützlich war die vollständig aktualisierte und umfassende Datenbank von Anja Giuduci und Nenad Stojanović, die alle biografischen und soziodemografischen Informationen über die Bundesräte umfasst und dem Autor freundlicherweise zur Verfügung gestellt wurde.7

Grosse Bedeutung kommt den eigenen Primärdatenerhebungen zu, die bei den lebenden Bundesräten und Bundesrätinnen durchgeführt wurden. In die Erhebung einbezogen wurden alle Bundesratsmitglieder, die nach Oktober 1984 gewählt wurden, während alle davor Gewählten inzwischen verstorben sind. So wurde im Herbst 2019 an alle lebenden alt Bundesräte und alt Bundesrätinnen ein schriftlicher Fragebogen mit 15 offenen Fragen zu den Erfahrungen aus ihrer Regierungszeit verschickt. Zusätzlich wurden sowohl alle ehemaligen als auch alle amtierenden Regierungsmitglieder gebeten, einen Fragebogen mit 15 geschlossenen Fragen zu ihren Persönlichkeitsmerkmalen auszufüllen.8 Erfreulicherweise verzeichneten beide Umfragen eine sehr hohe Rücklaufquote: 17 von 19 alt Bundesräten und alt Bundesrätinnen (89,5 Prozent) beantworteten den schriftlichen Fragebogen mit den offenen Fragen. 22 von 26 ehemaligen und amtierenden Regierungsmitgliedern (84,6 Prozent) retournierten den Fragebogen zu den Persönlichkeitseigenschaften. Zusätzlich führte der Autor im Verlauf der letzten Jahre rund ein Dutzend halbstandardisierte Interviews mit ehemaligen Bundesratsmitgliedern durch, die im Durchschnitt mehr als zwei Stunden dauerten. Ergänzend fanden in den vergangenen Jahren im Rahmen der jährlichen Vorlesung «Das politische System der Schweiz» des Autors an der Universität Bern regelmässig Kolloquien (Referate mit anschliessender Diskussionsrunde) mit ehemaligen und amtierenden Bundesratsmitgliedern statt, an denen Studierende, Assistierende und Dozierende Fragen stellen konnten. Diese Veranstaltungen wurden ebenfalls in schriftlicher Form festgehalten. Tabelle 1.1 stellt eine Übersicht der verschiedenen Erhebungen dar.

Überdies wurden zwei längere mündliche Interviews mit der zwischenzeitlich verstorbenen Bundeskanzlerin Annemarie Huber-Hotz (FDP/ZG; 2000–2007) und dem amtierenden Bundeskanzler Walter Thurnherr (CVP/AG; 2016–) geführt, ebenso zahlreiche Hintergrundgespräche mit ausgewiesenen Kennern des Berner Politikbetriebs und des engeren Umfelds der Bundesratsmitglieder. Schliesslich ist am Lehrstuhl Schweizer Politik der Universität Bern ein umfangreicher Primärdatensatz zu allen Kandidierenden für den Bundesrat seit 1980 (u.a. soziodemografischer Hintergrund, Interessenbindungen, per Umfrage erhobene Persönlichkeitsmerkmale) erstellt und ausgewertet worden.

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