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Adriël

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Adriël zuckte zusammen, als Luritri die Tür aufstieß. Sie schmetterte mit Wucht gegen die Wand.

Wie eine rächende Kriegsgöttin betrat die Zayao den Raum, den Umhang von schnellen Schritten aufgebauscht. Ihr Gesicht wurde vom flackernden Licht des Kamins beleuchtet. Die Augen lagen in dunklen Höhlen verborgen. Kleine glimmende Punkte darin spiegelten den Schein des Feuers wieder.

“Sie sind weg.”

Die Schwertmeisterin stieß mit gebleckten Reißzähnen den Tisch um. Sie fauchte.

“Wir hätten sie nicht allein gehen lassen dürfen.”

Toshiras Gesicht war kreidebleich. Eine Diskussion entflammte.

Adriël handelte. Er lief. Heraus aus dem Fort. Er ließ das Bild seines Ætherschlittens in seinem Kopf entstehen.

Rahriip, sein Flugrochen, antwortete sofort. Der Mandori zirpte, als Adriël bei ihm eintraf.

Noch war die Spur des Ætherstroms frisch. Ein so gewaltiger Strom blieb oftmals Stunden sichtbar. Selten hatte er ein so starkes Phänomen beobachtet.

Der Ætherschlitten zerteilte den felsigen Untergrund unter seinem bootsförmigen Rumpf wie Wasser. Adriël sandte Rahriip ein Bild der Ætherspur. Der Mandori bestätigte das Bild und suchte sich seinen Weg.

Nach drei Stunden wilder Jagd hatte Adriël das Ende der Ætherspur erreicht. Zumindest konnte er es ausmachen. Vor ihm senkte sich das Gelände ab. Recht steil, aber passierbar. Der Abhang vor ihm zog sich rechter Hand halbmondförmig über eine Strecke von drei Meilen. Ihm gegenüber endete der Wall. Dahinter lag ein kreisförmiges Tal. Er stand zwar höher, aber er konnte den Boden des Tals nicht erkennen. Der optimale Ort für ein Versteck.

Links davon machte er ein riesiges Heereslager aus. Der Mandori, dessen Augen um ein vielfaches schärfer sahen als Adriël, sandte ihm ein Bild. Das Banner eines braunen Totenschädels mit Hörnern auf hellem Grund sprach eine klare Sprache.

Ein weiteres Bild entstand in Adriëls Kopf. Übermittelt durch Rahriip. Vendira und Lormun.

Im Armeelager entstand Bewegung. Es war nur eine halbe Meile von seinen Freunden entfernt. Rahriip war bereits losgeflogen. Adriël musste sich festhalten, so sehr schwankte der Ætherschlitten, als er in vollem Tempo den steilen Abhang hinabglitt. Zusätzlich zog der Mandori daran, als ginge es um sein Leben.

Wo war der Hüne, Yadir? Wo war Chan? Er musste das Mädchen retten. Sie hatte etwas an sich. Sie war mehr, als sie zu sein schien. Sie gefiel ihm. Das sah ihm nicht ähnlich. Sie war einige Jahre jünger. Mädchen in ihrem Alter interessierten ihn nicht mehr. Eigentlich.

Adriël wischte den Gedanken beiseite. Er musste sich konzentrieren. Er wies Rahriip an, einen hochfrequenten Schrei auszusenden, um die Aufmerksamkeit derer, die er retten wollte, auf sich zu lenken.


Aetheris Band 1-3

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