Читать книгу Aetheris Band 1-3 - Alec J. Archer - Страница 51
Rastgespräche
ОглавлениеAm frühen Abend suchte Araneon einen geeigneten Rastplatz für die Nacht. Er fand eine Senke in einem Waldstück. Lormun und Toshira schlugen zwei Zelte auf. Die Reitkatzen bildeten einen Kreis. Lormun musste seinen Reitscorpiden auf Jagd schicken. Die meisten der Reitparder fühlten sich in seiner Nähe unwohl.
Der Ætherschlitten dümpelte auf dem Rasen vor sich hin. Adriël balancierte seitlich stehend auf dem Rücken des Mandori. Dieser flog zu einem nahen Teich, drehte sich auf den Rücken und plumpste gemeinsam mit Adriël hinein.
Chan wollte hinterher laufen.
Toshi hielt sie zurück. “Bleib bitte in der Nähe des Bannkreises. Mir zuliebe.
Chan nickte. Sie wollte ihr nicht noch mehr zumuten.
“Komm”, sagte sie zu ihrer Ziehmutter, “ich muss dir noch etwas beichten.” Chan führte Toshira etwas abseits, damit sie sich ungestört unterhalten konnten.
“Ich glaube, Coran war auch in diesem Lager. In einem der Pritschenwagen.”
Als Toshira sie verständnislos ansah, erklärte ihr Chan, was sie erlebt hatte, festgeschnallt auf einer Holzpritsche in einem der seltsamen hohen Gefährte.
“Ich hätte ihn befreien können. Ihn suchen müssen. Doch ich war zu feige.”
Sie sah zu Boden. “Ich will nicht, dass du noch einmal zwischen uns entscheiden musst.”
Toshira nahm sie in den Arm. “Kleines”, sie strich Chan über das Haar, “du hast das Richtige getan. Du bist heil zu mir zurückgekehrt. Sollte sich die Möglichkeit ergeben, werde ich Coran suchen. Und wenn er noch lebt, werde ich ihn befreien.”
Toshira legte Chan eine Hand auf die Schulter und blickte ihr fest in die Augen.
“Er würde nicht wollen, dass ich dein Leben gefährde, indem ich ihn jetzt suche. Wenn ich von dir verlangen würde, dich für ihn in Lebensgefahr zu begeben, würde er mir das nie verzeihen.” Die Schwertmeisterin warf mit einer Hand ihren dunklen Zopf auf den Rücken.
“Ich würde mich immer für dich entscheiden. Auch wenn ich solche Situationen hasse. Ich würde nie”, sie hob das Kinn ihrer Ziehtochter an und sah ihr tief in die Augen, “niemals jemanden anders retten, wenn ich dich dafür im Stich lassen müsste. Du bist mein Leben.”
Sie lachte auf. “Glaub mir, die ersten Jahre waren anstrengend. Ich bin keine Mutter. Kleinkinder sind weiß Ceon sehr anstrengend.” Toshiras Blick wanderte in die Ferne.
“Als du sechs, sieben Jahre alt warst, bist du mir mit deiner Fragerei dermaßen lästig geworden. Wenn es mir zu viel wurde, habe ich dich manchmal angeschrien. Zeichensprache ist furchtbar ungeeignet, um Wut herauszulassen.”
Toshira zog eine Grimasse. “Hinterher habe ich mich jedes Mal gehasst.”
Die Schwertmeisterin seufzte.
“Als du mir im Jahr darauf meine Fähigkeit zu sprechen wiedergabst, dachte ich zum ersten Mal nicht mehr daran, wie lange ich noch auf dich aufpassen muss. Seit diesem Tag hoffe ich nur noch, immer an deiner Seite sein zu können.” Sie holte ihren Kriegerzopf wieder nach vorne und strich mit den Fingern daran entlang.
“Die Ereignisse der letzten Tage haben mir vor Augen geführt, dass ich niemals so lange hätte zögern dürfen. Ich hätte dir das alles viel früher sagen müssen.”
Toshira seufzte.
“Immerhin weißt du jetzt, woher du wirklich kommst. Warum du bei mir aufgewachsen bist. Zumindest weißt du, was ich weiß.” Toshiras Augen glitzerten.
“Seit diesem Tag, an dem ich wieder eine Stimme hatte, verging kein Tag, ohne dir dafür im Stillen zu danken. Du hast eine Gabe, Chan.
Du bist rein und klar wie ein Gebirgsbach. Deine Seele ist unverdorben. Nicht so, wie viele andere, die nur ihren Vorteil suchen. Krämerseelen, die nichts ohne Gegenleistung tun.
Es ist egal, ob deine Augen orange sind, oder ob dir plötzlich Hufe wachsen. Was zählt, ist dein Wesen. Du bist, was du bist.” Eine Träne rann Toshiras Wange herab. “Ich bin stolz auf dich, Kleines.”
Chan war sprachlos. Überwältigt. Sie hatte einen Kloß im Hals. Nie hatte sie geahnt, dass Toshi sie so sah. Sie umarmte ihre Ziehmutter. Zog sich näher an sie heran und legte den Kopf an ihre Schulter.
“Danke.” Sie drückte, so fest sie konnte. Sie wollte nie mehr loslassen. Doch sie musste, als sie einen Schrei hörte.
“Dæmonen!”