Читать книгу Aetheris Band 1-3 - Alec J. Archer - Страница 54
Rast am Plateau
ОглавлениеWenig später saßen die Gefährten ab. Ein flaches Felsplateau strahlte die gespeicherte Wärme des Tages ab. Im Norden des Plateaus stand eine Baumgruppe, die den schwachen Wind abhielt. Die Reitkatzen machten es sich auf dem warmen Fels bequem. Ihre Reiter ebenso. Ladhar legte die Holztafeln des Bannkreises aus.
Toshira half Chan zu einer Stelle, an der Menon bereits seine Utensilien ausgebreitet hatte. “Ich verstehe das nicht”, rätselte der Heiler, als er die Wunde begutachtete. “Deine anderen Wunden sind verheilt. Zu sagen, dass sie einfach gut verheilt sind, wäre eine glatte Untertreibung. Die Prellungen und Schnitte aus der Gefangenschaft sehen übler aus, als sie sollten. Man könnte meinen, dass deine Heilkräfte die kleineren Wunden nicht ernst nehmen. Doch deine Pfeilwunde verhält sich ganz normal. Die entzündungshemmende Salbe scheint ihr Werk zu tun. Wenn es dabei bleibt, wirst du für eine halbe Drachenperiode deinen Arm in einer Schlinge tragen müssen.”
Toshira wirkte besorgt. “Ein Mondzyklus. Wird es wieder vollständig verheilen?”
“Soweit ich das beurteilen kann, ja. Aber es ist noch zu früh, um eine eindeutige Prognose abzugeben. Wir müssen abwarten, wie sich das Narbengewebe entwickelt.”
Überraschend beschloss Araneon, dass sie hier rasteten und schliefen: “Die Dæmonen sollen uns nicht wieder überraschen. Wir werden in der Nacht reisen. Dann sollten wir Moran morgen vor Sonnenuntergang erreichen.”
Chan war es recht. Die Schaukelei im Ætherschlitten war zwar erträglicher, als auf Navars Rücken zu sitzen, aber in Ruhe zu liegen war weitaus besser.
Adriël erkundigte sich nach Chans Wunde. Lormun stieß dazu. “Bah. Süßholz. Wie geht’s dir, kleine Schwertschwingerin?” Der Orc ließ seine Hauer aufblitzen. Er tippte sich an den einen, der gesplittert war.
“Alles wieder heil, dank des Zahns meines Großvaters.”
Er hatte rote Fäden um beide Hauer geschlungen, so dass sie ein kreuzförmiges Muster darauf bildeten.
“Sieht gut aus”, fand Chan. “Wo hast du die Bänder her?”
“Von Menon.”
“Der Heiler? Er ist eine echte Fundgrube.” Chan lächelte.
“Ja. Ich habe das Band mit Blut gefärbt. Nach alter Sitte meines Clans.” Er schlug sich vor die Brust.
“Du hast dich dafür verletzt?” Chan sah entsetzt drein.
“Nein. Ich habe dein Blut genommen. Es war genug davon da.”
Chan erbleichte.
“Ich kann sie wieder abnehmen, wenn es dir lieber ist.” Der Orc grunzte zur Bestätigung.
“Nein, behalt sie. Ich muss mich erst an deine Gebräuche gewöhnen. Entschuldige.”
Der Orc grinste. “Du bist vermutlich der erste Mensch, der sich bei einem Orc entschuldigt, weil er sich erst an seine Gebräuche gewöhnen muss. Du bist wirklich ein besonderes Exemplar eurer Gattung. Es ist mir eine Ehre, deine Blutbänder zu tragen.”
Er stand auf, nickte Chan zu und machte sich auf den Weg zu seinem Scargoyle. Wahrscheinlich jagte das Tier wieder Spinnen. Chan schauderte.
Tarodrim trat an ihr Lager. Er ging in die Hocke.
“Wie geht es dir, Welpe?” Die sandgelbe Mähne umrahmte die Züge des Löwenkopfes vor dem allmählich dunkler werdenden Himmel.
“Es geht.” Chan verzog das Gesicht, als sie eine andere Position einnahm.
“Du bist tapfer.” Der Leodar legte seine Pranke sanft auf ihren Arm. “Ich habe noch nie ein Menschenkind in deinem Alter kennengelernt, das so viel Mut aufgebracht hat, wie du.”
Aus seiner Kehle drang ein tiefes schnurren.
Chan ergriff seine Pranke mit ihrer Hand.
“Danke.” Sie wusste nicht, was sie anderes hätte sagen sollen.
“Wo immer du hingehst. Solange diese Gehörnten unsere Welt bedrohen, werde ich in deiner Nähe sein. Du bist wichtig. Du bist die Prophezeite, da bin ich sicher.”
Chan wusste, dass es ihm ernst war. “Ich weiß nicht, ob du Recht hast. Wenn es nach mir geht, dann lieber nicht.”
Als sie seinen Blick bemerkte, schämte sie sich für ihre Worte. Sie nahm ihm seine Hoffnungen.
“Ich bin dir sehr dankbar. Wenn du mich nicht aufgefangen hättest, als ich vom Baum fiel, würde ich wahrscheinlich viel schlimmer aussehen.” Sie lächelte.
Der Leodar grollte. “Womöglich.” Er stand auf. Er machte Platz für Adriël.
Adriël hatte sich lange bei Chan aufgehalten Sie genoss seine Nähe.
Toshira war die Letzte, die noch einmal nach ihr sah.
“Ich denke, ihr wollt noch ein wenig unter euch sein. Rahriip verlangt nach mir.” Damit verschwand der Halb-Lordrianer in Richtung seines Ætherschlittens.