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Die Taverne

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“Da vorne ist die Taverne”, rief Vendira. “Es sind noch sechs Stunden bis Moran.” Es war das erste Mal seit ihrem Aufbruch, dass die Halbelfe etwas von sich aus geäußert hatte.

Araneon wandte sich um. Sein Gesicht verfinsterte sich. “Das bedeutet, wir kommen erst nach Sonnenuntergang an.”

“Wir könnten hier rasten”, schlug Menon vor, “Das Mädchen könnte Ruhe gebrauchen.” Luritri sah sich um. “Nein. Nicht mit den Dæmonen da draußen. Wir reiten nach Moran. Adriël, wie schnell kann dein Mandori dich dorthin bringen?”

“Wie schnell könnt Ihr reiten?” Adriëls Zähne blitzten.

“In Ordnung. Wir machen fünfzehn Minuten am Gasthaus Rast. Dann werden wir im schnellen Trab auf Moran zu halten. Es wird anstrengend. Ruht Euch noch einmal aus.”

“Chan!” Vendira stieß sie an. “Wach auf. Du musst dich gleich festhalten. Die Fahrt wird etwas rauer.”

Chan gähnte. Sie war eingenickt. “Ist die Rast schon um?”

“Ja. Du bist nicht einmal aufgewacht, als Menon dich untersucht hat.”

“Ich fürchte, ihr werdet noch einen Moment auf mich warten müssen. Sonst gibt es ein Unglück.”

Die Halbelfe lächelte schwach. “Beeil dich.”

Ladhar band die letzte Runentafel am Rumpf des Ætherschlittens fest. Er sah zufrieden aus. “Jetzt kann Euch im Schlitten nichts passieren. Zumindest kann kein Dæmon hinein. Wir können ihn im Notfall als bewegliches Rückzugsgebiet nutzen.”

Araneon besah sich das Werk. “Das war ein guter Einfall, Schreiber.”

Ladhar strahlte. “Natürlich, was denn sonst.”

Die Wunde schmerzte von der unruhigen Fahrt. Noch fünf Stunden. Adriël erzählte ihr ein paar Anekdoten aus seiner Zeit in Lyrin-Mar. “... Und der Fischer ließ den armen Kerl mit einem Aal und einem Bier stehen.”

Chan sah in fragend an. “Entschuldige. Ich bin nicht ganz mitgekommen.”

Er schüttelte den Kopf. “Macht nichts. Du warst kurz weg, glaube ich.” Er fuhr fort. “Nachdem ich das Mandori-Ei fast vergessen hatte, das ich vor dem Verkauf der Zucht fand, fing es an, hohe zirpende Töne von sich zu geben. Ich brachte es an den Strand und grub es ein. Wie ich es so oft von Mutter gehört hatte. Nach drei Tagen und Nächten in meinem Zelt sah ich aus, wie ein Vagabund. Ich hatte viel zu wenig zu essen dabei.” Er lachte. “Ich war fünfzehn. Es war mitten im Sommer, in der Periode von Caliopés Atem. Und da war er.” Adriël deutete auf den kleinen Flugrochen, der den bootsförmigen Ætherschlitten zog. Das erste, was er zirpte, war Rahriip. Und so heißt er seither.” “Du bist wirklich ein seltsamer Kerl.” Chan verzog die Mundwinkel. Sie hatte kaum noch Kraft. Sie war müde. Sehr müde.


Aetheris Band 1-3

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