Читать книгу Aetheris Band 1-3 - Alec J. Archer - Страница 55
Respektbezeugungen
Оглавление“Wie geht es dir? Du siehst müde aus.” Toshira lächelte Chan voller Liebe an.
“Es ging schon besser. Aber es wird gehen.” Chan zwang sich zu einem Lächeln.
“Toshi, alle sorgen sich um mich. Wie kommst du denn klar?” “Mach dir keine Sorgen, Kleines. Ich bin unverwüstlich. Ich wurde von Luritri ausgebildet. Ich bin eine Sei-Djin.” “Du bist tapfer. Ich meine auch nicht die Lederfratzen. Du musst damit fertig werden, dass du dich nicht in jedem Moment um mich kümmern kannst. Ebenso wie du nicht weißt, ob dein Liebster noch am Leben ist. Und wenn ja, wie es ihm geht.” Die Schwertmeisterin wischte sich über ein verdächtig schimmerndes Auge. “Ich komme schon klar. Ich finde es lieb von dir, dass du auf mich aufpassen willst. Aber das brauchst du nicht.” “Doch. Wir sind füreinander da, Toshi. Ich bin kein Kind mehr.” “Das bist du nicht. Ich muss erkennen, dass du viel zu schnell erwachsen wirst.”
Sie schwiegen eine Weile.
Toshira schien etwas sagen zu wollen.
Chan seufzte. “Heraus damit. Was bedrückt dich?”
“Nichts. Es ist nur — wir haben nicht oft darüber gesprochen.” Sie senkte ihre Stimme. “Du und Adriël. Du musst aufpassen, falls ihr - du weißt schon. Falls ihr euch näherkommt. Falls du bei ihm liegst. Du bist seit einiger Zeit fähig, ein Kind zu empfangen.”
Chan schoss das Blut in die Wangen. “Oh. Ich habe eigentlich nicht daran gedacht. An sowas meine ich.” Sie flüsterte. Dachtest du wirklich, er und ich...?” Chan senkte den Kopf. Sie spielte mit dem Verschluss einer Tasche ihrer Weste. “Ich meine, wir sind Freunde geworden. Er sieht interessant aus, ja.” Chan seufzte. Sie hob ihren Kopf. “Lass uns einfach Zeit. Er ist ein guter Freund, der zuhört.” Chan riss die Augen auf. “Oh. Damit will ich nicht sagen, du würdest nicht...” Das Gesicht der Schwertmeisterin hellte sich auf. “Ich mache mir einfach zu viele Gedanken. Verzeih mir.” “Toshi?” “Ja?” “Auch wenn ich das später bereue: du kannst ruhig Kleines zu mir sagen.” “Ist gut, Kleines.” Toshira strich Chan über das Haar. “Versuch ein wenig zu schlafen - Hey!” Ein Reitpuma stieß die Schwertmeisterin sanft beiseite. Bevor Toshira sich von ihrer Überraschung erholt hatte, rieb die Katze ihren Kopf an Chans Wange. Chan hielt den Puma zunächst für das Tier von Amaru, dem Zayao-Soldaten. Als sie sich auf ihre gesunde Schulter stemmte, sah sie etwa zwei Dutzend Reitkatzen, die friedlich durch das provisorische Lager auf sie zu trotteten. Ihre Gefährten rückten respektvoll beiseite. Sie wirkten nicht minder überrascht. “Das sind die Reittiere der Toten aus Fort Fox”, raunte Toshira. Die Großkatzen rieben alle nacheinander ihre Köpfe an Chans Wange. Unsicher, was sie sonst tun sollte, kraulte sie jedem der Tiere mit ihrem gesunden Arm den Nacken. Navar, ihr Panther, übermittelte Chan mehrere Eindrücke. Ihr wurde klar, was die Raubtiere antrieb. Sie wollten ihre toten Reiter nicht einfach so sterben lassen. Sie hatten Navar als Leittier anerkannt. Und damit auch seine Reiterin. Jetzt erwiesen sie Chan auf Geheiß ihres Rudelführers Respekt. Chan erklärte es den anderen. Die leisen Gespräche wurden wieder aufgenommen.
Die Katzen gesellten sich zu Navar. Der Panther schnurrte zufrieden.