Читать книгу Aetheris Band 1-3 - Alec J. Archer - Страница 60

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Chan öffnete die Augen.

Jemand goss ihr Wasser ins Gesicht.

Chan!”

Sie sah verschwommene Gesichter. Ihr Blick wurde klarer. Toshira mit dem schwarzen Kriegerzopf und den schrägstehenden Augen, Menon der Heiler unter der unvermeidlichen grünen Kapuze, Adriëls blassblaues Gesicht, Lormuns Hauer, Vendiras spitze Ohren, Ladhars rotblonder Schopf, der Löwenkopf von Tarodrim.

Sie rang nach Luft. Ihr Atem ging rasselnd. Es wurde wieder dunkel um sie.

Ladhar rief etwas.

“Ich Dummkopf. Ich Idiot. Wieso habe ich es nicht gleich erkannt?”

Die Welt wurde wieder heller. Die Gesichter schärfer. Ihr Atem ging schnell. Er rasselte nicht mehr. Araneon gestikulierte. Redete auf Ladhar ein.

Brauner Nebel fiel.

“Dæmonen”, hauchte Chan.

Ein halbes Hundert Gehörnter tauchte aus dem Nichts auf. Sie umstanden die Gefährten. Chan konnte jedes Detail ihrer mattschwarzen Panzerrüstungen erkennen. Dies war keine gewöhnliche Patrouille. Diese hier strahlte eine kalte, endgültige Bedrohung aus, Chan nahm nicht an, dass diese Einheit Gefangene machte.

Luritri schwang ihre doppelten Kasans. Toshira ebenso.

Vendira hatte Ihren Elfenbogen abgelegt. Sie wurde zu einem verschwimmenden Wirbel aus Kurzschwertern.

Tarodrim, der löwenköpfige Gigant schwang sein überdimensionales Schwert, das Leocor. Lormun mit seinen Blutband-Hauern teilte mächtige Hiebe mit dem Breitschwert aus. Sein Scargoyle, das skorpionartige Reittier, deckte ihm den Rücken. Der mächtige Schwanzstachel peitschte durch die Luft. Araneon, der Stratege, zog seine Handarmbrust aus dem Futteral, betätigte den Abzug. Warf die Waffe in den Ætherschlitten. Zog sein Rapier. Griff den Faustschild mit der Linken. Blockte, stach, hieb. Amaru, der Zayao-Soldat hielt seinen Säbel beidhändig. Bleckte die Zähne. Griff an. Adriël zog seinen Kurzbogen aus dem Fach in der Bordwand. Seine hellblaue Haut glitzerte in der Abendsonne. Die Pfeile der Halbelfe lagen bereit. Er verschoss Pfeil um Pfeil. Einer durchdrang ein Helmvisier. Ein Dæmon fiel. Klingen fanden Ziele. Fraßen sich in Rüstungsspalte. Zu wenige. Luritri hatte zwei Gegner gefällt. Der Erste erhob sich bereits wieder.

Ein Strom aus Reitkatzen ergoss sich in den Kampf. Leoparden, Pumas, Navar, Chans Panther. Eine Flut geschmeidiger Muskeln warf sich der dunklen Übermacht entgegen. Brachte schwer gerüstete Dæmonen zu Fall. Die Gehörnten rückten vorsichtiger vor. Fast respektvoll.

Chan atmete scharf ein. Schmerz. Sie erhob sich. Heile, verdammte Schulter!

Dichter brauner Æther strömte aus den Leibern der verhassten Fluggestalten herab. Æthervögel.

Chan zog an dem dunklen Nebel. Er bildete einen Strudel, dessen Spitze auf Chan zuwanderte. Der Wirbel erreichte sie. Es wurde dunkel. Sie fiel. Endlos.


Chan öffnete die Augen.

Sie lag am Boden. Schüttelte sich Staub vom Gesicht. Sie mühte sich auf die Beine.

Eine der Lederfratzen kroch auf Luritri zu. Das Schwert zum Stich bereit. Die Zayao lag da. Friedlich.

Manche erhoben sich. Träge. Desorientiert. Freunde. Feinde.

Reitkatzen lagen am Boden. Teils schwer verletzt. Wo war Navar?

Chan hob den Kristallbogen auf. Wie in Trance zog sie einen der schwarzen Pfeile aus dem Köcher der Halbelfe. Legte ihn auf die Sehne. Erinnerte sich an Toshiras Unterweisungen. Die Federn kitzelten an ihrer Wange. Die Kerbe lag am Mundwinkel an. Sie öffnete ihre Finger. Die Sehne schnellte nach vorn. Sie wahrte den Stillstand des Atems, den Hals des Dæmonen im Fokus. Er holte zum Stich aus. Der Gehörnte stach zu. Er erzitterte. Dæmonenblut ergoss sich auf durstigen Boden. Mischte sich mit dem Blut der Zayao.

Chan rannte.

Sie erreichte die Schwertmeisterin. Die Klinge war in ihren Hals gedrungen. Chan zog sie heraus. Legte ihre Hände an die Seiten von Luritris Hals.

Chan griff nach den Kräften in ihrem Innern. Sie zwang die Klarheit aus sich heraus. In den Katzenhals.

Die Welt schwankte und wurde trüb. Chan sank in den Staub.


Chan öffnete die Augen.

Sie setzte sich auf. “Was ist passiert?”

“Sie ist die Auserwählte.” Luritri sprach nur diese vier Worte.

Die anderen sahen Chan an.

“Du hast uns gerettet, Ceon weiß wie.” Ladhar ging auf sie zu. Umarmte sie, hob sie hoch, wirbelte sie herum. Sie spürte seinen Lippen an ihrem Hals.

“Sachte, Ladhar.” Toshira umarmte Chan ebenfalls.

“Ich bin stolz auf dich”, flüsterte sie Chan ins Ohr. “Du hast einer Legende das Leben gerettet. Du hast uns alle gerettet.”

Adriël stand vor ihr. Chan hob die Hände. “Keine weiteren Umarmungen.”

Der Halb-Lordrianer wirkte enttäuscht.

“Was genau ist eben passiert?”, fragte Chan.

“Wir hatten gehofft, das würdest du uns erklären”, gab Araneon zurück.

“Ich habe da eine Theorie.” Ladhar drückte den Rücken durch. Ich erkläre es Euch.”

“Aufsitzen”, befahl Araneon. “Wir müssen zuerst Moran erreichen. Dann hören wir uns an, was du zu sagen hast, Gelehrter.”

Er wies mit dem Arm nach vorn. “Eine halbe Stunde. Dann sollten wir es geschafft haben. Ich will vermeiden, dass uns die Dæmonen noch einmal in der Nacht überraschen.”

Er trieb seine Reitkatze an. Das gelbe Fell des Leoparden glänzte in der Abendsonne.


Aetheris Band 1-3

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