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5 bis 8. Bändchen
XXXIV.
Voltaire und Rousseau

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Das Schlafzimmer in Luciennes war, wie gesagt, ein Wunder hinsichtlich des Baus und der Einrichtung.

Gegen Osten liegend, war es so hermetisch durch die vergoldeten Läden und die atlaßenen Vorhänge geschlossen, daß der Tag nie eindrang, ohne zuvor wie ein Höfling den kleinen und den großen Zutritt erlangt zu haben.

Im Sommer bewegten unsichtbare Ventilatoren eine gereinigte Luft, der ähnlich, welche tausend Windfächer hätten hervorbringen können.

Es war zehn Uhr, als der König das blaue Zimmer verließ.

Diesmal warteten die Equipagen des Königs seit neun Uhr im großen Hofe.

Zamore gab mit gekreuzten Armen Befehle, oder that wenigstens, als ob er Befehle ertheilte.

Der König trat an das Fenster, und sah alle diese Vorkehrungen zu seiner Abreise.

»Was soll das heißen, Gräfin?« fragte er, »frühstücken wir nicht? Es ist, als ob Sie mich nüchtern wegschicken wollten?«

»Gott verhüte es, Sire,« antwortete die Gräfin, »aber ich glaubte, Eure Majestät habe in Marly Rendezvous mit Herrn von Sartines.«

»Bei Gott! man könnte Sartines sagen lassen, er soll mich hier aufsuchen; es ist sehr nahe,« sprach der König.

»Eure Majestät wird mir die Ehre erweisen, zu glauben, es sei nicht ihr zuerst dieser Gedanke gekommen,« versetzte die Gräfin lächelnd.

»Und dann ist der Morgen überdies zu schön, als daß man arbeiten sollte: wir wollen frühstücken.«

»Sire, Sie müssen mir wenigstens einige Unterschriften geben.«

»Für Frau von Béarn?«

»Allerdings, und auch mir den Tag bezeichnen.«

»Welchen Tag?«

»Und die Stunde.«

»Welche Stunde?«

»Den Tag und die Stunde meiner Vorstellung.«

»Meiner Treue,« sagte der König, »Sie haben Ihre Vorstellung wohl verdient, Gräfin; bestimmen Sie den Tag selbst.«

»Sire, es geschehe so bald als möglich.«

»Ist Alles. bereit?«

»Ja.«

»Haben Sie Ihre drei Verbeugungen machen gelernt?«

»Ich glaube wohl; denn seit einem Jahre übe ich mich darin.«

»Sie haben Ihr Staatskleid?«

»Vierundzwanzig Stunden genügen, um es zu machen.«

»Sie haben Ihre Pathin?«

»In einer Stunde wird sie hier sein.«

»Nun, Gräfin, hören Sie einen Vertrag.«

»Welchen?«

»Sie sprechen mir nicht mehr von der Angelegenheit des Vicomte Jean mit dem Baron von Taverney?

»Wir opfern also den armen Vicomte?«

»Meiner Treue, ja!«

»Wohl, Sire, wir werden nicht mehr davon sprechen  . . . Der Tag?«

»Uebermorgen.«

»Die Stunde?«

»Zehn Uhr Abends wie gewöhnlich.«

»Abgemacht.«

»Königswort?«

»So wahr ich ein Edelmann bin!«

»Hier. Frankreich.«

Und Madame Dubarry reichte dem König ihre kleine Hand, in welche Ludwig XV. die seinige fallen ließ.

An diesem Morgen empfand ganz Luciennes die Heiterkeit des Herrn.

Er hatte bei einem Punkte nachgegeben, bei welchem er seit langer Zeit nachzugeben beschlossen, aber er hatte bei einem andern gewonnen. Es war Alles Vortheil: er würde hunderttausend Franken Jean unter der Bedingung geben, daß er sie in den Bädern der Pyrenäen oder von Auvergne verlöre, und das müßte als eine Verbannung in den Augen der Choiseul gelten. Er hatte Louisd’or für die Armen, Kuchen für die Karpfen und Complimente für die Malereien von Boucher.

Joseph Balsamo Denkwürdigkeiten eines Arztes 1

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