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Es gab insgesamt drei Personen in Potsdam, die Jana Petersen hießen.

Es stellte sich heraus, dass eine dieser Personen eine Boutique eröffnet hatte.

„Das ist sie!“, meinte Jürgen, als Max Herter ihm diese Erkenntnisse telefonisch durchgab. „Sie versucht beruflich wieder dort Fuß zu fassen, wo sie auch vorher schon tätig war!“

Über das Internet war auch die Adresse dieser Boutique schnell zu finden. Das Geschäft lag in der Elisabeth Reitmeier Straße in Potsdam.

Olli und Jürgen betraten den Laden.

Die Chefin persönlich stand hinter dem Kassentisch und sah ein paar Rechnungen durch, als die beiden Kommissare ihr die Marke entgegenhielten.

„BKA. Sind Sie Jana Petersen?“, fragte Jürgen.

Sie blickte auf, strich sich eine Strähne aus dem Gesicht und wurde dunkelrot.

„Ja“, murmelte sie.

„Wir müssen Ihnen ein paar Fragen stellen, vielleicht gehen wir dazu in einen Nebenraum.“

„In Ordnung.“ Sie fasste sich und wandte sich der einzigen Angestellten des Ladens zu, einer jungen Frau mit brünetten, gelockten Haaren. „Würdest du mal eben übernehmen, Dana?“

„Ja klar!“

Jürgen und Olli gingen zusammen mit der Frau, die sich nun Jana Petersen nannte, in einen benachbarten Lagerraum.

Sie verschränkte die Arme vor der Brust.

„Was ist? Was werfen Sie mir vor?“

„Ihnen persönlich wahrscheinlich nur mehrfache Urkundenfälschung. Aber das ist etwas, worüber man hinwegsehen könnte. Wir brauchen Ihre Hilfe.“

„So?“

„Ihr wirklicher Name lautet Svetlana Bykow...“

Sie schluckte. Ihr Gesicht wurde dunkelrot.

„Es geht wahrscheinlich mal wieder um meinen Bruder und seine Geschäfte!“, stieß sie hervor.

„Was wissen Sie darüber?“, fragte Jürgen.

„Nur, dass sie nicht legal sind und ich nichts damit zu tun haben will.“

„Gilt das nur für die Geschäfte oder auch für Ihren Bruder persönlich?“

„Für beides.“

„Er hat Ihnen zu Ihrem neuen Leben hier in Deutschland verholfen“, gab Olli etwas verständnislos zu bedenken.

Sie nickte. „Das mag sein. Aber seine illegalen Geschäfte sind auch der Grund dafür, dass ich meine Identität verändern musste. Er tauchte plötzlich auf und meinte, ich müsste von heute auf morgen alle Brücken abbrechen, damit ein paar Leute, mit denen er wohl Meinungsverschiedenheiten hatte, nicht auf die Idee kämen, ihn damit unter Druck zu setzen, dass sie mich entführten oder dergleichen.“

„Wenn wir Sie finden konnten, können andere das auch. Wenn Sie also wissen, mit wem sich Ihr Bruder angelegt hat, dann sollten Sie uns das sagen. Jede auch noch so vage Vermutung könnte wichtig sein. Davon abgesehen brauchen wir eine Speichelprobe von Ihnen, um die DNA eines Blutflecks mit Ihrer zu vergleichen. Nur so können wir vielleicht feststellen, was mit Ihrem Bruder geschehen ist!“

„Können Sie mich dazu zwingen?“

„Es scheint Sie ja nicht sehr zu kümmern, ob ihr Bruder nun tot ist oder nicht.“

Sie zuckte die Schultern. Ihr Mund wirkte wie ein gerader Strich.

„Wie ich Ihnen gerade schon schilderte, haben wir unsere Probleme miteinander. Aber Sie haben Recht. Bei dieser Sache sollte das alles keine Rolle spielen.“

„Das ist vernünftig“, nickte Jürgen.

„Dann sagen Sie mir, was ich tun muss, um diese Probe abzugeben?“

„Das können wir gleich hier mit einem Wattestäbchen machen, das Sie in den Mund nehmen.“

Sechs Krimis: Ferienkiller

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