Читать книгу Killerland: Krimi Koffer 10 Krimis auf 1300 Seiten - Alfred Bekker - Страница 27

Оглавление

20


Wir gingen in den Salon.

Ein Kollege versuchte vergeblich, die Witwe zu trösten.

Währenddessen sprach eine Mitarbeiterin des Erkennungsdienstes Stefan an. An ihrem weißen Einweg-Overall, klebte ein Namensschild, auf dem 'Patricia Gernegroß' stand. Ich kannte sie flüchtig und wusste nur, dass sie einen Doktortitel in Chemie hatte. Stefan hatte öfter mit ihr zu tun gehabt.

„Begleiten Sie mich ins Wohnzimmer, wo die Leiche gefunden wurde, Stefan?“

„Sicher, wenn ich da nichts durcheinanderbringe.“

„Wir haben den Bereich so weit abgespurt, dass Sie da rein können. Dann kann ich Ihnen eine grobe Analyse des Tathergangs geben.“

„Okay.“

Ich wandte mich unterdessen an Frau Feldmann. „Kommissar Harry Kubinke, BKA. Ich möchte Ihnen mein tief empfundenes Beileid ausdrücken.“

„Danke, Herr Kubinke“, murmelte Frau Feldmann tonlos. Ihr Make-up war verlaufen. Sie strich sich eine Strähne aus dem Gesicht und schluckte. „Ich bin heute Morgen aus Hamburg zurückgekehrt. Gott sei Dank sind die Kinder noch bei meinen Eltern, sonst wären sie dabei gewesen, als ich meinen Mann gefunden habe.“

„Er war also allein im Haus?“

„Ja. Er wollte an einer wichtigen Rede arbeiten, die er vor Parteifreunden halten musste.“

„Ich habe umfangreiche Sicherheitsvorkehrungen gesehen. Ihr Haus ist gut gesichert und ich frage mich, wie es der Täter schaffen konnte, zu Ihrem Mann vorzudringen.“

„Mir ist aufgefallen, dass die Alarmanlage ausgeschaltet war.“

„Haben Sie auch Sicherheitspersonal angestellt?“

„Ja, aber dem hatte mein Mann freigegeben, weil unsere Kinder und ich nicht im Haus waren und die Anlage an sich auch völlig ausreichend ist. Schließlich haben wir eine direkte Alarmleitung zur Polizei. Das nächste Revier ist nur wenige Minuten entfernt. Und Johann wollte wirklich Ruhe haben. Es gab so Phasen, dann konnte er es einfach nicht leiden, wenn noch irgendjemand sonst im Haus war. Egal ob Hausangestellter Gärtner oder Sicherheitsleute.“

„Und die außer Kraft gesetzte Alarmanlage hat Sie nicht beunruhigt?“

„Nein. Manchmal trifft sich bei solchen Gelegenheiten kurzfristig mit irgendwem, wenn es sich nicht aufschieben lässt. Oder er hat sich was zu Essen von einem Catering Service bestellt. Dann hat er auch in der Vergangenheit schonmal vergessen, die Alarmanlage hinterher wieder einzuschalten.“

„Das heißt, er muss seinen Mörder gekannt und hereingelassen haben?“, hakte Rudi nach.

Sie nickte. „Eine andere Erklärung hätte ich nicht. Jedenfalls konnte ich nirgends Spuren eines Einbruchs bemerken. Erst als ich das Wohnzimmer betrat...“ Sie schluckte und sprach nicht weiter. Stattdessen schüttelte sie nur stumm den Kopf.

„Eine Frage hätte ich noch. Wie gut kannte Ihr Mann eigentlich Karlheinz Brakowski?“

Sie sah mich etwas irritiert an. „Ich weiß im Moment ehrlich gesagt nicht, wer das sein sollte, Kommissar Kubinke. Der Name kommt mir bekannt vor, aber seit mein Mann angekündigt hat, für den Bundestag zu kandidieren, haben wir beide die Hände von so vielen Leuten geschüttelt, dass ich Ihnen beim besten Willen nicht sagen kann, ob jemand dabei war, der Brakowski heißt.“

„Es handelt sich um den stellvertretenden Polizeichef von Berlin. Er trägt meistens Uniform und hat ein eher militärisch wirkendes Auftreten, wenn Sie verstehen was ich meine!“

Ihr Gesicht veränderte sich. Sie zog die Augenbrauen zusammen. „Doch, an den stellvertretenden Polizeichef erinnere ich mich. Der war auf mehreren unserer Gartenfeste. Richtig, der hieß auch Brakowski! Johann hat ihn mir sogar vorgestellt. Er hat uns übrigens von sich aus das Angebot gemacht, eine direkte Alarmleitung zur Polizei einzurichten. Er meinte, dass das unverzichtbar wäre, wenn mein Mann noch bekannter würde!“

„Womit er sicher Recht hatte!“

„Mehr kann ich Ihnen da nicht sagen! Wieso fragen Sie nach ihm?“

„Nur so. Ich danke Ihnen, Frau Feldmann. Wenn ich noch weitere Fragen habe, werde ich mich an Sie wenden.“

Sie hob den Blick und sah mich einen Moment lang mit einem sehr klaren Blick an. „Ich hoffe, Sie finden das Monster, das meinen Mann auf dem Gewissen hat!“

Killerland: Krimi Koffer 10 Krimis auf 1300 Seiten

Подняться наверх