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„Bist du verrückt?“, fragte mich Rudi kurz darauf, als wir zusammen mit einem Erkennungsdienst-Kollegen ins Freie gingen. Unser Kollege Kommissar Detlef Richards kam uns entgegen, der erst jetzt auf dem Anwesen der Feldmanns eingetroffen war.

„Warum, weil ich mich nach einem Bekannten des Mordopfers erkundigt habe, Rudi? Das ist doch Routine!“

„Nein, du hast nur im Nebel gestochert, Harry!“

„Rudi, ich weiß noch nicht, was da nicht stimmt, aber es ist doch wohl ziemlich auffällig, dass es da Verbindungen gibt! Vorausgesetzt, es stellt sich heraus, dass auch Johann Feldmann von dem Killer mit der Delle umgebracht wurde, können wir Karlheinz Brakowski ja mal um seine Meinung fragen. Schließlich war er diesem Kerl doch auf den Fersen, wenn ich das richtig sehe!“

Anschließend inspizierte wir zusammen mit dem Kollegen der Abteilung Erkennungsdienst den Bootssteg und die Yachten.

Der Kollege hieß Penderow und kannte sich mit der elektronischen Überwachungstechnik aus. Deswegen interessierte ihn auch weder der Bootssteg noch die daran vertäuten Boote, sondern einzig und allein die Frage, ob dieser Bereich des Grundstücks von den Kameras erfasst werden konnte.

Das war offenbar nicht der Fall – und weitere Absicherungen konnten wir auch nicht finden. „Der alte Fehler“, meinte Penderow.

„Was meinen Sie damit?“, fragte ich.

„Also von vorne und im Klartext“, begann Penderow. „Meine Kollegen und ich haben den Zeitpunkt ausgelesen, wann die Alarmanlage zuletzt abgeschaltet wurde. Das war gestern Abend so um 21.00 Uhr und passt mit dem Lieferzeitpunkt eines Pizza Service überein, der auf einer Quittung vermerkt ist, die wir gefunden haben. Außerdem waren im Abfall die dazugehörigen Verpackungen und eine halbe Pizza, die Herr Feldmann offenbar nicht mehr geschafft hat.“

„Danach hat Feldmann die Anlage nicht wieder eingeschaltet?“

„Nein.“

„Was ist mit den Kameras?“

„Die liefen weiter.“

„Das heißt, wenn noch jemand durch das Tor ins Haus gelangt wäre, dann wäre er gefilmt worden.“

„Wir sind die Aufzeichnungen im Schnelldurchlauf durchgegangen. Da ist niemand gekommen.“

„Und wie bitteschön ist der Täter dann zum Haus gelangt?“

Penderow deutete erst auf den Bootsanleger und machte dann eine ausholende Geste. „Dieser Bereich wird offenbar nicht erfasst. Und sehr wahrscheinlich gilt das auch für einen trichterförmigen Bereich, der sich bis zur Terrasse erstreckt. Das meinte ich damit, als ich sagte, es ist der alte Fehler: Das Haupttor ist gut gesichert, aber kein Mensch hat sich darum gekümmert, wer vielleicht vom See aus hier her gelangen könnte.“

„Aber trotzdem muss der Täter von Feldmann reingelassen worden sein – oder haben Sie und ihre Leute doch noch irgendwelche Spuren eines Einbruchs gefunden?“

Penderow schüttelte den Kopf. „Ich würde folgendes vermuten: Feldmann war im Wohnzimmer. Die Terrasse ist nachts beleuchtet. Der Täter ist über den See gekommen, hat sein Boot angelegt, ist auf die Terrasse gelangt und wurde dort von Feldmann hereingelassen.“

„So was macht man nur bei sehr guten Bekannten!“, stellte Rudi fest. „Leuten, denen man absolut vertraut.“

„Einem Polizisten zum Beispiel“, warf ich ein. Eine Bemerkung, die natürlich auf unseren Disput wegen meiner Frage in Bezug auf Brakowski zielte. Aber je mehr ich darüber nachdachte, desto mehr Sinn ergab das, wie ich mit Entsetzen feststellte.

Penderow war jedoch anderer Ansicht. „Kann ja auch sein, dass der Täter eine Waffe auf Herrn Feldmann richtete und ihn dadurch Zwang, die Terrassentür zu öffnen. Schließlich gibt es dort kein Panzerglas und wenn der Unbekannte von draußen einfach geschossen hätte, wäre die Scheiben der Fensterfront kein Hindernis gewesen!“

„Klingt für mich fast nach einer Art konspirativem Treffen, von dem keiner was erfahren sollte!“, meinte jetzt Rudi.

„Die Frage ist, wer wissen konnte, dass man auf diese Weise zum Haus gelangen kann, ohne gefilmt zu werden!“, meinte ich.

„Jemand, der die Anlagen hier gut kannte“, erklärte Penderow.

Rudi sah mich an. „Jetzt sag bitte nicht nochmal 'ein Polizist', Harry!“

Killerland: Krimi Koffer 10 Krimis auf 1300 Seiten

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