Читать книгу Vom Killer gejagt: 7 Strand Krimis - Alfred Bekker - Страница 33
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Wir hörten uns noch etwas um und versuchten insbesondere etwas über Kurt Heinrichs, den Waffenverkäufer, herauszubekommen. Einer der Barkeeper wollte ihn vor ein paar Tagen noch gesehen haben. Jemand anders war überzeugt, ihm sogar am heutigen Abend über den Weg gelaufen zu sein.
Ich dachte an die Statistiken über die Unzuverlässigkeit von Zeugenaussagen.
Der breitschultrige Kahlkopf, dem wir schon am Eingang begegnet waren, tauchte plötzlich in unserer Nähe auf.
„Kommen Sie bitte mit, Herr Farkas ist gerade eingetroffen und empfängt Sie.“
„Welche Ehre“, sagte Rudi.
Wir folgten ihm die Treppe hinunter. Dann ging es durch einen Nebenausgang. Wir passierten einen Korridor und wurden schließlich in einen recht großen Clubraum mit Billardtischen geführt.
Jürgen und Olli waren bereits dort.
Farkas war nicht zu übersehen. Er trug einen seiner schneeweißen Anzüge.
„Wollen Sie einen Drink?“, fragte er.
„Nein danke“, antwortete Jürgen für uns alle.
Farkas grinste. „Verstehe, Sie sind ja alle im Dienst. Ich hoffe, Sie versuchen nicht wieder, mir Drogengeschäfte anzuhängen, so wie es das Drogendezernat seit Jahren vergeblich versucht.“ Er lachte rau. „Ich habe gehört, Sie ermitteln in meinem Club. Da interessiert mich natürlich, worum es geht!“
„Es geht um eine Schießerei vor fünf Jahren, hier im ‚Abraxas’“, sagte ich. „Ich nehme an, Sie erinnern sich.“
„Allerdings. Das war ein schwarzer Tag für dieses Lokal. Die gesamte Inneneinrichtung war erst wenige Wochen zuvor erneuert worden, wir hatten eine völlig neue Lichtanlage, die damals natürlich richtig hip war – alles im Eimer!“
„Ich denke, das war nicht der schlimmste Schaden.“
„Nein, Sie haben natürlich Recht. Es gab Tote und Verletzte.“ Benny Farkas zuckte mit den Schultern. „Damals hat die Polizei nicht viel herausgefunden! Haben Sie jetzt etwa neue Erkenntnisse?“
„Mit einer Waffe, die damals benutzt wurde, ist jetzt ein Polizist namens Rademacher erschossen worden“, ergriff jetzt Jürgen Carnavaro das Wort. „Und nun erzählen Sie mir nicht, dass das für Sie noch eine Neuigkeit ist!“
Farkas verzog das Gesicht. „Waffen wechseln den Besitzer, das ist nun mal so. Daran werden weder Sie noch ich etwas ändern.“
„Kennen Sie einen Mann namens Kurt Heinrichs? Er soll sich ab und zu hier aufhalten und einem eine Waffe besorgen, wenn man sie braucht!“, sagte Jürgen.
„Ich kenne meine Gäste nicht persönlich“, antwortete Farkas. „Warum fragen Sie?“
„Eigentlich ist es unsere Aufgabe, die Fragen zu stellen“, erwiderte Jürgen.
Benny Farkas grinste, schnipste mit den Fingern und hielt Jürgen seinen Zeigefinger entgegen. „Klare Regeln – Sie sind gut, Mann!“ Er griff in die Innentasche seines Jacketts und holte eine Zigarre hervor. Bevor er sie in den Mund steckte, sagte er: „Ich möchte feststellen, dass dies kein Teil des Lokals ist und ich deswegen nicht gegen die strengen Anti-Raucher-Bestimmungen verstoßen, wenn ich mir hier eine Zigarre anstecke!“
„Rademacher soll kleine Dealer erpresst haben“, sagte ich. „Er hat sich dabei nicht nur in Euros, sondern auch mit Informationen bezahlen lassen.“
„Davon habe ich nichts gehört.“
„Aber Sie hatten nichts dagegen, dass Rademacher sich hier mit seinen Kollegen gut amüsiert!“
Farkas’ Gesicht wurde eisig. „Man kann sich seine Gäste nicht immer aussuchen.“
„Und wozu haben Sie dann Ihre Türsteher engagiert?“
„Ich bin ein friedlicher Mensch, Herr...“
„Kommissar Kubinke.“
„Aber wenn Sie mir was anhängen wollen, werden Sie Ihres Lebens nicht mehr froh! Ich habe Beziehungen, die weit nach oben reichen.“
„Ihre Drohungen beeindrucken mich nicht.“
„Das werden wir sehen.“