Читать книгу Vom Killer gejagt: 7 Strand Krimis - Alfred Bekker - Страница 37
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„Wir haben genau 4.30 Uhr und hier ist Boris Schmitt mit der Sendung ‚Night Talk’ – und wenn Sie mich jetzt hören, dann sind auch einer von den Nachteulen, die einfach keinen Schlaf finden...“
Die Stimme des Radiomoderators drang wie von Ferne in Jörn Peters' Bewusstsein.
Peters saß hinter dem Steuer seines Zwanzigtonners.
Er unterdrückte ein Gähnen und stellte das Radio lauter.
Nicht viel hätte gefehlt und er wäre eingeschlafen.
Es wird Zeit, dass ich nach Hause komme!, dachte er. Aber zuerst musste die Ladung ans Ziel gebracht werden. Das Geschäft war hart und Jörn Peters wusste nur zu gut, wie schnell man draußen war, wenn man die Termine nicht halten konnte.
Peters war ein selbständiger Trucker, der auf eigene Rechnung fuhr. Der Truck war sein ganzes Kapital.
Erneut musste er gähnen. Im Radio wurde eine flotte Rock’n'Roll-Nummer gespielt. Peters ließ das Seitenfenster hinunter. Die kühle Nachtluft sorgte dafür, dass er wieder etwas wacher wurde. Ich schaffe es noch!, nahm er sich vor.
Mehr Wunsch als realistische Einschätzung.
Dann tauchte im Kegel der Scheinwerfer plötzlich etwas auf, das wie ein menschlicher Körper aussah.
Jörn Peters trat reflexartig auf die Bremse. Der Truck rutschte über den Asphalt und zermalmte den Körper unter sich. Erst ein ganzes Stück später kam das Gefährt endlich zum Stehen. Mitten auf der Autobahn – das war selbst zu dieser nachtschlafenden Zeit gefährlich. Peters war immerhin noch geistesgegenwärtig genug und schaltete die Warnblinkanlage an. Er schaute aus dem Seitenfenster.
Ein Wagen brauste heran, wich dem Truck in letzter Sekunde aus und fuhr anschließend weiter.
„So ein verfluchter Mist!“, rief Jörn Peters laut aus. Er kletterte aus der Fahrerkabine und lief auf den Toten zu.
Die Räder des Trucks hatten vor allem Kopf und Oberkörper zerquetscht. Der Tote war in einem furchtbaren Zustand.
Peters’ Blick fiel auf das Gürtelholster mit der Waffe. Daneben hing die Polizeimarke am Gürtel.
„Nein“, flüsterte Peters und sank dabei auf die Knie. „Das darf nicht wahr sein!“