Читать книгу Vom Killer gejagt: 7 Strand Krimis - Alfred Bekker - Страница 39
Оглавление32
Wir waren mit dem Kollegen Maskoviak von der Autobahnpolizei auf einem Parkplatz an der A24 verabredet. Spurensicherer waren damit beschäftigt, die Umgebung abzusuchen und Kriminaldirektor Bock hatte unsere Kollegen Sami Oldenburger und Pascal Horster hier her beordert, um die Kollegen zu unterstützen und insbesondere darauf zu achten, ob es irgendwelche Zusammenhänge zum Fall Rademacher gab.
Wir stellten den Dienst-Porsche auf einen der Stellplätze und stiegen aus. Ein Abschleppwagen zog gerade einen Porsche die Böschung hinauf.
Herr Maskoviak begrüßte uns freundlich.
„Sie müssen Kubinke und Meier vom BKA sein.“
„Das ist richtig“, bestätigte ich.
„Hat der Porsche etwas mit dem Fall zu tun?“, fragte Rudi.
„Das hat er“, nickte Maskoviak und schob sich seine Polizeimütze ein Stück weiter in den Nacken. „Der Tote heißt Sebastian Wilhelm Maybaum und ist Polizist in Berlin – aber das wissen Sie sicher. Heute Nacht meldete ein Trucker, dass er einen Mann überfahren hätte. Seiner Aussage nach lag Maybaum einfach auf der Fahrbahn. Der Fahrer gab an, keine Chance zum Ausweichen oder Bremsen gehabt zu haben. Der Mann hätte reglos auf der Straße gelegen. Ob das eine Schutzbehauptung ist, wird sich hoffentlich durch die Obduktion zweifelsfrei ergeben.“
„Die Frage ist doch, was Maybaum mitten in der Nacht zu Fuß auf der Autobahn zu suchen hat“, gab ich zu bedenken.
„Allerdings“, gestand Maskoviak zu. „Der Tote roch stark nach Alkohol. Er scheint betrunken gewesen zu sein.“ Maskoviak deutete auf den verunglückten Porsche, der jetzt wieder mit allen vier Rädern auf dem Parkplatz stand und vom Haken des Abschleppwagens genommen wurde. „Das ist Maybaums Wagen. Für uns stellt sich das Ganze folgendermaßen dar: Maybaum war auf der Autobahn unterwegs und muss schon ziemlich angetrunken gewesen sein. Er hat hier eine Pause eingelegt und wollte schließlich wieder fahren. Aber da er das Fahrzeug nicht mehr so richtig beherrschte, hat er die Abfahrt verpasst und ist die Böschung hinuntergerutscht.“
„Und Sie meinen, anschließend hat er versucht zu Fuß weiterzukommen“, schloss ich.
„Ja, genau.“
„Warum hat er nicht sein Handy genommen und jemanden angerufen, der ihn abholt? Ein Taxi zum Beispiel.“
„Wir haben kein Handy gefunden“, berichtete Maskoviak.
Ich wechselte mit Rudi einen ziemlich verdutzten Blick. „Hören Sie, Maybaum war Polizist, da hat man das Handy immer dabei!“
„Wie gesagt, weder im Wagen noch bei der Leiche war ein Handy.“
„Seltsam.“
„Später ist er dann vom Truck überrollt worden. Ob er da bereits auf dem Boden lag oder nicht, weiß ich nicht. Ich persönlich tippe auf eine Schutzbehauptung des Fahrers.“
„Welche Verletzungen wies die Leiche auf?“
„Der Gerichtsmediziner, der die Erstuntersuchung durchgeführt hat, meinte, er sei wahrscheinlich an den enormen Quetschungen des Oberkörpers gestorben, die durch das linke Vorderrad des Trucks verursacht wurden.“
„Wir möchten uns gerne den Wagen mal ansehen“, kündigte ich an.
„Nichts dagegen einzuwenden.“
Wir zogen uns Latexhandschuhe über und öffneten die Tür. Rudi durchsuchte das Handschuhfach, fand aber nichts Besonderes.
Ich nahm mir den Kofferraum vor. Ein Parka war dort zu finden. Ich nahm mir die Jacke heraus und durchsuchte die Taschen. Ein Zettel fiel mir auf, auf dem notiert war, wie man zu dem Parkplatz gelangte, auf dem wir uns befanden.
Ich zeigte ihn Rudi.
„Er scheint sich hier mit jemandem verabredet zu haben.“
„Mit Gerighauser?“
„Das wird er uns leider nicht mehr sagen können.“
„Es war gestern ziemlich spät, als wir mit dem Mann sprachen, der im Lagerhaus bei Udo’s Imbiss übernachtete... Aber war der sich nicht hundertprozentig sicher, einen Porsche gehört zu haben?“
„Du meinst, Maybaum war auch am Tatort?“ Rudi überlegte. „Ich weiß nicht.
„Angenommen, nicht Gerighauser war der Mörder, sondern jemand anders.“
„Und Gerighausers Aufgabe war es nur, das Opfer an den Tatort zu bestellen?“
„Ich habe keine Ahnung.“
„Rademacher, Maybaum, Gerighauser – zwei Polizisten und ein Informant. Alle drei in dubiose Machenschaften verstrickt...“
„Da gibt es doch noch einen, der dazu passt.“
„Du meinst, den Kollegen Subotitsch?“
„Ja.“
„Fahren wir zu seiner Dienststelle?“
Ich schüttelte den Kopf. „Nein, wir sollten uns erst in Maybaums Wohnung umsehen. Dann wissen wir vielleicht etwas besser, wo wir bei Subotitsch ansetzen müssen!“