Читать книгу Siebenmal ermittelt: Krimi Paket 7 Krimis - Alfred Bekker - Страница 13
6
ОглавлениеBount fühlte sich beobachtet. Er wusste nur noch nicht, von wem. Er hatte sich bis zur Abfahrt des Busses in Petersburg in dem Imbiss-Shop einen Hamburger bestellt, der anscheinend erst geschnitzt werden musste. Jedenfalls wartete er schon seit acht Minuten.
Er trank eine Cola in kleinen Schlucken und ließ dabei unauffällig seinen Blick schweifen. Das Kribbeln in seinem Nacken warnte ihn.
Die Menschen, die wie er auf die Weiterfahrt warteten, machten einen unverdächtigen Eindruck. Nicht einer war darunter, dem Bount ein Schwerverbrechen zutraute. Ob er sich nicht doch täuschte?
Sein Blick kreuzte sich mit dem einer jungen Frau, die errötete und hastig die Augen niederschlug. Sie nahm ihre Handtasche vom Tisch, erhob sich und verließ verwirrt den Raum.
Bount sah ihr nach. Sie sah nicht anders aus als die Sekretärinnen, Verkäuferinnen oder Büroangestellten in New York. Aber natürlich konnten sich die Gangster solch harmlos wirkender Kundschafter bedienen.
Ein schwarzhaariger Mann in dezent karierter Jacke folgte der Frau ebenfalls mit den Blicken. Dann sah er zu Bount herüber und zuckte kaum merklich zusammen.
Bount sah es aber doch und wurde nun erst recht aufmerksam.
Der Fremde war ungefähr dreißig Jahre alt und sein Benehmen vermittelte den Eindruck, als hätte er etwas zu verbergen.
Jetzt setzte er sich in Bewegung und folgte der Frau in einigem Abstand.
Endlich kam der Hamburger. Bount zahlte und nahm ihn mit. Er wollte wissen, was der Fremde vorhatte. Er kam ihm nicht ganz geheuer vor.
Die Frau stieg gerade in den Bus ein. Es war ein rollendes Ungetüm, in den Farben rot, weiß und blau gestreift. Auf den Seiten stand die Aufschrift „Inter Trailways“. Darunter ein zum Sprung ansetzender Puma.
Der Fahrer war ein Farbiger. Er trug eine Schirmmütze und zeigte seine prächtigen Zähne. Ein vertraueneinflößendes Aushängeschild für das Busunternehmen. Wer ihn sah, kam nicht auf die Idee, dass schon etliche seiner Kollegen im Kugelhagel von Maschinenpistolen verblutet waren.
Der Bursche mit dem karierten Sakko blieb vor dem Fahrer stehen und bot ihm eine Zigarette an.
Bount hätte zu gerne gehört, worüber die beiden sich unterhielten. Der Fremde sprach aber für diese Entfernung zu leise.
Der Schwarze tat sich weniger Zwang an. Bount gelang es, wenigstens ein paar Fetzen aufzufangen.
„... immer eine Kanone ... sollen nur kommen ... keine Angst ... Geld gut versteckt.“
Der Karierte wurde immer interessierter. Wenn das nicht verdächtig war, wollte Bount seine Lizenz zurückgeben.
Der Fahrer blickte auf seine Armbanduhr und kletterte pfeifend auf seinen Bock. Er ließ die Hupe dröhnen und rief damit die letzten Fahrgäste.
Der Bus war nur halb besetzt. Bount wechselte seinen Platz. Er setzte sich eine Reihe schräg hinter den Karierten, was dieser mit sichtlichem Unbehagen registrierte.
Bount ließ sich dadurch nicht stören. Er nahm eine Zeitung und verbarg sich dahinter. Er hatte nicht die Absicht zu lesen, wurde aber automatisch durch einen Artikel gefesselt, der von einem Überfall auf einen Linienbus in der Nähe von Ogden berichtete.
Sie hatten also schon wieder zugeschlagen. Und zwar genau auf der Strecke, die von June befahren wurde. Aber bis Utah war sie noch nicht gekommen.
Neue Erkenntnisse brachte die Meldung nicht. Es handelte sich nur um eine Sechszeilennotiz, aus der lediglich zu ahnen war, dass sich alles wie bei den früheren Überfällen abgespielt hatte.
Der Karierte hatte inzwischen eine Unterhaltung mit seinem Platznachbarn, einem fetten Sechziger, angefangen. Der Dicke trug einen etwas zu engen Maßanzug. Die beiden Ringe an seinen Wurstfingern hatten zweifellos ein paar tausend Dollar gekostet.
Der Mann hatte in einem Börsenblatt gelesen, ließ sich nun aber bereitwillig in ein Gespräch verwickeln. Seine Stimme klang mühsam und asthmatisch.
„Ich fahre diese Strecke schon seit zwei Jahren“, erklärte er gerade. „Es ist noch nie etwas passiert. Mich bringen Sie in kein Flugzeug. Das wäre für mich die Hölle.“
„Aber Sie tragen doch hoffentlich eine Waffe bei sich“, forschte der Karierte lauernd.
Der Dicke lachte geringschätzig. „Wozu? Ich könnte doch nicht damit umgehen. Sind Sie denn bewaffnet?“ Der andere zögerte. „N...nein“, sagte er dann. „Aber bei mir gibt es ja auch nichts zu holen.“
Der Bus donnerte weiter. Allmählich wurde es dunkel. Sie würden auch die Nacht hindurch fahren. Zuvor war noch bei Williamson ein Stopp. Hier konnte man umsteigen und vor allem ein Abendessen zu sich nehmen.
Bount wusste, dass die Busse bisher immer tagsüber ausgeraubt worden waren. Das bedeutete zwar keine Garantie für die Zukunft, doch glaubte er, sich ein paar Stunden Schlaf erlauben zu dürfen. Sobald der Bus sein Tempo verlangsamte, würde er ohnehin wach werden.
Als sie Williamson an der Grenze nach Kentucky erreichten, war es stockfinster.
Für Bount lag eine Nachricht am Abfertigungsschalter. Sie stammte von June, die versucht hatte, ihn von Cleveland aus telefonisch zu erreichen.
„Sehr heiß hier“, las er. „Tante Maggie ist eine Nervensäge. Sie hat jetzt rote Haare und redet nur von Geld. In Macomb erwartet sie Onkel Steve. Er würde sich bestimmt freuen, dich zu sehen. June.“
Bount las die Zeilen ein paarmal. Sie hörten sich nur scheinbar so verrückt an. In Wirklichkeit enthielten sie eine brandwichtige Botschaft.
June hatte eine heiße Spur gefunden. Zumindest war sie davon überzeugt. Tante Maggie war zweifellos eine rothaarige Frau, die ihren Verdacht erregt hatte. Sie glaubte, dass in Macomb in Illinois etwas passieren würde.
Bount trug sämtliche Fahrpläne der Inter Trailways in der Tasche. Er stellte fest, dass in ungefähr einer Stunde ein Bus Richtung Macomb fuhr. Gegen Vormittag konnte er dort sein.
Das würde aber bedeuten, dass er seinen eigenen Verdächtigen aus den Augen verlor. Durfte er das riskieren?
Eine Stunde hatte er noch Zeit, eine Entscheidung zu treffen. Die nahm ihm keiner ab.
Er suchte den Burschen im karierten Sakko. Der hatte sich schon wieder ein neues Opfer gesucht. Es war offensichtlich, dass er die Mitreisenden systematisch aushorchte. Fast ausschließlich drehten sich seine Gespräche um die Überfälle. Das lag bestimmt nicht daran, dass er besonders ängstlich war. So sah er nicht aus. Ganz im Gegenteil. Sein Gesicht wirkte hart und entschlossen.
Momentan sprach er mit einer Frau, deren Sorge wuchs, je länger sie sich mit ihm unterhielt. Jetzt öffnete sie sogar ihre Handtasche und ließ den Mann einen Blick hineinwerfen.
Der Karierte stieß einen überraschten Pfiff aus.
Wenig später trennte er sich von der Frau und strebte einer der Telefonboxen zu.
Bount reagierte sofort. Er musste unbedingt hören, was der Bursche zu telefonieren hatte. Normalerweise tat man das gleich bei der Ankunft.
Der Detektiv wartete, bis sich die Glastür hinter dem Verdächtigen geschlossen hatte. Dann schlich er sich von der Seite heran und belegte lautlos die benachbarte Box.
Er hörte, dass der Mann ziemlich aufgeregt war.
„Es lohnt sich, Boss“, hörte er ihn versichern. Und nach einer Pause: „Den behalte ich selbstverständlich im Auge. Ich wette, dass ich Recht behalte.“
Sein Gesprächspartner gab ihm anscheinend noch verschiedene Anweisungen, die Bount zu seinem Bedauern nicht verstehen konnte. Er war aber jetzt entschlossen, mit nach Macomb zu fahren. In nächster Zeit würde sich hier etwas tun. Er musste den Karierten zum Reden zwingen.
Als der Fremde die Zelle verließ, warf er einen misstrauischen Blick in die Box, in der Bount vorgab, ein Telefonat zu führen. Es war zweifelhaft, ob er ihm das abnahm.
Aber darauf kam es auch gar nicht mehr an. In den nächsten Minuten würde er sowieso die Maske fallenlassen müssen. Es durfte erst gar nicht zu einem Überfall kommen. Sobald die vorgesehene Stelle bekannt war, konnten entsprechende Gegenmaßnahmen ergriffen werden.
Der Karierte entfernte sich von den flachen Gebäuden. Weiter hinten standen ein paar Büsche. Sie waren offenbar sein Ziel.
Bount schlug einen weiten Bogen. Es musste ihm gelingen, sich von der anderen Seite an das Buschwerk heranzuschleichen, um den Mann zu beobachten. Irgendetwas führte er im Schilde.
Der Verfolgte sah sich ein paarmal argwöhnisch um. Erst als er hinter sich niemand entdeckte, schien er zufrieden zu sein, und setzte seinen Weg fort.
Bount beeilte sich. Er ließ die Baracken und wartenden Busse weit hinter sich zurück. Schließlich konnte er von dieser Seite nicht mehr gesehen werden. Auch nicht von dem Karierten.
Bount Reiniger schaffte es, vor dem anderen die Büsche zu erreichen und sich dahinter zu verbergen. Seine Hand tastete nach der Stelle unter der Achsel, an der die Automatic in dem Schulterholster steckte. Eine Pistole gegen ein paar Maschinenpistolen. Das war ein schlechtes Gleichgewicht. Aber noch war es nicht so weit. Nach Bounts Erfahrung kam es durchaus nicht nur auf die zur Verfügung stehende Anzahl von Waffen oder Männern an. Es gehörte schon noch ein bisschen mehr dazu, wenn man seinen Gegner ausschalten wollte. Geistige Mittel. Und natürlich Mut und auch eine Portion Glück im rechten Moment.
Vor allem aber verließ Bount sich nicht ausschließlich auf die Automatic. Er hatte noch ein paar andere Sachen bei sich, die er möglicherweise benötigte. Das musste man abwarten.
Der Karierte kam heran. Er sah sich noch einmal nach den Bussen um. Entferntes Licht fiel auf sein Gesicht. Der Bursche sah aus, als wäre er zum Äußersten entschlossen.
Ein Spitzel, der Gangster? Seine Aufgabe war es anscheinend herauszufinden, wann sich ein Überfall lohnte. Die Meldung gab er dann telefonisch weiter. Alles andere erledigten seine Komplizen. Er selbst wurde zum Schein ebenfalls beraubt, sodass niemand darauf kam, welche gemeine Rolle er in Wirklichkeit spielte.
Vor allem musste er wohl auch in Erfahrung bringen, welche Fahrgäste über eine Waffe verfügten. Bei dem Fahrer war der Revolver ohnehin obligatorisch.
Bount Reiniger verhielt sich still und hielt den Atem an.
Der Fremde drang ein Stück in das Gebüsch ein. Wenn er noch drei Schritte weiterging, würde er Bount entdecken.
Aber er blieb stehen und duckte sich.
Dann griff er in die linke Brusttasche seiner karierten Jacke und holte einen runden, länglichen Gegenstand hervor.
Er sah fast wie eine große Zigarre aus, doch Zigarren wurden gemeinhin nicht mit einer Zündschnur in Brand gesetzt. Nicht einmal, wenn sie aus Havanna kamen. An dieser hier aber hing eine Lunte.
Der Mann förderte noch eine zweite Dynamitstange zu Tage. Er legte sie vorsichtig neben sich und zog nun seine Schuhe aus. Bount sah mit Erstaunen, dass sich die Sohlen öffnen ließen. Darunter befanden sich Hohlräume, in die der Halunke die Sprengkapseln steckte.
Dann schlüpfte er wieder in die Schuhe.
Während er sich noch bückte, sprang Bount Reiniger ihn von der Seite her an.
Der andere hörte ihn und warf sich blitzschnell herum. Seine Augen waren schreckgeweitet, als er begriff, dass er belauscht worden war.
Er ließ sich seitwärts fallen und seine Hand verschwand in der Jackentasche. In der nächsten Sekunde kam sie mit einer flachen, glänzenden Pistole wieder zum Vorschein.
Bount Reiniger wartete den Schuss nicht ab. Er war entschlossen, mit dem Kerl kurzen Prozess zu machen.
Doch der ließ die Waffe nicht los, sondern rollte sich tiefer in die Büsche hinein.
Bount Reiniger hechtete hinterher und wurde von einem mörderischen Fausthieb empfangen.
Es wurde allerdings nur ein harmloser Wischer, der die Haut an seinem Kinn abschürfte, da Bount damit gerechnet hatte.
Dafür ließ er einen Haken aufwärts schnellen und hatte damit mehr Erfolg.
Sein Gegner wurde buchstäblich aus den Schuhen gehoben, die er noch nicht festgeschnürt hatte.
Bount Reiniger setzte nach und knallte ihm die Rechte voll gegen die Brust. Mit der linken Handkante traf er den Unterarm, und der Bursche musste sich nun endlich von seinem Schießeisen trennen.
Er knurrte wütend, gab sich aber noch längst nicht geschlagen.
Seine Taschen waren unerschöpflich. Er zauberte ein Fallschirmmesser in die Hand. Die breite Klinge schnellte aus dem Griff und zischte auf Bount Reiniger zu, der sie fast zu spät in der Dunkelheit gesehen hätte.
Der Ärmel seines Sakkos wurde durchbohrt..
Bount riss den Mann herum und setzte blitzartig einen Halshebel an.
Der Überwältigte röchelte und erschlaffte allmählich.
„Lass dein Spielzeug fallen!“, befahl Bount eisig. „Das stört uns nur bei unserer Unterhaltung.“
Das Messer fiel erst, nachdem Bount den Druck des Hebels verstärkte.
„Und jetzt wird gesungen“, fuhr Bount fort.
„Ich ... ich weiß nichts“, behauptete der andere. „Lassen Sie mich gefälligst los! Ich habe Ihnen nichts getan.“
„Und mit dem Sprengstoff wollten Sie sich wohl nur selbst die Füße wärmen, wie? Ich will alles wissen. Wo soll der Überfall stattfinden?“
„Wovon reden Sie? Ich habe keine Ahnung. Ich beobachte Sie schon seit geraumer Zeit. Sie kamen mir gleich verdächtig vor. Ich habe mich also nicht getäuscht.“
„Natürlich nicht. Solche Galgenvögel wie Sie haben ein besonderes Organ für mögliche Gefahren. Wir gehen jetzt zum Telefon und rufen von dort die Polizei an. Die werden schon die Wahrheit herausbringen.“
Der andere schluckte krampfhaft. „Polizei? Ausgerechnet Sie drohen mir mit der Polizei? Dann werden Sie den Beamten aber auch einiges zu erklären haben. Zum Beispiel, was Sie unterwegs für geheimnisvolle Nachrichten empfangen haben. Ich habe mich im Office erkundigt. Wer ist Tante Maggie? Ihr Killerboss?“
Bount lockerte seinen Griff. Das Gespräch verlief nicht so, wie er sich das vorgestellt hatte.
„Wer sind Sie?“, fragte er drohend.
„Das könnte ich Sie auch fragen“, konterte der Karierte wütend.
„Okay! Ich fahre mit diesem Bus, um Burschen, die behaupten, keine Waffe zu besitzen und in Wirklichkeit ein ganzes Arsenal mit sich herumschleppen, endlich das Handwerk zu legen. Ich habe Ihr Telefongespräch vorhin mitgehört. Sie haben Ihrem Boss mitgeteilt, dass sich ein Überfall auf diesen Bus lohnt. Ich will jetzt wissen, wo dieser Überfall stattfinden soll.“
Das Gesicht des noch immer Wehrlosen zog sich verblüfft in die Breite. Plötzlich begann er schallend zu lachen. Er fand die Situation anscheinend recht komisch.
Bount blickte sich rasch nach allen Seiten um, ob der Kerl etwa Hilfe erwartete. Aber es war niemand in der Nähe. Die Menschen bei den Bussen hatten keine Ahnung, was sich hier in den Sträuchern abspielte.
„Sie werden nicht erlauben, dass ich meine Brieftasche hervorhole“, vermutete der Fremde und konnte sich vor Heiterkeit noch immer nicht fassen.
„Richtig erkannt“, bestätigte Bount.
„Dann tun Sie’s bitte selbst. Sie werden darin meinen Pass und meine Lizenzkarte finden. Ich bin Pink Solman, Privatdetektiv aus Denver. Dort befindet sich die Zentrale der Inter Trailways. Die Gesellschaft hat mich vor mehr als zwei Wochen beauftragt, die Überfälle auf ihre Busse aufzuklären. Seitdem reise ich durch den ganzen Kontinent und halte meine Augen offen. Ich rede mit den Leuten und beobachte scharf. Heute habe ich geglaubt, endlich einen Schritt weitergekommen zu sein. Ich nahm an, dass ich das Dynamit brauchen würde. Damit will ich nämlich den Gangstern Feuer unterm Hintern machen, sobald sie aufkreuzen.“
Bount ließ den Mann los und fingerte dessen Brieftasche heraus. Er fand seine Behauptungen bestätigt. Da es sich aber um gefälschte Dokumente handeln konnte, würde er noch ein Telefonat mit Denver führen, um sicherzugehen.
Bount Reiniger grinste. „Woraus haben Sie geschlossen, dass der Bus überfallen werden soll?“, wollte er wissen.
Pink Solman hob die Schultern. „Berufserfahrung. Erstens habe ich herausgefunden, dass ein paar der Reisenden ein kleines Vermögen bei sich tragen. Und dann kamen Sie mir verdächtig vor. Sie haben mich beobachtet und ich fühlte mich durchschaut. Diese verschlüsselte Botschaft gab mir zu denken. Kurz und gut, in meinen Augen gehören Sie zu den Gangstern.“
„Das hätte mich auch geärgert, wenn Sie klüger gewesen wären als ich, Pink“, erklärte Bount. Er stellte sich vor und zeigte ebenfalls seine Lizenz.
Pink Solman staunte. „Ein Kollege? Davon haben mir die Leute in Denver nichts gesagt. Das finde ich aber sehr eigenartig.“
„Ich arbeite nicht im Auftrag der Gesellschaft, sondern eines privaten Klienten“, erklärte Bount. „Er gehört zu den Geschädigten, und ich befürchte, dass er im Begriff steht, eine Riesendummheit zu machen. Sie wird ihn nicht nur sein Vermögen nicht zurückbringen, sondern mit größter Wahrscheinlichkeit auch noch sein Leben kosten. Das möchte ich verhindern.“
Pink Solman suchte seine Schuhe, die Pistole und das Messer.
„Demnach spricht nichts mehr für einen Überfall“, stellte Bount fest. „Wir sollten zusammenarbeiten.“
Der Detektiv aus Colorado hatte nichts dagegen einzuwenden.
Zusammen gingen sie zur Station zurück, und Bount rief in Denver an, wo Pink Solmans Behauptungen Wort für Wort untermauert wurden.
Bount war nicht der Meinung, dass damit jeglicher Verdacht von den Angestellten der Inter Trailways genommen war. Dass sie einen Detektiv mit der Aufklärung beauftragt hatten, brauchte noch gar nichts zu bedeuten. Viele Gangster hielten das für einen großartigen Trick. Und oft genug hatten sie damit auch Erfolg.
Bount fand, dass er diesen Bus unbesorgt in der Obhut des Kollegen lassen konnte. Er selbst würde nun also doch nach Macomb fahren, wo June möglicherweise ein heißeres Eisen schmiedete.