Читать книгу Siebenmal ermittelt: Krimi Paket 7 Krimis - Alfred Bekker - Страница 19
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ОглавлениеMcCook! Was sollte in dieser Stadt passieren? Pink Solman war nicht mehr zu verstehen gewesen. Sollte Brad Corner hier ermordet werden? Befand sich dort der Schlupfwinkel der Gang?
Es hatte sich fast so angehört. Aber das hätte der Detektiv mit Sicherheit der Polizei mitgeteilt. Nein, er musste etwas anderes gemeint haben.
Aber was?
Auch June konnte es sich nicht denken.
„Vielleicht wird in McCook der Bus überfallen“, überlegte sie.
„Mitten in der Nacht? Das wäre das erste Mal.“
„Es ist nicht so schlimm“, fand June. „Solman hat schließlich auch gemerkt, dass ihr Verständigungsschwierigkeiten hattet. Wenn es wirklich so wichtig war, wird in McCook eine Nachricht von ihm für dich vorliegen. Du brauchst sie nur abzuholen.“
„Hoffentlich wartet auch der Bus auf mich. Er hält dort nur ganz kurz zum Aus- und Einsteigen. Erst in Wray ist wieder ein etwas längerer Stopp.“
Auf jeden Fall rechnete Bount mit dem Schlimmsten. Je mehr sie sich McCook näherten, umso ruhiger wurde er. Seine Waffen waren einsatzbereit. Falls es tatsächlich zum Überfall kam, würde er den Gangstern die Suppe schon versalzen. Das nahm er sich fest vor.
Doch nichts geschah. Die Fahrgäste waren längst schläfrig. Sogar Maggie hielt die Augen mit den falschen Wimpern geschlossen. Erst als der Bus hielt, blickte sie sich erschrocken um.
„Was ist los? Was ist passiert?“
June fiel auf, dass sie beide Hände unwillkürlich schützend auf ihre Brust legte, sich aber sofort wieder entspannte, als sie begriff, dass es sich um einen ganz harmlosen Stopp handelte.
Bount hatte den Fahrer schon vorher gebeten, zwei Minuten auf ihn zu warten. Er sprang aus dem Fahrzeug und rempelte dabei zwei Männer an, die gerade einsteigen wollten.
Er murmelte flüchtig eine Entschuldigung und rannte zu der Baracke, in der man sogar übernachten konnte, falls man keine Mindestansprüche stellte.
Kurze Zeit später kam er enttäuscht zurück.
„Keine Nachricht von Pink Solman“, raunte er June zu. „Ich kann es gar nicht glauben. Er muss doch gemerkt haben, dass die Verbindung gestört war.“
„Jedenfalls ist in McCook nichts passiert. Kein Überfall. Nichts.“
„Ich bin nicht sicher. Am liebsten möchte ich aussteigen und mich in der Stadt umsehen. Wenn Brad Corner hier ist ...“
„Zu spät, mein Lieber! Wir fahren schon wieder. Außerdem glaube ich nicht daran. Wenn es wirklich so wichtig gewesen wäre, hätte sich Solman auf jeden Fall noch einmal bei dir gemeldet. Da gehe ich jede Wette ein.“
„Wenn er dazu noch die Möglichkeit hatte“, ergänzte Bount düster.
„Du solltest dich lieber für Maggies Busen interessieren“, schlug June mit unschuldigem Augenaufschlag leise vor.
Bount sah sie fassungslos an. „Meinst du das wörtlich, Kleines? Und ich hielt dich immer für eifersüchtig.“
„Sei nicht albern, du Herzensbrecher. Ich habe den Verdacht, dass sich in ihren Körbchen nicht nur das befindet, was du vermutest.“
Bount pfiff durch die Zähne. „Stoff?“
„Keine Ahnung! Schmeiß dich an sie ran und sieh nach.“
„Wie kommst du überhaupt so plötzlich darauf?“
June erzählte es ihm. Bount nahm sich vor, in Zukunft auf verdächtige Bewegungen zu achten, was aber nicht einfach war, denn es war jetzt dunkel im Bus.
„Wer ist der Lange dort in der zweiten Reihe?“, erkundigte Bount sich.
„Den habe ich noch nicht gesehen.“ June lachte. „Das ist typisch. Dabei hast du ihn beim Aussteigen fast über den Haufen gerannt. Er ist in McCook zugestiegen. Er und der Grauhaarige schräg hinter uns. Er hat sich neben die Kleine im Mini gesetzt. Der alte Lustmolch.“
Jetzt erinnerte sich Bount an den Beinahezusammenstoß.
Bei nächster Gelegenheit sah er sich nach dem Grauhaarigen um. Er war fast sechzig, führte sich aber auf, als sei er in sämtlichen Discotheken zu Hause. Die Kleine neben ihm kicherte und ließ sich die Hand auf ihrem Knie widerspruchslos gefallen.
Von dem Langen in der zweiten Reihe konnte Bount nur den Hinterkopf sehen. Er holte tief Luft und nieste so laut, dass sich fast alle nach ihm umdrehten. Manche entrüstet, andere lachend.
Bount achtete nur auf das Gesicht des Langen, das er leidlich erkennen konnte. Es gefiel ihm nicht. Er nahm sich vor, auf den Mann zu achten. Immerhin war er in McCook zugestiegen. Ausgerechnet in McCook.