Читать книгу Siebenmal ermittelt: Krimi Paket 7 Krimis - Alfred Bekker - Страница 18
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ОглавлениеPink Solman war aus dem Häuschen. Er hatte ein Telefonat belauscht. Es war von einem Mann geführt worden, den er schon seit Forrest City beobachtet hatte, weil er ihm verdächtig erschien.
Mit wem der Bursche gesprochen hatte, konnte er nicht herausbekommen. Doch als der Name Brad Corner fiel, war ihm gewesen, als hätte er in eine Steckdose gegriffen.
Von Corner hatte dieser Reiniger aus New York gesprochen. Er suchte den Jungen, der sich auf eigene Faust mit den Gangstern anlegen wollte, die ihm seinen ganzen Besitz geraubt hatten.
Corner sollte ermordet werden in Colorado. Der Ort war genau festgelegt worden. Es sollte während des Überfalls auf einen Bus stattfinden. Auch der Zeitpunkt war bekannt.
Der Gangster hatte sich köstlich amüsiert und den Boss für seinen Einfall gelobt. Den Namen des Bosses hatte er leider nicht genannt.
Aber das war auch egal. Pink Solman würde die Polizei informieren. Sie sollte den Halunken festnehmen und zur Aussage zwingen. Dann würde die ganze Gang hochgehen. Und er, Pink Solman, war dafür verantwortlich.
Die Bosse der Inter Trailways würden nicht mit Lob sparen. Und wohl auch nicht mit einem ansehnlichen Honorar.
Aber bevor es so weit war, musste der Mord an Brad Corner verhindert werden. Er musste schnellstens Bount Reiniger verständigen. Der Kollege erwartete ohnehin in Hastings seinen Anruf. In ein paar Stunden fuhr er durch Colorado. Vielleicht saß er sogar ausgerechnet in dem Bus, der überfallen werden sollte.
Pink Solman war froh, als der Bus endlich wieder hielt.
Der Gangster stieg aus und vertrat sich ein wenig die Beine. Außerdem kaufte er sich ein Bier und sah ausgesprochen zufrieden aus. Kein Wunder!
Der Detektiv hatte sich gut in der Gewalt. Er vermied es, den Halunken auffällig anzusehen. Der durfte keinen Verdacht schöpfen.
Pink Solman schlenderte zu den Telefon-Boxen. Immer wieder blickte er auf die Uhr. Würde Bount anrufen?
Das Schrillen der Glocke erschreckte ihn. Er hastete zu der Zelle und riss den Hörer an sich.
Es war Bount. Gott sei Dank! Pink war so aufgeregt, dass er gar nicht wusste, was er zuerst sagen sollte. Bount musste immer wieder fragen.
Der Detektiv sprach leise. Man konnte nie wissen, wer in der Nachbar-Box stand und mithörte. Er hatte es schließlich genauso gemacht.
Ein Luftzug streifte seinen Nacken. Es war, als hätte jemand die Tür hinter ihm einen Spalt geöffnet.
Pink Solman zuckte herum.
Er erstarrte. Der angefangene Satz blieb ihm in der Kehle stecken.
Vor ihm stand der Gangster aus dem Bus. Sein Gesicht war eine teuflisch grinsende Fratze.
„Hallo Pink! Sind Sie noch da?“, tönte es aus der Muschel.
Pink Solman riss sich zusammen. Er durfte jetzt nicht die Nerven verlieren.
Er öffnete den Mund.
Da stieß der Gangster seinen Arm vor.
Eine blitzende Klinge bohrte sich bis zum Heft in Pink Solmans Brust. Er klammerte sich an den Hörer, während er stürzte.
Niemand wurde Zeuge seines lautlosen Todes. Nur der Killer. Und der würde schweigen.
Der Gangster zog das Messer aus der Wunde, ließ die Klinge zurückschnellen und steckte das Mordinstrument in seine Tasche. Dem Toten nahm er den Hörer aus der Hand.
„Ich habe Sie nicht verstanden“, tönte es. „Melden Sie sich!“
Er hängte den Hörer ein.
„Der meldet sich erst wieder aus der Hölle“, murmelte er gehässig.
Ohne Eile zog er sich zurück. Niemand hatte die Bluttat beobachtet. Die Mordwaffe ließ er in einem Abfallcontainer verschwinden. Die dünnen Handschuhe streifte er von den Händen und steckte sie wieder zu sich.
Kurz darauf verließ er das Gebäude durch den rückwärtigen Ausgang, nachdem er sich eine Zeitung und etwas zu rauchen gekauft hatte.
Seine Hand zitterte nicht, als er sich eine Zigarette anzündete. Ein Mord war nichts Ungewöhnliches für ihn.
Er war stolz, dass er seinen Fehler wieder ausgebügelt hatte. Niemand würde etwas davon erfahren. Schon gar nicht der Boss. Er würde ihn nicht loben, dass er sich hatte belauschen lassen. Nicht immer ging das so glimpflich ab. Zum Glück hatte der Kerl keine Gelegenheit mehr gehabt, die Polizei zu verständigen.
Er schlenderte zum Bus zurück und machte zwei Frauen ein paar Komplimente, die diese verschämt kichernd entgegennahmen.
Wenig später rollte der Bus wieder an. Jetzt würden sie erst in Texas wieder halten.
Zurück blieb ein Toter, der erst nach geraumer Zeit entdeckt wurde.